Nachdem der letzte Gast das Anwesen verlassen, die übrig gebliebenen Speisen verpackt und Lilia mit quietschenden Reifen davongebraust war, war es fast stockduster. Ängstlich sah ich mich um und wollte bereits ein Uber rufen, als ein mattes Licht im Haus aufflammte.
Stimmt, Kieran hatte sich den Rest des Nachmittags nicht mehr blicken lassen. Angespannt straffte ich die Schultern, darauf vorbereitet, dass er jeden Moment herausspazieren würde. Doch die Tür blieb verschlossen. Das Licht des Flurs erlosch. Stattdessen entzündete sich ein neuer, weiter entfernter Lichtschein, der kaum noch durch das kleine Fenster neben der großen Haustür durchzubrechen vermochte.
Sollte ich nach ihm schauen? Bei unserem Streit hatte er deutlich gesagt, dass ich hier nicht mehr erwünscht war. Allerdings war das vor seiner heutigen Rede.
Mit einem Seufzen öffnete ich die Tür – den Schlüssel hatte ich aus Trotz behalten. Er hatte auch gar nicht nach diesem gefragt, der intellektuelle Herr Anwalt.
Außerdem würde ich bei der aufkeimenden Dunkelheit bestimmt nicht draußen auf das Uber warten. Auch wenn Kieran mich in seinem Haus nicht sehen wollte, bezweifelte ich, dass er mich gewaltsam rausschleifen würde.
Ich schloss die Tür hinter mir, blickte in den weiten dunklen Flur und erkannte am Ende das matte Licht. Es kam aus dem Salon, in dem der Flügel stand.
Keine zwei Sekunden später erklangen wohlvertraute Töne.
Er spielte. Und das wie immer wunderschön.
Bedächtig schritt ich zum Salon.
Im Türrahmen blieb ich stehen. Sein blondes Haar glänzte golden im warmen Licht. Sein Blick war auf die Tasten geheftet.
Ich lehnte mich gegen den hölzernen Rahmen, bis die Klänge verstummten.
„Lauschst du wieder?", erklang seine Stimme wie vor Ewigkeiten. Nur, dass sie jetzt tief war und den Raum erfüllte.
„Wie immer", gab ich zurück.
Kieran blickte auf und musterte mich.
Unwohl nestelte ich an dem dunklen Hosenstoff.
„Wie immer", kommentierte er, während seine Augen meine Hände fixierten.
„Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich noch hier bin", entgegnete ich spitz, auch wenn es nicht zu hart klingen sollte.
Kieran schloss behutsam die Klappe. „Ich würde dich nie allein nach draußen schicken, wenn es dunkel ist."
Meine Mundwinkel hoben sich ein Stück.
Mutig ließ ich meine Tasche neben mir zu Boden gleiten und trat ein paar Schritte in den Salon. Ich sehnte mich nach einer Versöhnung.
„Nicht selbstverständlich", sprach ich mit gedämmter Stimme.
„Für manche nicht, nein."
„Bist du erleichtert, dass er tot ist?"
Ein Schmunzeln streifte Kierans Lippen, während er sich vom Schemel erhob. „War meine Rede heute nicht eindeutig?"
Ich musste lachen. „Ich fürchte ein wenig zu eindeutig. Hattest du das Ganze eigentlich geplant?"
„Eigentlich wollte ich es mir für den Toast aufheben, aber ..." Er trat ein paar Schritte auf mich zu, verharrte dann jedoch neben dem Flügel. „Nein, es war nicht geplant."
Für einen Moment blieb mein Blick an ihm hängen. Er sah so elegant aus in seiner schwarzen Anzughose und dem weißen Hemd. Geradezu hinreißend.
Nein, es war nicht geplant.
Einen Moment dauerte es, bis ich begriff.
„Du bist nach vorne gegangen, damit ich nicht gehen musste." Seine Geste rührte mich und mit einem Mal sehnte ich mich nach mehr als nur Versöhnung. Aber ich schluckte das drängende Gefühl hinunter.
„Es war eine miserable Rede für einen miserablen Mann", kam es gleichgültig zurück.
„Danke, Kieran", wisperte ich. „Aber du brauchst mich nicht zu schützen. Nicht mehr."
Er kam ein weiteres Stück näher, bis wir uns gegenüberstanden. „Und du mich auch nicht."
Ich spürte das verräterische Flirren der Luft, wie immer, wenn er so dicht bei mir stand.
„Du fehlst mir wirklich sehr", flüsterte ich.
Seine Finger knackten. „Du mir auch, Mari."
Ich presste die Lippen aufeinander und nahm ein weiteres Stückchen Mut zusammen. „Magst du mir nicht doch sagen, was damals wirklich passiert ist."
Sofort kippte die Stimmung und das Flirren war wie weggefegt. Beinahe bereute ich es, gefragt zu haben.
„Das schon wieder", zischte er. „Kannst du es nicht endlich gut sein lassen?"
Eigentlich wollte ich nicht schon wieder einen Streit vom Zaun brechen, aber ich wusste genau, dass er etwas verheimlichte. Und ich machte mir Sorgen.
„Nein, kann ich nicht", antwortete ich fest.
„Dann kann ich dir auch nicht weiterhelfen." Wütend wollte er den Salon verlassen, doch ich bekam seinen Hemdärmel zu greifen.
„Bitte Kieran, ich merke, dass etwas nicht stimmt. Was ist damals passiert?"
„Nichts ist passiert." Er wurde lauter.
„Du lügst", erhob sich nun auch meine Stimme.
„Pff, du bist doch paranoid."
Ich verstärkte meinen Griff. „Das stimmt nicht und das weißt du. In diesem Haus wurde immer gelogen, also bitte erzähl mir die Wahrheit. Was ist damals passiert? Und warum hast du dich so verändert? Ich mache mir verdammt nochmal Sorgen um dich."
„Es ist nichts", donnerte seine Stimme durch den Raum und zerschlug die Wärme und Vertrautheit. „Es ist alles gut, Mari."
Doch ich war daran gewöhnt, mich damit nicht abzufinden und das, was er zerschlug, wieder zu richten.
Mit sanfter Stimme entgegnete ich: „Bitte ... Du weißt, dass ich das nicht glaube. Du kannst mir alles sagen, Kieran. Wir kennen uns ewig."
„Vielleicht nicht gut genug", fuhr er mich an.
„Dann sorg dafür, dass sich das ändert. Du bist alles, was ich seit damals habe. Du hast mich getröstet, als ich wegen meiner Mutter geweint habe. Du hast mich jedes Mal aufgemuntert, wenn ich in diesem kalten dunklen Keller saß. Ich weiß, du meintest mal, du bist nicht meine Aufgabe. Und das stimmt. Das heißt aber nicht, dass ich dich nicht liebe und für dich da sein will." Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich realisierte, was ich gesagt hatte.
Und ich sah wie Kierans Widerstand zu bröckeln begann.
Seine Atmung bebte. „Manche Dinge sollte man nicht aussprechen."
„Und manche Dinge schon. Du musst sie nicht allein tragen. Das musstest du nie."
Sein Blick wurde rasend. „Doch manche Dinge muss man allein tragen. Manche Dinge kann man nicht teilen oder abgeben." Die Dämme brachen so unvermittelt, dass ich ein Stück zurückwich.
„Du willst wissen, was damals passiert ist, wieso ich mich nicht mehr bei dir gemeldet habe, warum ich es einfach nicht konnte." Ein Sturm fegte durch das Himmelblau. „Ich wurde zwangseingewiesen in eine Psychiatrie."
Geschockt fuhr ich mit der Hand zu meinem Mund. Er hatte ihn einsperren, einweisen lassen. Immer wenn ich dachte, Großvater könnte nicht schlimmer sein, zeichnete er ein neues, noch abartigeres Bild von sich.
„O mein Gott, Kieran, das tut mir so leid", entfuhr es mir.
Sein Kiefer knackte. „O nein, er wollte das nicht." Seine Stimme brachte die Luft förmlich zum Erzittern. „Aber er hatte keine andere Wahl ..."
Ratlos sah ich ihn an.
Kierans ganzer Körper spannte sich an. „Dreimal. Dreimal habe ich versucht, mich umzubringen in diesem einen Jahr."
Ich keuchte auf. Das Geständnis zog mir den Boden unter den Füßen weg.
„Das wusste ich nicht ..." Wie automatisch langten meine Hände zu seinen Unterarmen, um mich festzuhalten oder ihn. Ich wusste es nicht.
„Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr. Er hat mir alles genommen. Meine Mutter. Meinen Vater. Nicht einmal die Möglichkeit, mich mit ihm auszusöhnen und ihm zu sagen, dass er mir fehlt, hat er mir gelassen. Stattdessen saß ich jahrelang an diesem Bett und habe die Person, die vor mir lag, gehasst ..." Kieran sog die Luft ein, als würde er um den letzten verbliebenen Sauerstoff ringen. „Er hat mir meine Kindheit genommen, hat sie aus mir rausgeprügelt. Und deine auch." Seine Finger krallten sich nun ebenfalls in meine Arme.
„Er hat mir alles genommen. Außer mein Leben." Ein flüchtiges Aufblitzen verqueren Triumphes spiegelte sich in seinen Augen. „Es war doch eh alles kaputt. Und ich wollte wirklich nicht mehr." Langsam kippte seine Stimme von Raserei in traurige Verzweiflung. „Ich wollte dich anrufen, aber ich hatte einfach keine Kraft mehr. Es war alles so furchtbar schwer. Alles. Das Aufstehen, das Essen, selbst das Atmen." Ich sah, wie seine Augen feucht wurden und er wirkte so unheimlich erschöpft.
„Und als ich wiederkam, erzählte mir Lilia, dass du einen Job gefunden hast, irgendwann einen Mann. Warum solltest du dich mit so einer Last rumschlagen."
Ich spürte, wie mir dir Tränen runterkullerten, während meine Arme ihn umschlangen und ich mein Gesicht in seinem Hemd vergrub.
„Du bist doch keine Last. Überhaupt nicht. Ich wünschte, ich wäre für dich da gewesen."
Feste erwiderte er die Umarmung. „Du hättest nichts tun können. Glaub mir, gar nichts."
Ich löste mich ein Stück von ihm, um ihm ins Gesicht zu sehen. Diese wunderschönen himmelblauen Augen, die mich jetzt so herzzerreißend traurig ansahen.
„Ich hätte dir zuhören können. Und bei dir sein können, deine Hand halten können. Einfach nur da sein können." Ein kleiner Schluchzer entfuhr mir. Ich fühlte mich so schuldig.
Sanft strichen seine Daumen meine Tränen weg. „Tust du doch jetzt. Und das reicht mir." Seine Mundwinkel hoben sich ein winziges Stück. „Und ich fürchte, du wärst damals eh nicht zu mir durchgedrungen. Niemand wäre das."
Ich spürte seinen warmen, lebendigen Atem auf meinen Wangen, auf meinen Lippen, dass mein Herz einen Freudenhüpfer machte. Unendliche Dankbarkeit durchflutete mich, dass er in diesem Moment vor mir stand. Verzweifelt und traurig, aber lebendig.
„Ich bin so froh, dass es nicht geklappt hat." Ich schniefte. „Dass du noch hier bist."
Ich strich mit den Fingerspitzen über seine Wange. „Bei mir."
Mittlerweile war sein Daumen an meinen Lippen angelangt und er strich sanft über die sensible Haut. Seine Finger waren noch immer rau – auch wenn er bestimmt nicht mehr auf dem Feld arbeitete. Sachte fuhr er über meine Unterlippe, blätterte diese auf, sodass mein Mund leicht offenstand. Für einen Moment wirkte er wie versunken in den Anblick und die Spitze seines Daumens machte Anstalten hineinzuwandern. Dabei streifte sie für den Bruchteil einer Sekunde meine Zunge. Sofort verhärtete sich sein Griff, als müsste er nicht nur mich, sondern auch sich selbst unter Kontrolle bringen.
So nah. Er war mir so nah wie damals. Und doch nicht nah genug.
Das Gewicht seiner Worte hing noch immer in der Luft, aber da war auch etwas Leichtes. Ein federleichtes Kribbeln, das von seiner Berührung aus durch meinen ganzen Körper wanderte und einen aufgeregten Schauer hinterließ.
Ein Stück lehnte ich mich ihm entgegen und er brach das letzte bisschen Distanz zwischen uns.
Sanft strichen seine Lippen über meine. Zuerst zart, erkundend und mein Herz zum Flattern bringend. Ich erwiderte den Kuss, woraufhin er ihn vertieft. Bestimmend glitten seine Hände meine Taille entlang und umgriffen mich, als ob er mich nie wieder loslassen wollte.
Wie von allein fanden meine Hände ihren Weg zu seinem Nacken und zogen ihn näher zu mir. Meine Lippen verschmolzen mit seinen in einem weiteren Kuss, der so viel mehr sagte, als Worte es je könnten. Wie damals war das Haus, in dem wir uns befanden, ein kalter grausamer Ort, aber in diesem Raum, in diesem Moment gab es nur die Wärme zwischen uns, den Takt unserer Atemzüge und das Prickeln seiner Berührungen. Diese wurden immer fordernder und ich tat es ihm gleich. Meine Finger langten zu seinem Hemd, öffneten die Knöpfe.
Bevor ich es realisierte, war dieses bereits offen und glitt zu Boden. Genau wie das weiße Unterhemd.
Kierans Finger krallten sich in meine Hüften, seine Zunge spielte mit meiner und ein Seufzen entfuhr mir an seinen Lippen.
Kurz löste er sich im Eifer des Gefechts von mir. Mein Blick wanderte ein Stück hinab auf seine nackte Brust, auf der meine Hand ruhte.
Und da blitzt es mir entgegen.
Golden und anklagend.
Ich schluckte.
Mein Ehering.
Kieran bemerkte meinen Sinneswandel sofort. Sein Blick folgte meinem. Mit einem tiefen Atemzug löste er sich von mir.
Völlig entsetzt starrte ich auf das Schmuckstück. Was hatte ich getan? Wie hatte ich das tun können?
„Ich", stotterte ich. „Ich glaube, ich sollte gehen."
Stumm blickte Kieran mich an.
„Es tut mir leid", wisperte ich schuldbewusst und eilte zu meiner Tasche. Ein vernichtend schlechtes Gewissen machte sich in meinem Inneren breit. Ich verdiente es nicht diesen Ring zu tragen. Entsetzt streifte ich diesen ab und warf ihn in die Tasche.
Verzweifelt begann ich in dieser zu wühlen. Ich musste ein Uber rufen und zu meinem Mann fahren. Aber was sollte ich ihm sagen? Wie sollte ich das erklären?
Hinter mir hörte ich Kierans Schritte.
Fast lautlos ließ er sich auf der Couch nieder.
Auf wackeligen Beinen setzte ich meinen Weg zur Tür fort. Im Rahmen verharrte ich und drehte mich noch einmal um.
Mit nacktem Oberkörper, die Arme ausgestreckt auf der Rückenlehne ruhend starrte er mich an. Und ich konnte nicht anders, als ihn anzusehen. Es zog mich noch immer zu ihm. Wie konnte das sein? Es war falsch. Aber es schmerzte auch so unheimlich, so weit entfernt von ihm zu stehen.
Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb. Mein Atem ging flach und schnell.
Die Luft im ganzen Raum war wie elektrisiert.
Ich spürte, wie mir meine Tasche aus den Händen glitt und mit einem Rumps auf dem Parkettboden aufschlug. So ein Mist. Ich sollte mich verabschieden und davon stürmen. Stattdessen stand ich ratlos und gleichzeitig wie hypnotisiert da. Unfähig mich zu bewegen, unfähig zu wissen, was ich jetzt tun sollte.
Kierans Schläfen zuckten. Doch sein Blick ruhte seelenruhig auf mir.
„Zieh dich aus", erklang seine raue Stimme.
Der Befehl jagte mir einen weiteren Schauer über die Haut. Wie in Trance nahm ich durch einen dichten Schleier wahr, wie meine Hand hoch wanderte und meine Fingerspitzen sich unter den Stoff meines Jumpsuits schoben. Auch wenn das Blut in meinen Ohren toste, vernahm ich, wie Kieran scharf die Luft einsog, als ich in einer fahrigen Bewegung den Stoff über meine Schultern schob und er hinab bis zu meinen Hüften fiel. Einem letzten Ziehen folgend, glitt der Rest des Jumpsuits zu Boden.
Kierans Fäuste ballten sich und eine Beule zeichnete sich in seiner dunklen Hose ab. Ich trug nicht viel mehr als etwas schwarze Spitze am Körper. Nicht weil ich vorgehabt hatte, auf einer Beerdigung jemanden zu verführen. Sie war einfach unheimlich bequem im Gegensatz zu der harten Baumwollunterwäsche von damals. Ein Hauch von nichts, das mehr frei ließ, als es verdeckte.
Eine unausgesprochene Erwartung hing in der erhitzten Luft. Und im Gegensatz zu eben brauchte Kieran keinen Ton zu sagen. Wie von einem unsichtbaren Band gezogen, glitt ich hinüber zu ihm. Mittlerweile spürte ich jeden Atemzug wie eine Erschütterung.
Vor ihm stehend streifte ein letzter flüchtiger Zweifel meine Gedanken, doch er wehte davon, als Kieran sich nach vorne beugte und mit den Fingern die Außenseite meiner Oberschenkel emporstrich. Sofort begann ich zu zittern und meine Haut unter seiner Berührung zu prickeln. An meinen Hüften angekommen zog er mich ein Stück nach vorne. Seine Lippen legten sich kurz auf meine intimste Stelle, die noch immer verhüllt war von der dunklen Spitze.
Ein leises Keuchen entfuhr mir.
Dann riss er mit einem Ruck mein Höschen hinunter.
Ich schluckte und blickte hinab.
Er hatte sich zurückgelehnt, öffnete seine Hose und dann seine Shorts. Mein Körper begann zu glühen, als seine Erektion raussprang. Ich ließ mich zu ihm hinab.
Nach Halt suchend krallten sich meine Finger in seine breiten Schultern und mein langes Haar legte sich auf seine angespannte Brust. Kurz verkeilten sich unsere Blicke. Seine Augen waren wie blaues Feuer und sengten sich in meine Haut.
Ich spürte, wie seine Spitze über meine feuchte Mitte strich. Aufgeregt blickte ich nach unten. Und dann ließ ich mein Becken hinab gleiten. So feucht wie ich bereits war, drang er mühelos in mich ein. Stück für Stück sah ich dabei zu, wie er in mir verschwand. Ein Stöhnen entfuhr Kieran.
Ich hielt inne, während mein Inneres um sein Glied vorfreudig pulsierte.
Mit einem Mal umgriff er mein Becken, seine Finger krallten sich in meine nackte Haut und er zog mich mit einem Ruck nach unten, bis er zum Anschlag in mir drinsteckte. Ein kurzer süßer Schmerz durchzuckte mich. Doch er verklang so schnell, wie er gekommen war.
Von Lust benebelt begann ich mein Becken auf und ab zubewegen und ihn zu reiten.
Es war nicht wie früher, es war besser. Erfahren dirigierte Kieran mein Becken und beschleunigte den Takt.
Meine Atmung wurde heftiger und meine Lider flatterten, währende seine Hand kraftvoll meine Brust knetete.
Mit einem Mal zog er mich näher. Seine Lippen legten sich um meine Nippel und saugten durch den dünnen Stoff an diesen.
Ich konnte ein Keuchen nicht unterdrücken und gierte nach Luft. Sanft biss er zu und zog an diesen. Ich warf den Kopf in den Nacken, als Kieran mein Becken fixierte und mich unten hielt.
Atemlos sah ich ihn an. Seine Hand langte nach meinem Nacken und er zog mich zu sich runter. Unsere Lippen trafen sich, während er tief in mir drinsteckte.
Ehe ich mich versah, drückte er mich zur Seite und von sich runter. Mit beiden Armen stemmte er sich über mich und stieß erneut in mich rein.
Bereitwillig spreizte ich meine Beine ein Stückchen mehr. Es fühlte sich so überwältigend an. Die Wärme und Reibung seines Körpers. Diese Vertrautheit und Nähe, die ich so lange vermisst hatte.
Seine Lippen strichen über meinen Hals, mit der Zunge leckte er die empfindliche Haut, bevor er sich wieder meinem Mund widmete.
Langsam spürte ich, wie sich in mir alles zusammenzog, aufbaute und der Höhepunkte über mich hinwegfegte. Meine Muskeln zuckten und ich vergas für einen Moment alles um mich herum. Fordernd pochte es zwischen meinen Beinen und kurz darauf spürte ich, wie Kieran meinem Höhepunkt folgte .
Atemlos sank sein Körper auf meinen nieder. Ich umklammerte ihn mit meinen Armen und schlang meine Beine um sein Becken. Ich wollte ihn nie wieder loslassen, wollte eins mit ihm sein – untrennbar und ewig. Für immer zusammen, bis wir am Ende der Zeit sanft und leise ins Nichts verwehen würden. Wie ein Echo, das in den Sphären verhallte ...
Doch als die Wellen des Höhepunkts und der Euphorie abebbten, wusste ich, dass dies nicht ging. Nach dem berauschenden Zenit kehrte die tiefe, erdrückende Nüchternheit zurück. Wie eine Ohrfeige schlugen mir die Klarheit und mein Gewissen ins Gesicht. Aber ich war noch nicht bereit loszulassen und grub mein Gesicht in seine Halskuhle. Erneut spürte ich, wie stumme Tränen meine Wangen runterliefen und eine innere Stimme mich irgendwann zwang, mich zu lösen, meine Kleidung anzuziehen und zu gehen. All das, während Kieran still und schlafend auf dem Sofa zurückblieb.
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Echoes in Time
RomanceMit acht Jahren wird Marisol adoptiert und zieht in das alte, riesige Herrenhaus der Familie Delorean ein. Dort erwartet sie nicht nur ein neuer Großvater, sondern auch Stiefbruder. Kieran, der Junge in ihrem Alter, zeigt ihr unmissverständlich, das...