ellidokuz | تسعة وخمسون

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Kleine Vorwarnung; dieses Kapitel ist viel länger, als alle anderen zuvor, weil ich es nicht in zwei teilen und euch somit noch mehr warten lassen wollte. Also lasst euch auf jeden Fall viel Zeit, denn dieses Kapitel ist mehr als doppelt so lang, wie sonst. Kussiii xoxo
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Jamal blieb allein im Raum zurück und starrte auf die Stelle, an der sie eben noch gestanden hatte, und spürte eine kalte, nagende Unruhe in seiner Brust, die ihn beinahe erstickte.

Sein Herz schlug schmerzhaft gegen seine Rippen, und ein schwerer Kloß bildete sich in seinem Hals. Für einen Moment dachte er, dass er die Luft um sich herum nicht mehr einfangen konnte – dass die stickige Atmosphäre ihn erstickte.

Ali blieb in der Tür stehen und sah Jamal lange an, sein Gesicht ernst und mit einem Anflug von Enttäuschung. „Ich dachte, ihr würdet euch aussprechen", sagte er leise und schüttelte den Kopf.

Jamal wollte etwas erwidern, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Wie hätte er erklären können, was in ihm tobte – die Wut, die Zweifel, das schwindende Vertrauen in alles, was er glaubte, zu wissen? Schließlich brach er das Schweigen und starrte Ali an.

"Ich hätte gar nicht hierhin kommen sollen", murmelte er und stand auf.

"Es tut mir leid", erwiderte Ali, doch Jamal schüttelte nur den Kopf.

"Nein, es tut mir leid. Ich habe nicht das Recht dazu, eure Verlobung so kaputt zu machen."

"Nein, Jamal", fing Ali an und versuchte, ihn aufzuhalten, doch Jamal lächelte schwach und presste die Lippen zusammen.

"Ich wünsche dir nochmal alles gute, Bruder. Du und Nilo sind immer herzlich bei mir Zuhause eingeladen, ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ich euch eines Tages bei mir Zuhause als Besuch empfangen kann."

"Du gehst schon?"

"Ja, ich denke, ich sollte langsam gehen. Ich habe noch eine lange Fahrt vor mir", lächelte Jamal und fuhr sich durch seine Haare, bevor er Ali umarmte und ebenfalls rausging. Sein Herz fühlte sich unfassbar schwer an und er wollte einfach nur noch in sein Auto steigen und weg, nach Hause, wo er in Ruhe sitzen konnte.

Die Feier war für ihn endgültig ruiniert. Er fühlte sich wie ein Fremder, selbst unter den Menschen, die er früher Freunde nannte. Das Getuschel und die verstohlenen Blicke der anderen Gäste machten ihn noch unruhiger, und ein drückendes Gefühl breitete sich in ihm aus – als ob alle etwas wussten, das ihm verborgen war. Er spürte förmlich, wie das Misstrauen in ihm wuchs und ihn auffraß.

Er stürmte aus dem Saal und ließ die Menschen hinter sich. Auf dem Parkplatz, in der kalten Abendluft, lehnte er sich gegen sein Auto, atmete tief ein und zündete noch eine Zigarette an, während er versuchte, die wirren Gedanken in seinem Kopf zu ordnen.

"Irgendetwas stimmt hier nicht", murmelte er leise und steckte sein Feuerzeug wieder ein. "Entweder hat sie mich wirklich verraten...oder meine Mutter hat mich von Anfang an angelogen."

Die Zweifel und Fragen zogen ihn immer tiefer in einen Strudel aus Unsicherheit und Wut. Die Erinnerung an Ceylins verzweifeltes Gesicht flackerte in ihm auf, und er spürte, dass er sie so nicht zurücklassen konnte, egal, wie wütend er auf sie war.

Auch wenn seine Entschlossenheit wankte, wusste er, dass nur eine Möglichkeit blieb, diese Dunkelheit in seinem Herzen zu vertreiben: Er musste noch einmal mit ihr sprechen, ohne Ablenkung und ohne Zuschauer.

Er fühlte sich verloren, eingeengt in ein Labyrinth aus Schuldgefühlen und Misstrauen, aus offenen Fragen und unausgesprochenen Schmerz. Ceylins Tränen, ihr verletzter Blick – all das verfolgte ihn, als könnte er es einfach nicht abschütteln.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 5 days ago ⏰

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𝐓𝐀𝐆𝐄𝐋𝐀𝐍𝐆 𝐑𝐄𝐆𝐄𝐍𝐓𝐑𝐎𝐏𝐅𝐄𝐍 | 𝐒𝐤𝐚𝐧𝐝𝐚𝐥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt