otuzbir | واحد وثلاثين

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Jamal blinzelte mehrmals und musterte ihr Gesicht, während sein scharfer und fenster Griff am Nacken des Mannes sich lockerte und er erleichtert aufatmete. Schließlich, als er spürte, dass er gegen Jamal nicht bestehen konnte und verlieren würde, nutze er die Chance, dass Jamal ihn die Gelegenheit gab, zu fliehen, und ergriff wie ein ängstlicher Mann die Flucht durch die noch immer offene Haustür, während er versuchte, seine Klamotten wieder zu richten.

Jamal eilte zu Ceylin, die ihren visuellen Fokus verlor und zitternd am Boden saß, und nahm sie in die Arme.

War das alles gerade wirklich passiert? Würde es denn niemals eine Woche geben, in der nichts in dieser Umgebung passiert? Würde sie nicht wie ein normaler Teenager leben? Jemals? Oder wurde sie einfach von Anfang an dazu verdammt, jegliche negative Energie anzuziehen und Elend über das Leben anderer zu bringen?

Ceylin weinte hemmungslos wie ein kleines Kind in seinen Armen, und er hielt sie fest, flüsterte beruhigende Worte, die sie teilweise nicht verstehen konnte, und streichelte ihr sanft über den Rücken.

Einige Minuten später kamen die Sanitäter die Treppen noch oben und blieben verwundert stehen, als sie die Haustür offen vorfanden, aber als ihre Mutter laut rief, dass sie bitte den Flur runterlaufen sollen, eilten sie zu den vier im Wohnzimmer und kümmern sich um Valeria, bevor sie auf einer Trage aus der Wohnung gebracht wurde und sie mit bedrückender Stille hinterlassen wurden.

Das alles fühlte sich so surreal an, dass sie nicht einschätzen konnte, ob sie das alles gerade träumte. Ihre Mutter ging mit Valeria zusammen und befahl den beiden, Zuhause zu bleiben und sich um Deniz zu kümmern, aber alles, was sie sagte, prallte an Ceylin ab.

Sie saß noch immer auf dem Boden, Jamal neben ihr, seine Arme um sie, aber in ihren Ohren rauschte es und sie hörte nichts außer ein lautes Piepen. Jamal antwortete ihrer Mutter etwas, aber auch das konnte sie nicht verstehen. Sie fühlte sich so müde und kraftlos.

Irgendwer hatte die Lichter ausgemacht und die Tür geschlossen, und draußen fing es langsam an, ein wenig zu dämmern, als Ceylin es wieder geschafft hatte, sich ein wenig aufzurappeln. Jamal stützte sich bei jedem Schritt und griff ihr unter die Arme, damit sie nicht wieder zu Boden krachte.

"Jamal", krächzte sie und wischte sich mit ihrer Hand über die Nase. Er nickte und folgte jeder ihrer Bewegung mit seinen Augen, in denen sich ein unfassbar sorgsamer Blick spiegelte, während sie versuchte, ihre Gedanken zu organisieren. "Was ist gerade passiert?"

"Denk nicht darüber nach, qalbi. Du hast nichts falsch gemacht", versicherte er ihr und folgte ihr in das Badezimmer, wo sie sich auf den Rand der Badewanne setzte und sich am Waschbecken abstütze, bevor sie tief einatmete und zu ihm aufsah. Jamals Augenbrauen runzelten sich und er presste die Lippen zusammen, bevor er sich neben sie auf den Rand der Badewanne lehnte und sie wieder in die Arme schloss.

"Du hast alles richtig gemacht, ich bin stolz auf dich. Ich wünschte nur, du hättest mich einfach ein wenig früher angerufen", fuhr er fort und strich ihr erneut sanft über den Rücken. Eigentlich mochte sie es nicht, angefasst zu werden, wenn es ihr nicht gut ging, aber mit ihm war wirklich alles anders.

Sie hätte nicht gedacht, dass sie das wirklich so sehr beruhigen würde, aber sie genoss seine Berührung in diesem Moment überraschend sehr und lehnte sich schließlich an seine Brust, bevor sie die Augen schloss.

Sie hatte einfach keine Kraft mehr. Für nichts.

"Ich werde immer für dich da sein, wenn du ein Problem hast, okay?"

"Versprochen?", fragte sie leise, ohne sich zu bewegen.

"Das ich verspreche ich dir", flüsterte er, und seine tiefe Tonlage vibrierte in ihrer Brust. Ceylin atmetet erneut tief ein und spürte, wie sich das Chaos in ihr langsam legte. Sie konnte seinen regelmäßigen Herzschlag hören und spürte, wie sich ein Lächeln auf ihre Lippen schlich und ihr Herzschlag und Atem sich unbewusst seinem anpasste.

𝐓𝐀𝐆𝐄𝐋𝐀𝐍𝐆 𝐑𝐄𝐆𝐄𝐍𝐓𝐑𝐎𝐏𝐅𝐄𝐍 | 𝐒𝐤𝐚𝐧𝐝𝐚𝐥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt