Senna Quince 3 | Kapitel 13

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„Ist es normal, dass ich ihnen hinterherlaufen will, um sie wieder zu uns zurück zu holen?", fragte ich nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens Finnick.
„Nur wenn man seine Tribute selber kennt oder ein zu großes Herz hat. Zweiteres führt aber früher oder später dazu, dass du durchdrehst.", kommentierte er ruhig.
„Ich hasse es Mentor zu sein.", stellte ich wieder einmal fest.
„Willkommen in meiner Welt.", murmelte er, ehe er sich nun zu dem Bildschirm wand, der zeigte, was draußen passierte.
Die Karrieros aus Distrikt 1 und 2 ließen sich natürlich wie immer Feiern, während die aus Drei brav winkten.
Annie wirkte neben Sneax unglaublich zierlich, doch ich konnte sehen, dass sie meinen Rat nachkam.
„Sie sieht heiß aus.", flüsterte ich zu Finnick, der nur brummte.
„Sie soll aber nicht heiß aussehen. Nicht für die da draußen.", beschwerte er sich, weswegen ich nur die Augen verdrehte.
Ich blickte mich kurz um und erblickte Johanna, die Blight immer noch hinter sich herzog. Ob sie ihn zwischendurch überhaupt einmal los gelassen hat, war fraglich.
Da ich das andere Mädchen mochte, winkte ich auffällig, so dass sie mich sah und mit ihrem Anhang zu uns kam.
"Senna das ist Blight. Blight, Senna. So, das wäre erledigt.", sagte Johanna und lehnte sich dann an ihren Mentorenpartner.
Ich nickte den großen Mann zu, nachdem wir nun offiziell vorgestellt worden waren, ehe ich wieder zum Bildschirm schaute.
Die Tribute waren gerade im Zentrum angekommen, wo Snow bereits auf sie wartete, um seine große Rede zu schwingen.
"Seht sie euch an! Wenn jemand Gloss sieht, sagt es mir. Ich muss mit ihm reden.", lachte Johanna, als Distrikt 1 groß eingeblendet wurde.
„Du willst es ihm unter die Nase reiben?", vermutete ich.
Zumindest schätzte ich Johanna so ein. Sie hatte sicher keine Angst oder Respekt vor einen ehemaligen Karriero.
"Aber natürlich. Vielleicht wette ich mit ihm und der Einsatz ist das Outfit. Finnick, du musst mir dann betrügen helfen, okay?", grinste sie.
"Lass doch den armen Jungen mal in Ruhe.", schmunzelte Blight.
"Jungen? Der Kerl ist über 20. Oh Annie sieht heiß aus. Ich wünschte ich hätte auch so heiß ausgesehen.", seufzte Johanna.
„Sie soll nicht heiß aussehen.", brummte Finnick erneut, weswegen ich nur schmunzeln konnte.
„Siehst du Johanna findet auch, dass sie toll aussieht.", ärgerte ich kurz meinen besten Freund, ehe ich mich zu den Mentorne aus Distrikt 7 wandte. „Eure Tribute sehen dieses Jahr aber auch nicht schlecht aus."
"Ja, meine Morddrohungen haben gefruchtet.", meinte sie nur.
Da die Tribute bereits auf dem Rückweg waren, begann auch um uns herum wieder die Bewegung. Finick beschwerte sich immer noch bei Blight darüber, wie wenig Annie und Sneax angehabt hatten. Der Mann aus Distrikt 7 nickte einfach immer wieder, wobei ich mir fast sicher war, dass er nicht zu hörte.
Ich blickte mich ein wenig um, wobei mir die golden Haare des Mentors aus Distrikt 1 auffielen, den Johanna unbedingt ärgern wollte.
Deswegen tippte ich sie auch an und deutete auf den Mann.
„Da ist er.", konnte ich mir ein grinsen nicht verkneifen.
"Ah danke. Wir sehen uns Leute.", rief sie dann auch schon fröhlich und lief zu Gloss.
Mit den Augen folgte ich ihr. Auch wenn ich nicht hören konnte, was sie oder der Mann aus Distrikt 1 sagte, war es doch mehr als amüsant nur ihre Bewegunge zu sehen. Johanna hatte eindeutig den Spaß ihres Lebens, wären Gloss immer roter im Gesicht wurde.
Leider sah ich sein Gesicht nich platzen, da im nächsten Moment die Paradewagen wieder zurück kamen und beide Mentoren mit ihren Tributen beschäftigt waren. Auch Blight verabschiedete sich mit einem Brummen von Finnick und zog nun Johanna hinter sich her, zum Wagen von Distrikt 7.
Finnick, eindeutig immer noch nicht besser gelaunt, ging zu unseren Tributen und ich folgte ihm schnellstmöglich.
Sneax half gerade Annie vom Wagen, als wir bei ihnen ankamen. Ich konnte sehen, dass Finnick etwas sagen wollte, doch schnell kam ich ihm zuvor.
„Ihr saht super aus. Jeder hat euch gesehen und bewundert."
Zwar konnte ich nicht sagen, ob dies wahr war, aber immerhin gab es den Beiden ein besseres Gefühl. Zumindest Annie lächelte mich dankbar an und auch Sneax schmuzelte kurz.
„Gehen wir nach oben. Der Tag war lang genug.", erklärte Finnick und lief dann auch schon zu den Fahrstühlen, weswege uns aderen nicht wirklich etwas anderes übrig blieb als ihm zu folgen.
Keiner sagte ein Wort, weswegen der Ton, mit dem der Fahrstuhl anhielt, um so lauter war.
„Ihr könnt euch gerne frisch machen und umziehen, ehe es Abendessen gab. Da hinten sind eure Zimmer., murmelte Finnick ohne stehen zu bleiben und verschwand in einem der Mentorenräume.
Sneax zuckte nur kurz mit den Schultern, schien sich dann aber lieber schnell etwas über ziehen zu wollen, weswegen er ebenfalls verschwand.
Annie jedoch hielt mich am Arm zurück und schaute mich unsicher an.
„Hab ich was falsch gemacht? Warum ist Finnick so wütend?", wollte sie wissen und ich konnte nicht anders als seufzen.
„Er ist nicht wütend auf dich Annie, sondern auf das Kapitol. Auf das, was sie mit uns machen. Mach dir keinen Kopf. Er braucht bestimmt nur einen Moment für sich. Beim Abendessen ist er wieder ganz der Alte.", versprach ich ihr, auch wenn ich nicht ganz so sicher war.
Dem Mädchen vor mir reichte es, da sie nickte und ebenfalls in ihr Zimmer ging.
Seufzend rieb ich mir über die Augen und fragte mich zum wahrscheinlich hundersten Mal, warum ich mich als Mentorin so schlecht machte. Ich war bereits jetzt völlig kaputt und daweile hatte wir gerade mal die Parade hinter uns. Vielleicht sollte ich mich auch einen kurzen Moment ausruhen. Kurz so tun, als wäre alles okay.
Der Gedanke gefiel mir, aber zu mehr kam es auch nicht, da im nächsten Moment Florinas Stimme durch meinen Gehörgang schrillte.
„Wo wart ihr den ganzen Nachmittag und warum habt ihr mich nicht zur Parade geholt?!"

Senna Quince 3 | Die 70. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt