𝐓𝐀𝐆𝐄𝐋𝐀𝐍𝐆 𝐑𝐄𝐆𝐄𝐍𝐓𝐑𝐎𝐏𝐅𝐄𝐍 | 𝐒𝐤𝐚𝐧𝐝𝐚𝐥

elliyedi | سبعة وخمسون

Das frühe Morgenlicht erfüllte Nilos Zimmer mit einem sanften, goldenen Schimmer, während sich Ceylin und Nilo vor den Spiegel in Nilos Zimmer setzten und sich für den Tag vorbereiteten.

Die beiden waren umzingelt von mehreren Kosmetiktaschen und ein paar Meter weiter auf dem Boden des unordentlichen Zimmers lag das Glätteisen, mit dem Ceylin gerade Nilos Haare gemacht hatte. Es sah förmlich so aus, als wäre eine Bombe hier eingeschlagen, aber die beiden hatten nicht mehr viel Zeit, bis Ali kommt, weshalb sie keine Zeit mehr hatten, aufzuräumen.

Ceylin lächelte Nilo im Spiegel zu, während sie vorsichtig ihr Make-up auftrug und jede Schicht sorgfältig verblendete, bis die Haut ihrer Freundin wie Porzellan wirkte.

„Es fühlt sich an wie ein Traum," sagte Nilo, und man konnte die Aufregung und auch Nervosität in ihrer Stimme klar und deutlich hören. Sie sah sich selbst im Spiegel an, fast als wollte sie sicherstellen, dass das alles wirklich passierte. "Wir beide schreiben gerade förmlich unser eigenes Märchen."

„Glaub mir, Ali würde nicht in einem Traum auf dich warten, sondern in einem Schloss," neckte Ceylin sie und warf ihr einen breiten, warmen Blick zu. „Und in diesem Kleid wirst du aussehen wie die Königin des ganzen Märchens."

Sie warf einen Blick auf das hellblaue Kleid, das fein säuberlich auf dem Bett lag und bei jedem Lichtstrahl wie ein Hauch von Feenstaub glitzerte. Das Kleid hatte eine elegante, weiche Silhouette, die durch fein gearbeitete Verzierungen und den sanften Glanz des Stoffes fast magisch wirkte.

Die beiden sind nur für dieses Kleid in die Türkei geflogen, um es dort maßschneidern zu lassen, da Nilo sich ihr Kleid genau wie das blaue Kleid von Cinderella vorstellte.

Als die beiden sich fertig geschminkt hatten, half Ceylin Nilo dabei, ihr Kleid anzuziehen und zog die Bänder so fest, dass es perfekt saß, bevor sie sich daran machte, Nilos Haare zu einem romantischen Hochsteckfrisur zu drapieren.

Ceylin selbst hatte ein enges schwarzes Kleid an, dessen schimmernde Glitzerstücke in den Stoff eingebettet waren wie Sterne in einer klaren, dunklen Nacht. Das Kleid war so geschnitten, dass es nur auf der rechten Seite einen schmalen Träger hatte, während die linke Seite ihren gesamten Arm bedeckte, und somit auch ihre Schulter – die Schulter, die noch immer eine Narbe trug, die sie lieber verbarg, weil sie sie verunsicherte. Ihre Haare hatte sie zu einem voluminöser Blowout geföhnt, der ihr Gesicht wunderschön umrahmte und sie sehr elegant und selbstbewusst wirken ließ.

Gerade als sie fertig wurden, klopfte es an der Tür, und Nilos Mutter schaute herein.

"Ali ist da, meine Lieben. Er wartet draußen auf euch", sagte sie mit einem sanften Lächeln. Ceylin und Nilo warfen sich einen letzten, erwartungsvollen Blick zu, bevor sie nach ihren Handtaschen griffen und ein letztes Mal tief durchatmeten, bevor sie das Zimmer verließen und sich auf den Weg nach draußen machten.

Es war rappelvoll in der Wohnung und die beiden mussten sich an mehreren neugierigen Menschen vorbeiquetschen, die alle ein Bild mit Nilo machen wollten, aber Nilo bat sie, erst während der Feier zu kommen, da sie jetzt los musste.

Die Fahrt zum Café war erfüllt von einer stillen Vorfreude, die in der Luft vibrierte. Ali saß konzentriert am Steuer, während Nilo nervös neben ihm saß und immer wieder ihre Hände aneinander rieb. Ceylin, die auf dem Rücksitz saß, konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und kitzelte Nilo ein wenig.

„Nilo, hör auf, deine Hände so fest zusammenzudrücken," neckte sie ihre Freundin liebevoll. „Das wird schon alles perfekt, glaub mir. Ali hat wahrscheinlich die ganze Nacht geplant, damit heute nichts schiefgeht."

Nilo warf Ali einen dankbaren Blick zu, der ihr einen Luftkuss schenkte und sie sanft an der Wange kniff. „Ja, wahrscheinlich hat er das..." Sie sah ihn an, und ein warmes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Dann atmete sie tief durch, wie um sich selbst zu beruhigen. „Es ist nur... heute wird es irgendwie so real."