„Möchtest du noch ein Bier?"
Ich nickte Caleb zu.
Nachdem noch ein paar weitere Bestellungen aus der Runde kamen, erhob er sich und lief zur Bar.
„Es ist so wunderschön, mal wieder mit euch zusammen zu sitzen." Lilia lächelte vergnügt in die Gruppe.
„Komplett sind wir ja nicht", bemerkte Halima.
„Meinst du deinen Verlobten?", fragte ich mit ehrlichem Interesse. Ich hatte sie schon ewig nicht mehr gesehen und nur über Banu erfahren, dass sie jetzt verlobt war.
Ein nervöses Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ja, er kann leider nicht hier sein. Er ist auf Dienstreise."
„Wie schade", kommentierte ich. „Was macht er denn beruflich?"
Mit stolzer Miene verkündete sie: „Er ist Partner in einer Consulting Firma. Über 300.000 Mitarbeitende und weltweit agierend. Es ist ein Fulltime-Job, wobei er das gar nicht bräuchte. Also finanziell. Aber er liebt seine Arbeit und seine Kollegen ihn."
„Wow", gab ich baff zurück. Wobei es wenig verwunderlich war. Halimas und Banus Eltern waren reich bis zum geht nicht mehr. Natürlich war sie jemanden über den Weg gelaufen, der mindestens genauso erfolgreich und wohlhabend war wie sie.
„Ja, meine Mutter hat seine Mutter auf der Hochzeit von Bekannten getroffen und die beiden haben geplaudert. Und jedenfalls ..." Halima schaute zufrieden drein. „... waren sie der Meinung wir würden sehr gut zusammenpassen. Ein Prinz für meine Prinzessin, hat Mama gesagt. Und als ich ihn das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass sie richtig lagen. Er sieht wirklich unheimlich toll aus und ist so charmant und kultiviert. Bei unserem ersten Date hat er mich in die Oper ausgeführt. Madame Butterfly von Puccini, obwohl das Stück seit Monaten ausverkauft war."
Mindestens eine halbe Stunde zählte sie die Vorzüge ihres Partners auf, als wollte sie ihn uns verkaufen.
„Und wo hat es ihn beruflich aktuell hin verschlagen?", fragte ich neugierig.
Rasch fuhr Halima sich durch ihr langes schwarz glänzendes Haar. Wie bei Lilia wirkte es wie pure Seide und ließ mich einen Moment neidisch werden.
„Er berät einen Klienten in Vancouver."
„Ich dachte, er wäre in Boston." Lilia kratzte sich am Kopf.
„Ja, sagte ich ja", erwiderte Halima rasch. „Er war erst in Boston und ist jetzt in Vancouver."
„Achso." Lilia lächelte verständnisvoll. Ich tat es ihr gleich, auch wenn sich ein merkwürdiges Gefühl bei mir einschlich.
„Jedenfalls wirst du ihn bald kennenlernen", sprach Halima. „Spätestens auf Lilias und Kierans Hochzeit."
Mein Blick fiel auf das ebenfalls verlobte Paar.
„Wisst ihr schon, wann es so weit ist?", fragte ich.
Lilia tätschelte Kierans Arm, dessen Schläfen prompt zuckten.
„Eigentlich wollten wir dieses Jahr noch heiraten." Ihr Blick wurde trüb. „Aber mit der Beerdigung ... Meinem Vater geht es aktuell ebenfalls gesundheitlich nicht gut. Voraussichtlich wird die Hochzeit also erst im nächsten Jahr stattfinden."
Aus unerfindlichen Gründen, die ich auch lieber gar nicht näher erörtern wollte, erleichterte mich ihre Aussage.
„Das tut mir sehr leid, mit deinem Vater. Ich hoffe, er kommt bald wieder auf die Beine", sagte ich.
„Danke dir, es ist ... nicht leicht, aber ich bleibe zuversichtlich", erwiderte sie betont fröhlich. „Aber heute Abend wollen wir nicht mehr über diese negativen Dinge sprechen, sondern uns freuen, dass wir wieder zusammengekommen sind."
„Naja, zwei fehlen", mokierte Halima.
„Ja, wir haben Mei und Banu einfach im Herzen dabei. Es war auch wirklich etwas viel verlangt, spontan das Wochenende hierhin zu fliegen", sprach Lilia fachmännisch.
„Meine Schwester fliegt nirgendwo hin. Wahrscheinlich hast du sie die letzten Jahre öfters gesehen als ich", entgegnete Halima spitz in meine Richtung.
Unwohl zuckte ich mit den Schultern und wollte wegschauen, aber prompt traf mein Blick Kieran, der neben Lilia saß. Abgerückt starrte er ins Leere, bevor sein Blick kurz meinen streifte. Sofort kribbelte es unter meiner Haut. Eine noch schlechtere Idee.
Rasch schaute ich weg.
„Und was macht ihr beiden jetzt, wo ihr stinkreich seid?"
„Halima", kam es entsetzt von Lilia zurück.
„Ist doch so", konterte sie und nahm mich ins Visier. „Und habt ihr schon Pläne?", hakte sie neugierig nach und schlürfte an ihrem Martini.
Erneut zuckte ich mit den Schultern und wandte mich wieder der Runde zu. „Um ehrlich zu sein, weiß ich überhaupt nicht, ob wir das Erbe antreten."
„Was?", kam es zweistimmig zurück.
Halima fing sich am schnellsten wieder. „Wieso denn? Das ist doch ein absoluter Glücksgriff."
Ich begann im Schoss am Stoff meines Rocks zu friemeln. „Ich weiß nicht. Es fühlt sich einfach nicht richtig an."
„Wolltest du lieber das Haus?", fragte Halima.
Mit aufgerissenen Augen starrte ich sie an.
„Dann kannst du doch einfach mit Kieran tauschen", scherzte sie.
„Das Haus möchte ich noch weniger", erwiderte ich gequält.
Halima zuckte mit den Schultern. „Was habt ihr nur alle? Mit etwas Sanierung und Modernisierung ist das Ganze doch wie ein kleiner Palast. Ich verstehe euch echt nicht. Kieran mag den Kasten auch nicht."
„Halima", zischte Lilia angespannt.
Ertappt fuhr diese zusammen. „Entschuldigung."
„Kein Problem", erhob Kieran seine Stimme. Er wirkte so unfassbar fehl am Platz, schoss es mir durch den Kopf. Wie in der Kirche damals bei den Gottesdiensten.
„Ich habe tatsächlich wenig Interesse an dem Anwesen", erklärte er knapp.
„Verkauft ihr es also?", fragte Halima interessiert nach.
„Halima." Lilia rieb sich die Stirn, als ob sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehen würde.
„Ist doch eine berechtigte Frage." Kurz grübelte Halima, dann erhellte sich ihre Miene. „Achso, das war nicht, weil ich es erwerben wollte. Keine Sorge. Das wäre geschmacklos. Außerdem besitzt mein Verlobter bereits eine Villa und diverse Ferienhäuser. Da werden wir wohl nach der Hochzeit hinziehen. Ich kann es ohnehin kaum erwarten bei meinen Eltern auszuziehen." Sie schüttelte den Kopf. „Aber mein Onkel ist Makler hier in der Gegend. Er könnte euch gegebenenfalls helfen."
„Wenn er auch Grundstücke verkauft, ohne dass ein Haus draufsteht", raunte Kieran und nahm ein Schluck von seinem Bier.
Verwirrt sahen wir ihn an.
„Was soll das nun heißen?", fragte Halima.
„Das soll heißen, dass ich das Inventar des Hauses verkaufe und es danach mit Freuden abreißen lassen werde."
Entsetzt sah ich ihn an.
Halima entfuhr ein hohes Quieken.
„Das ist doch ein Scherz?" Lilia lachte verunsichert.
„Ich meine das todernst." Kieran nahm einen weiteren Schluck und sein Blick fiel auf das flackernde Teelicht in der Mitte des Tischs.
Schlagartig wurde mir speiübel. Er wollte es noch immer in Flammen stehen sehen.
„Was ist nur los mit dir?" Lilia stieß ihn überfordert gegen den Arm. „Ich verstehe dich nicht. Das Haus hat einen historischen Wert. Es wäre eine Schande, es einfach abzureißen."
Ich schluckte. „Ich fürchte, ich muss Lilia Recht geben. Wenn auch nicht wegen des Werts. Ich denke allerdings, dass sich manche Dinge nicht einfach mit einem Abriss lösen lassen." Ernst sah ich Kieran an – auch wenn ich nichts lieber wollte als wegzuschauen.
Seine himmelblauen Augen erwiderten meinen Blick. Für eine Sekunde oder zwei bröckelte die Maske und reine Verzweiflung brach sich in dem klaren, wunderschönen Blau bahn.
Er litt. Er litt noch immer. Und ich konnte ihn so gut verstehen. Mehr noch, ich fühlte das Gleiche. Die Erinnerungen waren mit dem Betreten des Hauses mit einem Schlag zurückgekehrt. Und ich wollte nichts mehr als ihn in den Arm zu nehmen, um ihn zu trösten. Und auch um mich trösten zu lassen. Nirgendwo hatte ich mehr Sicherheit gefunden als in Kierans Armen.
„Ich verstehe nicht", warf Lilia ein und brach den Bann.
Schnell blickte ich auf mein leeres Glas.
„Was meinst du mit auflösen? Was für Dinge?"
„Schon gut", hörte ich Kierans Stimme. „Es sind nur ein paar alte unschöne Erinnerungen, die ich mit dem Haus teile."
Ein verständnisvolles Seufzen erklang von Lilia. „O natürlich, entschuldige bitte. Es ist wegen deiner Mutter."
Langsam hob ich den Kopf und betrachtete die beiden. Da wurde es mir klar. Er hatte es ihr nicht erzählt.
Beruhigend tätschelte Lilia seinen Arm und er blickte starr drein. Es wirkte skurril und irgendwie schräg. Die beiden waren auf komplett verschiedenen Ebenen unterwegs. Es passte nicht. Sie passten nicht zusammen.
Sofort biss ich mir auf die Wange. Nein, ich durfte so nicht denken.
„Ich glaube, ich werde mal zu Caleb gehen und ihm helfen", presste ich mit Blick in Richtung Bar hervor, wo mein Verlobter an einer überfüllten Theke verzweifelt versuchte, eine Bestellung aufzugeben. Rasch erhob ich mich.
„Eine gute Idee", quittierte Halima. „Der Barkeeper scheint die weiblichen Gäste eindeutig lieber zu bedienen."
„Ich komme mit." Kieran erhob sich nun ebenfalls.
„Das brauchst du nicht ...", erwiderte ich schnell. Ich brauchte dringend etwas Abstand von ihm.
„Doch, dann kann ich euch beim Tragen helfen", kam es unbeeindruckt zurück und im nächsten Moment schob er sich bereits an mir vorbei in Richtung Bar.
Auf meinen Wangen kauend stiefelte ich ihm hinterher.
„Ah, super, dass ihr kommt." Caleb schlug erst Kieran, dann mir auf die Schulter. „Hab schon bestellt, aber muss dringend mal pissen."
Ich fasste mir an die Stirn, als ich das leere Glas vor Caleb sah. Natürlich, er wurde immer etwas direkt, wenn er einen sitzen hatte.
„Alles klar, Toiletten sind dahinten", bedeutete ihm Kieran den Weg, obwohl diese fett und deutlich ausgeschildert waren. Calebs wankendem Gang nach zu urteilen, war es aber wohl keine schlechte Idee, ihm noch einmal einen Hinweis zu geben.
Kaum war er davon getorkelt, kehrte eine unangenehme Stille ein, obwohl es zwischen all den Leuten verdammt laut war.
„Also ...", setzte ich an, ohne den Hauch einer Ahnung zu haben, was ich als nächstes sagen sollte. Musste ich aber auch gar nicht, just in diesem Moment entschied sich ein älterer Herr mit roter Nase, aus der fast schon eine eigene Frisur herauslugte, vom Hocker aufzustehen und mir beim Weggehen einen dezenten Seitenrempler zu verpassen, der mich beinahe zu Boden gehen ließ.
„Ey", entfuhr es mir zaghaft, während ich versuchte, mein Gleichgewicht wiederzufinden.
Eine starke Hand langte nach mir und ich griff automatisch nach dem dazugehörigen Arm, um nicht doch noch auf den klebrigen Boden zu plumpsen.
„Ich glaube, du solltest noch leiser rufen, damit der Idiot dich wirklich gar nicht hören kann", scherzte Kieran.
Ich konnte ein Grinsen nicht verbergen. „Denkst du. Das waren ganz spezielle Frequenzen, die meine Stimme da angeschlagen hat und nicht jeder hören kann."
Ein belustigter Ausdruck legte sich auf Kierans Gesicht. „Nicht jeder ... er auf jeden Fall nicht."
„Doch, doch", scherzte ich. „Das sind Hochfrequenztöne, die für ihn sehr, sehr unangenehm klingen. Deshalb ist er auch so schnell weg."
Kieran sah mich verschmitzt an. „Funktioniert so etwas nicht nur bei Jugendlichen?"
„Vielleicht ist er jünger, als wir denken. Oder erfüllt die besonderen Voraussetzungen, die für meine Hochfrequenzen notwendig sind." Mir gefiel der leichte Ton, den unsere Unterhaltung angenommen hatte. Fast wie früher ...
„Ah ja und was sind diese Voraussetzungen? Nur so aus Interesse."
Noch immer seinen Arm haltend, obwohl ich mittlerweile meine Balance wiedergefunden hatte, grübelte ich. „Also man braucht eine rote Nase, das ist klar. Und mindestens zwei Promille."
„Und wahrscheinlich eine latente Abneigung gegen andere Menschen."
„Ganz wichtig", gab ich zurück und wollte noch die langen Nasenhaare erwähnen, als ein weiterer Rempler – dieses Mal von einer jungen Frau, die sich mit Ellbogen und Hüftstößen den Weg zu Bar bahnte – mich näher an Kieran drängte.
Die plötzliche Nähe ließ prompt das Blut in meine Wangen schießen und ich versuchte verzweifelt, Distanz zu gewinnen. Allerdings waren wir von Menschen umringt.
„Darf ich?", fragte Kieran.
Verwirrt sah ich ihn an, als ich mit einem Mal seine Hände an meinen Hüften spürte. Kraftvoll packten diese zu, zogen mich zur Seite und hoben mich auf den immer noch leeren Hocker zwischen Kieran und der Bar.
„Vielen Dank", nuschelte ich verlegen.
„Kein Problem, Mari", kam es sanft zurück. Zu sanft ...
Bemüht einen weiteren Hormonrausch zu unterdrücken, versuchte ich an ihm vorbeizuschauen, was gar nicht so leicht war, da er direkt vor mir stand und alles verdeckte.
„Du meintest das doch nicht ernst mit dem Haus eben, oder?", fragte ich nervös.
Verwundert musterte mich Kieran.
„Du wirst es doch nicht niederbrennen ... wie damals, oder?"
Seine Augen wurden weich. „Keine Sorge. Irgendwie werde ich es loswerden, aber ohne, dass jemand Schaden nimmt."
Ich seufzte erleichtert auf. „Das ist gut."
„Willst du noch etwas aus dem Haus haben, bevor ich auf meinen Vernichtungsfeldzug gehe?"
Ich schmunzelte. „Also wenn du alles mit einer Axt oder einem Baseballschläger kurz und kleinhaust, wäre ich gerne dabei."
„Du könntest auch mit dem Fußball die Vitrinen im alten Wohnzimmer zerschießen." Ein verspieltes Leuchten erhellte seine hellblauen Augen.
„Das klingt durchaus verführerisch. Sollten wir jemals unsere Getränke erhalten, wäre ich für solche Schandtaten bereit."
„Ich fürchte, dann müssen wir nur Halima und Lilia loswerden. Die beiden denken sonst, wir wären verrückt geworden."
Ich lachte leise. „Geworden? Ich glaube, wir waren nie ganz normal."
Nachdenklich strich Kieran über den geblümten Ärmel meiner Bluse. „Ja, ich glaube der Zug ist abgefahren."
Ein feiner, kaum merklicher Schauer durchfuhr mich, als ich seine Finger durch den seidenen Stoff spürte.
„Naja, zu zweit verrückt sein, ist immer noch besser als allein", stammelte ich irritiert.
Doch statt zu reagieren, hob Kieran seine Hand und winkte jemandem hinter mir zu. „Die sind für uns."
Wieder in der Realität angekommen, holte ich tief Luft und ließ sie langsam entweichen. Gerade wollte ich aufstehen, als sich mir jemand entgegen lehnte. Zu früh gefreut.
Kieran beugte sich nach vorne und langte an mir vorbei zur Theke. Mit einem Mal wurde mir unerträglich heiß. Sein Körper war mir so nah, sein Becken zwischen meinen Oberschenkeln, sodass beinahe ...
„Hier", holte seine Stimme mich zurück oder machte vielleicht auch alles noch viel schlimmer.
„Hm?", reagierte ich geistesabwesend.
„Dein Bier." Kieran schmunzelte. Wusste er, was er mir mit seiner Nähe antat? Und vor allem, wirkte ich auf ihn auch noch so nach all den Jahren?
„Ich kann auch mehr tragen", erwiderte ich rasch.
Kieran lachte. „Ich fürchte, das musst du auch gleich." Dann verdunkelte sich sein Blick und fixierte mich.
„Aber bevor wir gleich zurückkehren, stoßen wir noch an." Sein Ton war bestimmend und duldete keine Widerworte. Doch das war mir gleich, denn ich wollte in dem Moment ebenfalls noch nicht zurück.
Meine Finger umgriffen das kalte Glas und ein Tropfen perlte über meine Hand.
„Worauf wollen wir anstoßen?", fragte ich, während Kieran ein weiteres Bier in der Hand hielt.
„Auf ein Schrecken mit Ende. Endlich", feixte er.
Ich verdrehte die Augen.
Mit einem Mal wurde er ernst. „Darauf dich wiederzusehen."
Überraschte musterte ich ihn.
Ein gequälter Ton lag in seiner Stimme. „Du hast mir unheimlich gefehlt ..." Ein warmes Kribbeln wanderte durch meinen Körper und mich ließ das Gefühl nicht los, dass die Antwort auf meine letzte Frage eben ein Ja wäre.
Ich schluckte. „Du mir auch." Für einen Augenblick verkeilten sich unsere Blicke ineinander. Er hatte mir unglaublich gefehlt. Und noch mehr ...
Doch so schnell der sentimentale, ehrliche Moment gekommen war, so schnell wischte Kieran ihn wieder hinfort.
„Auf die zwei Verrückten, die später eine millionenschwere Inneneinrichtung in einem millionenschweren Haus zerschlagen werden."
Amüsiert nickte ich und stieß mein Glas gegen seines, wohlwissend, dass wir dies wahrscheinlich nicht tun würden. Es war einfach zu absurd.
Einen Moment verweilten wir noch an der Bar, bevor die Realität, wartend am anderen Ende des Raums an einem Tisch, uns wieder einholten.
Mit den gut gefüllten Getränken bahnten wir uns den Weg durch die Menge und kehrten zu unserem Tisch zurück.
„Mann ey, was für ne Schlange." Caleb nahm mir einen der Longdrinks ab und trank einen kräftigen Schluck.
Ich ließ mich neben ihm nieder.
„Danke fürs Bringen, Babe."
„Kein Problem", erwiderte ich und nahm ebenfalls einen Schluck.
Liebevoll legte Caleb seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Weißt du was, wenn wir erstmal das fette Erbe haben, stellen wir einen persönlichen Butler ein, der uns mit einem Riesenbierfass auf Schritt und Tritt hinterherläuft."
Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Es war nicht der Scherz, der mich störte. Oder zumindest nicht am stärksten.
Am liebsten hätte ich seine Hand auf meinem Bein weggeschoben. Und für einen Augenblick streifte mich das Gefühl, dass wir ebenso wenig zusammenpassten wie das verlobte Paar gegenüber von uns.

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Echoes in Time
Storie d'amoreHoch ragen die Mauern, kalt schneidet die Luft. In diesem Haus zählt Gehorsam - und wer sich nicht beugt, wird lernen, es zu tun ... Mit gerade einmal acht Jahren verliert Marisol ihre Mutter und wird adoptiert. Sie zieht in das alte, riesige Herren...