bir | واحد

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"Mezhepler, halklar buluştu sanki sen gelip yanıma oturduğunda."

Als ihr Wecker um sieben Uhr morgens klingelte, saß Ceylin Afet bereits seit zwei Stunden auf dem kahlen Boden ihres neues Zimmers und versuchte sich bei dem mangelnden Licht, was in ihr Zimmer fiel, zu schminken.

Ihr kleiner Spiegel mit den LED Lichtern, den sie sonst eigentlich immer benutze, lag noch in einem der zwei dutzend Kartons, die sich im Wohnzimmer stapelten, weshalb sie sich fürs erste mit ihrem Taschenspiegel und der Taschenlampe ihres Handys zufrieden geben musste.

Mit einer schnellen Bewegung drückte sie ihren Alarm weg und sammelte einen Augenblick später ihre Kosmetiksachen zusammen, bevor sie mit ihrem Glätteisen in der einen Hand und ihrem Handy in der anderen in das kleine Badezimmer eilte. Platz für einen Schminktasche hatte sie in ihrem Zimmer noch nicht, außerdem hatte sie gestern Abend beim einziehen auch keine passende Steckdose gefunden, wo sie ihr Glätteisen hätte anschließen können. 

Die braune Holztür neben ihrem improvisierten Bett knarrte laut, als sie sie öffnete und für einen Augenblick mit zusammengekniffenen Augen im Türrahmen stehen blieb, da ihr Körper so schnelle Bewegungen so früh am morgen nicht verarbeiten konnte – vor allem nicht an dem ersten Monat Morgen nach sechs Wochen Sommerferien.

Als sie sich wieder gefangen hatte strich sie die losen Haare aus ihrem Gesicht und schlenderte Musik hörend durch den langen, aktuell leeren Flur.

Nachdem im Wohnzimmer kein Platz mehr für die ganzen Umzugskarton war, hatte Ceylin sie improvisatorisch im Flur stehen lassen, mit der Absicht, sie am nächsten Abend direkt einzuräumen. Die Wohnung war sowieso sehr klein und mangelte an Freiraum, da machte sie es echt kirre, dass noch so viel Platz wegen den ganzen Kartons verloren ging.
Als sie sich erfolgreich an den Kisten vorbei balanciert hatte, machte sie ihre Musik aus und öffnete die Badezimmertür.

Bereits vor Jahren hatte ihre Mutter ihr beigebracht, keine Musik im Badezimmer zu hören, denn anscheinend rief das böse Geister, und obwohl Ceylin keine Person war, die an Geister glaubte, folgte sie diesem Ratschlag und machte ihre Musik aus, wenn sie duschen ging oder wie heute, ihre Haare machen musste.

Das Licht im Badezimmer war heller als sonst in einem Raum in der Wohnung, und obwohl das junge Mädchen sich mental darauf vorbereitet hatte, geblendet zu werden, kniff sie die Augen wieder zusammen und drehte sich für einen Augenblick zum Flur, um ihre Augen zu erholen.

Der Anblick dieses Badezimmers war wirklich deprimierend, merkte sie etwas später.

Die Wände waren vollständig beschmückt mit Kacheln, auf denen jeweils eine Entenfamilie zu sehen war. Auf der Höhe ihres Haaransatzes zog sich eine blaue Kachel Linie durch das Design, was überhaupt nicht mit der restlichen Einrichtung passte. Mit der Zeit hatten sich die weißen Kacheln gelblich gefärbt, und in den zwischenräumen hatten sich kleine Verfärbungen gebildet, die Schimmel ein wenig ähnelten.

Vielleicht war es das sogar auch, jedenfalls würde das Ceylin keinesfalls überraschen.

Der Vorbesitzer war ein alter, einsamer Mann, der aufgrund altersbedingten Krankheiten die Wohnung sehr selten verließ, was sich klar und deutlich in jedem der Zimmer zeigte. An der Decke im Wohnzimmer hatte sich sogar ein großer, gelblicher Fleck an der Decke gebildet, da er regelmäßig Zuhause geraucht hatte, ohne die Fenster zu öffnen.

Verschlafen rieb sie sich mit einer Hand über die, vor Müdigkeit geschwollenen, Augen, während sie mit der anderen ihr Handy auf die runde Packung ihrer Haarkur stellte. Für einen Moment stand sie ein wenig verloren im muffigen Badezimmer, dann öffnete sie das Fenster ganz, bevor sie anfing, ihre Haare zu glätten.

𝐓𝐀𝐆𝐄𝐋𝐀𝐍𝐆 𝐑𝐄𝐆𝐄𝐍𝐓𝐑𝐎𝐏𝐅𝐄𝐍 | 𝐒𝐤𝐚𝐧𝐝𝐚𝐥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt