Kapitel 35

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„Jetzt sind es genau zwei Wochen her, seit er gegangen ist

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„Jetzt sind es genau zwei Wochen her, seit er gegangen ist." Ich liege auf der Wiese und schaue zum Himmel. Von dem schlechten Wetter, die letzten Tage ist kaum was zu sehen.
„Doch immer noch, fühlt es sich an, als ob ein Teil von mir fehlt und die Welt um mich herum leer wird." Ich schließe meine Augen, „Der Schmerz ist eine unerträgliche Leere. Jede Erinnerung schmerzt, jeder Gedanke daran fühlt sich wie ein weiterer Verlust an." Ich blicke zu den zwei zerfallenen Bäumen.
„Was hab ich nur falsch gemacht?", frage ich sie.
Die letzten zwei Wochen habe ich nur dank Sofia gut überstanden. Die Pausen verbrachten wir meist auf der Mädchen Toilette. Sie hat viel erzählt - fast schon durchgehend, was mich dazu gebracht hatte weniger über meine Probleme nachzudenken.
Ich atme die frische Luft tief ein und schließe meine Augen. Jedes Mal, wenn ich hier her komme, habe ich die selbe Frage: ‚Wieso? Wieso habt ihr mein Leben verlassen?'. Und es kommt nie eine Antwort. Was soll ich auch erwarten?
„Die letzten Wochen waren scheiße. Auch wenn Jake meinte ich soll weiter machen und nicht aufgeben, habe ich aufgegeben."
Die Klasse schaffe ich sowieso nicht mehr. Und ehrlich gesagt, interessiert es meine Mom gar nicht. Sie hat es geschafft, inzwischen in ihr Zimmer zu gehen und hin und wieder war sie einkaufen. Ansprechbar ist sie nicht und nachts höre ich sie weinen, denn auch ich weine mich hin und wieder in den Schlaf. Nur kann ich es leise.
Ich setze mich auf und schau zu den  zerfallenen Baumstämmen.
„Eine kurze Zeit, dachte ich, ich schaffe es. Aber um ehrlich zu sein, bin ich so einsam hier. Selbst wenn ich unter Menschen bin, bin ich alleine. Und das wirklich witzige an der ganze Sache ich, dass das einzige, was mich nicht einsam fühlen lässt, ist das ich hier sitze und mit mir selbst rede."
Ich hatte einen Plan. Das weiß ich. Doch umso mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Nebel kommt in meinem Kopf. Ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern.
„Das ist doch alles zum Kotzen." Ich stehe auf und laufe zurück in den Wald. Ich halte es hier nicht mehr aus.

Ich mache die Haustüre mit meinem Fuß zu. Moms Auto stand nicht in der Einfahrt und auf hier kann ich sie nicht sehen. Lexas Türe ist ein Spalt offen. Ob Mom da drin war? Ich hatte sie geschlossen. Doch in ihrem Zimmer sieht alles noch gleich aus. Ich lege mich auf ihr Bett. Eines der schlimmsten Sachen ist, dass ich Lexa nicht hassen kann. Ich kann sie nicht hassen, weil Mom sie mehr geliebt hat. Und ich kann sie nicht hassen, weil sie abgehauen ist... doch ich kann mich hassen, weil ich es soweit kommen lassen habe.

[Ich gehe weiter. Die letzten Sonnenstrahlen strahlen hinter den Bäumen hervor. Ich gehe weiter der Sonne nach. Die Vögel zwitschern glücklich und ein frischer Wind weht. Ich fühle mich so frei, wie schon lange nicht mehr.
„Kylie"
Ich bleibe angewurzelt stehen und drehe mich langsam zu der Richtung, aus der der Schrei kam. Die Stimme kommt mir bekannt vor. Aber das kann nicht sein.
„Kylie"
Mein Atmen stoppt. Es ist ihre Stimme. Sie ist hier?
„Kylie. Wo bist du?"
Ich gehe mit schnellen Schritten zu der Richtung aus der die Stimme kommt. Immer wieder hole ich tief Luft. Ist sie es?
„Lexa!", bekomme ich über meine Lippen, als ich hinter ihr stehe. Sie dreht sich zu mir und mein Herz fühlt sie an, als würde es stehenbleiben.
„Kylie, da bist du"
Ohne etwas zu sagen, gehe ich auf sie zu und umarme sie. Sie riecht genauso, wie ich es in Erinnerung habe.
„Wo warst du? Ich habe mir solche Sorgen gemacht.", sage ich und wische mir meine Tränen weg.
„Mir geht es gut."
„Wieso bist du weggegangen?"
„Ich wollte es dir beweisen."
Ich drücke sie wieder fest an mich. Sie in meinen Armen zu haben, fühlt sich so gut an. Ich lasse wieder ab, um ihr ins Gesicht zu schauen. Plötzlich steht Mia vor mir.
„Mia? Nein. Wo ist Lexa?"
Mia schaut an sich runter. Wie konnte sich Lexa plötzlich in Mia verwandeln? Sie war nie hier. Das ist nicht real.
„Wie konnte das passieren?", fragt sie sich selbst. Bis sie mich genauer anschaut und sagt: „Was bist du?"
„Was bist du?" gebe ich die Frage zurück. Ein Gestaltwandler? Eine Hexe?
Ein helles Licht erstrahlt, was meine Augen dazu bringt, sie für einen kurzen Moment zu schließen. Plötzlich steht nicht mehr Mia vor mir, sondern ein anderes Mädchen. Sie hat schwarze lange Haare und blaue Augen. Sie trägt ein weißes Kleid. Ihre Lippen sind blutrot und ihre Hautfarbe ist weiß, wie Schnee.
„Mein Name ist Alysia"
„Kylie", sage ich zögernd
„Ich zeige dir, was ich bin und du zeigst mir was du bist."
Denkt sie, ich gehöre zur anderen Seite? Sie nimmt meine Hand. Ihre Hand ist eiskalt.
„Komm mit.", sagt sie.
Ich versuche meine Hand aus ihrem Griff zu nehmen, doch sie drückt fest zu. Als sie anfängt schneller zu laufen , folge ich ihr. Mit bleibt nichts anderes übrig.
Wir bleiben bei einem See stehen. Ich kenne diesen See. Hier war die Frau, die getötet worden ist. Warte mal! Das Kind sieht aus wie die Frau. Ist es ihre Tochter? Ich fühle mich plötzlich unwohl. Das alles gibt mir ein mulmiges Gefühl.
„Komm mit, das Wasser ist schön warm." Sie zieht mich ins Wasser.
„Lass mich los!" Ich kämpfe um mich von ihrem Griff loszureißen, doch sie ist zu stark.
„Es tut mir leid. Du hast mich gesehen. Und das ist nicht erlaubt."
„Was meinst du?", frage ich.
Inzwischen bin ich bis zur Brust im Wasser.
„Das kann ich nicht zulassen."
Mit einem festen Ruck, zieht sie mich Unterwasser. Ich versuche mich zu wehren. Doch sie ist zu stark. Wieso ist dieses kleine Mädchen so unglaublich stark?
Für einen kurzen Augenblick überlege ich ob sich das kämpfen wirklich lohnt. Vielleicht sollte ich mein Schicksal akzeptieren. Es gibt niemanden der wartet.
Plötzlich spüre ich eine Hand an meinem Arm. Ich öffne die Augen, doch das Wasser ist rot gefärbt. Ich kann kaum etwas sehen. Sobald mir Luft entgegen kommt , versuche ich zu atmen. Meine Augen sind noch zu, doch ich spüre wie ich aus dem Wasser getragen werde.
„Alles klar mit dir?", fragt mich eine Stimme.
Ich bin mir sicher, dass ich sie schon einmal gehört habe. Langsam erkenne ich Umrisse. Helle Augen, braunes Haar. Er ist es! Der Typ dem ich geholfen hatte. Er setzt mich auf dem Boden ab und kniet neben mir.
„Jetzt sollten wir quitt sein. Du hast mein Leben gerettet und ich deins."
„Danke", bringe ich über meine Lippen.
„Ich bin Jason." Er hält mir seine Hand hin und ich nehme sie an. Doch bevor ich antworten kann wird alles plötzlich schwarz.]

Meine Augen reißen auf und ich ringe nach Luft. Ich schaue mich um. Ich bin noch in Lexas Zimmer. Es war ein Traum. Wie zur Hölle soll ich diesen Traum deuten? Und warum taucht ständig dieser Junge in meinen Träumen auf.

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