"Das ist nur Spaß okay?", Isaac guckt mich durchdringend an, doch ich schnaube nur.
"Ach ja? So ein Einbruch und Diebstahl sind illegal! Weißt du was passiert, wenn wir erwischt werden?"
"Man Chloe beruhig dich mal kurz! Hier wohnt ein Kumpel von Steve und seit Jahren wandert die goldene Ente zwischen den beiden hin und her. Das ist einfach ein bisschen Nervenkitzel und die Herausforderung sich einen guten Plan auszudenken. Also, machst du mit?" Isaac hebt eine Augenbraue und wartet meine Antwort ab. "Ich weiß nicht. Das ist nichts für mich, also lie-..." Isaac macht ein komisches Geräusch und kippt um. Ich reiße meine Augen auf und starre auf den Boden, wo er liegt. Er zuckt mit Armen und Beinen und guckt sich panisch um.Was mache ich jetzt?
Auch ich suche nach Hilfe und renne dann zu dem Haus, als ich Steve nirgendwo entdecken kann. Mit zitternden Fingern drücke ich die Klingel bis eine Frau endlich aufmacht. "Was ist denn los Kindchen?", fragt sie erstaunt. "Hier, mein F-freund ist einfach umgekippt und j-jetzt.. Kommen sie bitte!", stottere ich schnell vor mich hin und laufe dann wieder zu Isaac. Er liegt immer noch am Boden und atmet hektisch. "Isaac Hey, komm schon. Bitte!" Ich knie neben ihm und bin den Tränen nahe. Die Frau neben mir ist mehr gefasst und holt eine Flasche. Sie schüttet ihm das Wasser ins Gesicht und Isaac keucht auf. Keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist. Langsam beruhigt er sich und murmelt vor sich hin. "Okay, ich denke, dass es jetzt wieder wird. Hey du!"
Die Frau hilft Isaac sich hinzusetzen und fragt ihm irgendwelche Sicherheitsfragen. "Vielleicht solltest du noch mal ins Krankenhaus um dich durchchecken zu lassen", meint sie doch Isaac springt schon wieder auf. "Geht schon"
Ich danke ihr noch und lasse mich von Isaac zum Auto ziehen.Wir sitzen kurz da und sagen nichts. "Ist alles in Ordnung?", frage ich und mustere Isaac. Doch er lacht nur und startet den Motor. Wir fahren ein paar hundert Meter und halten dann wieder an. "Was war das gerade?", setze ich nochmal an. Meine Stimme ist pipsig und mir ist total unwohl in meiner Haut. "Das war der Plan! Ey tut mir leid, dass ich dir so einen Schrecken eingejagt habe, aber das ging halt einfach nicht anders. Ich hoffe nur, dass Steve es geschafft hat sein Entchen zurück zu holen, denn sonst müssen wir uns einen neuen Plan ausdenken." Ich nicke und sage gar nichts. Mein Herz pumpt immer noch wie verrückt und in meinem Kopf dreht sich alles.
Das hier war eine Spur zu viel für mich.
Den nächsten kleinen Schockmoment löst Steve aus, als er hinten die Tür aufreißt und ins Auto springt. "Hat alles geklappt?", fragt Isaac und bekommt als Antwort ein goldenes etwas zugeworfen. Er gibt einen anerkennenden Laut von sich, überreicht mir das Ding und fährt los. Jetzt halte ich es in der Hand und betrachte es genau. Es sieht aus wie eine selbst gemachte Ente aus Pappmaschee, die Gold angesprüht wurde. Sie passt perfekt in meine Hand und wiegt so gut wie nichts. "In der siebten haben ein Kumpel und ich das für die Schule gemacht. Das war von uns beiden die erste und einzige eins bis jetzt und jeder wollte unser Meisterwerk halt haben. Ich hab sie dann mit nachhause genommen, aber nach ein paar Tagen war sie verschwunden. Mein Kumpel hat mir dann ein Bild von sich und der Ente geschickt und seitdem, ziehen wir einander die Ente immer wieder ab", erklärt Steve.
Oh.
Ich gebe ihm die Ente wieder und bin den Rest der Fahrt über ruhig.
"Kommst du noch mit zu mir?", fragt mich Isaac. "Ich hab Kopfschmerzen, ich will jetzt einfach nachhause", meine ich.
Als wir ankommen steige ich aus und verabschiede mich kurz von beiden.
Im Haus ist es ruhig und nachdem ich in jedem Zimmer nachgeguckt habe, muss ich feststellen, dass ich alleine bin. Oben lasse ich mich ins Bett fallen und schlafe direkt ein.
Die nächsten paar Tage verbringe ich zuhause. Ich verschanze mich in meinem Zimmer und verbringe die Tage mit schlafen und lesen.
Als ich wieder zur Schule gehe fühle ich mich, als wäre ich Jahre weg gewesen. Jess redet nicht mit mir und der Tag zieht sich so nur noch länger hin.
„Und ich dachte schon du wärst tot", scherzt Isaac, dem ich bei der letzten Unterrichtsstunde treffe. „Oder gehst du mir nur aus dem Weg?"
„Nein!", rufe ich überrascht und erkläre dann etwas leiser: „Mir ging es nicht so gut, deswegen war ich nicht da".
Isaac nicht verständnisvoll: „Ja das habe ich mir schon gedacht. Geht es dir jetzt besser?".
„Ja absolut"
"Ich wollte dich dann außerdem fragen, ob das Date noch steht?", er nuschelt, so dass ich ihn fast nicht verstehen kann.
Oh, das Date. Das habe ich komplett vergessen, was ich ihm aber nicht sage. Also antworte ich nur: "Klar, ich freue mich schon drauf. Was machen wir denn überhaupt?".
"Gut, das ist noch eine Überraschung. Ich hole dich um Sieben Uhr ab."
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Keine Cinderella Story
Teen FictionEin Umzug; das bedeutet eine neue Stadt und auch neue Leute. Eigentlich ein perfekter Start für einen Neubeginn, doch ganz so unbeschwert ist Chloes Leben nicht. Nach dem Tod ihres Vaters fühlt sie sich einsamer denn je, obwohl ihre Mutter und ihr...