Three of love

-17-

Mason

„Jonny, was machen wir mit dem Handwerker Van in unserer Straße? Langsam glaube ich nicht mehr, dass das die Cops sind. Ich denke, wir werden von jemand Anderem beschattet." Mit meiner Hand fahre ich mir einmal kräftig über mein Gesicht. Ich bin erschöpft. Wir sind erschöpft. Die Situation spitzt sich allmählich zu. Wir können kaum noch einen Schritt vor die Tür machen, ohne, dass wir verfolgt werden. Ich denke, auch Taylor wird verfolgt.

"Wer auch immer uns im Visier hat, fuckt mich mächtig ab!", flucht mein bester Freund. Er sitzt mir gegenüber auf meinem Schreibtischstuhl, während ich auf dem Bett sitze. Hat irgendwie was von Kinderzimmeratmosphäre. Aber was soll's, so ist es nun jetzt erstmal.

"Wer, denkst du, könnte es sein? Die Kolumbianer? Damit sie wissen, was wir mit ihrer Ware treiben?" "Nein, das ist nicht ihr Stil. So schlau werden sie wohl sein, um zu wissen, dass wir nicht in die Nähe der Ware kommen, wenn wir beschattet werden.", gibt Jonny von sich. Hmmh. Auch wieder wahr. Aber wer dann?

"Also gut. Ich würde sagen, ich tätige ein paar Anrufe um unsere Beschatter von uns beschatten zu lassen", lache ich auf. "Ja, keine schlechte Idee", brummt er mir entgegen.

"Mann Jonny! Jetzt mach nicht so ein Gesicht. Wir werden schon herausfinden, wer so ein großes Interesse an uns hat." Sein Kopf hebt sich, seine Augen treffen auf meine und für eine Weile sieht er mich einfach nur an. "Das ist es nicht. Also nicht nur.", lässt er den Kopf wieder hängen.

"Was ist dann los?" Momentan ist er unausstehlich, wenn er Taylor nicht sieht. Der Kerl ist sowas von verknallt in sie und will es nicht wahrhaben. Die Kleine hat uns beide mächtig an den Eiern, so viel steht fest.

Ich bin ihr ebenso willenlos verfallen. Sie könnte alles von mir haben. Egal, was sie fordern würde, ich würde es in die Tat umsetzen. Ich denke, ich bin mindestens genauso verknallt, wie Jonny. Wer hätte gedacht, dass wir mal zu liebestollen Trotteln mutieren. Und dann auch noch beide, in die gleiche Frau.

Taylor mit Johnny zu teilen, stellt für mich keinerlei Problem dar. Ich denke, sie ist genug, für uns beide. Allerdings bin ich mir bei meinem besten Freund nicht so sicher. Bisher hatten wir so eine Situation noch nicht. Geschweige denn, dass Jonny überhaupt jemals verliebt war. Zugegeben, es kam schon vor, dass ich für eine der Frauen, die wir uns teilten, Gefühle gehegt hatte. Aber nie in diesem Ausmaß und noch nie war von Liebe die Rede.

"Du bist verknallt", spreche ich das Offensichtliche aus. Sein Kopf schnellt hoch und seine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Oh, er sieht sauer aus. "Was laberst du da für einen Scheiß, Alter? Hör auf, an die Weiber zu denken und ruf endlich deine Kontakte an. Ich hab kein Bock mehr, selbst beim Kacken beschattet zu werden." Da habe ich wohl ins Schwarze getroffen.

Der Dunkelhaarige erhebt sich und steuert die Zimmertür an. Einen muss ich jetzt noch raushauen. "Es ist okay, Gefühle zu zeigen, Jonny.", grinse ich ihm dreckig entgegen. Er jedoch verdreht nur die Augen und zeigt mir seinen Mittelfinger, ehe er aus dem Zimmer verschwindet.

Nachdem ich meine Kontakte angerufen habe, wagen wir einen neuen Versuch, in die Lagerhalle zu gelangen. Momentan erledigen alles unsere Jungs und wir können nur per Telefon und verschlüsselten Nachrichten Anweisungen geben. Das passt mir so gar nicht. Wir müssen vor Ort sein, um zu koordinieren.

Beide verlassen wir gemeinsam das Haus, schlagen allerdings unterschiedliche Richtungen ein. Jonny steigt in sein Auto, ich in meins. Genauso fahren wir auch in unterschiedliche Richtungen. Es ist nur ein Van, der uns observiert, somit wird er auch nur einem von uns hinterherfahren können.

Mal wieder bin ich es, der verfolgt wird. Ausgemacht ist, dass sich derjenige von der Lagerhalle aus meldet, der es geschafft hat. Ich gurke ein wenig in der Stadt rum, fahre zum Supermarkt und streife durch die Gänge. Auch hier ist mir der Kerl auf den Fersen. Ziemlich mutig, so nah neben mir zu stehen.