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Sechs Monate später
Ryans POV:
Heute ist es so weit. Sam und ich fahren gemeinsam in unser Sommerhaus in der Nähe der Küste Australiens. Die Koffer sind gepackt und ins Auto geräumt und wir stehen daneben und verabschieden uns von unseren Müttern und Geschwistern die ein riesiges Theater darum machen obwohl wir nur zwei Wochen weg sein werden.

Endlich sitzen wir im Auto und erzählen uns irgendwelche lustigen Geschichten.
Nach vier Stunden Fahrt kommen wir an. Ich parke das Auto und wir steigen aus. Während Sam die Gegend bestaunt hole ich unser Gepäck aus dem Kofferraum und gehe zu der kleinen Holz Hütte um sie auf zu schließen. Das Haus besteht aus zwei kleinen Schlafzimmern, einem kleinen Wohnzimmer, einem kleinen Badezimmer und einer kleinen Küche.
Ich stelle unsere Sachen im das größere Schlafzimmer und gehe dann raus zu Sam. Diese steht noch immer draußen und blickt bewundernd durch die Gegend.
Ich schleiche mich von hinten an sie heran und umarme sie. Sie zuckt zusammen, dreht sich um und küsst mich. Sie legt ihre Stirn an meine und guckt mir in die Augen.
"Danke! Danke, das ich mit dir hier sein darf!" Ich lächle und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Danke das du mit hier bist!" Ihr lächeln wächst.
"Sollen wir schwimmen gehen?"
Sie nickt und wir gehen ins Haus um uns Bade Sachen anzuziehen.
20 Minuten später sind wir nun auf dem weg zum ca. 200 Meter entfernten Strand.
Nachdem wir unsere Sachen im Sand abgelegt haben, laufen wir ins Wasser. Scheiße ist das kalt. Lachend laufen wir immer weiter rein.
Eine ganze weile toben, plantschen und schwimmen wir noch, bis wir beschließen uns auf den Heimweg zu machen. Wir ziehen uns ein paar warme Klamotten über und machen uns auf den weg.
"Hast du Hunger? " frage ich sie und sie nickt.
"Auf was denn?"
"Keine Ahnung. Vielleicht Nudeln mit Pesto?"
Ich nicke und gehe nachdem ich ihr noch einen Kuss gegeben habe in die Küche. Ich stelle das Radio an und singe teilweise mit während Sam duschen geht.
Eigentlich schalte ich bei den Nachrichten immer weg da ich die meistens zu grausam finde. Zu oft hört man von tot aufgefundenen Kindern oder ähnlichem. Doch dieses mal lasse ich sie an.

"Die Polizei berichtet das das vor 9 Monaten verschwundene Mädchen Pia W. tot in der nähe von London aufgefunden wurde....."

Ich höre etwas zu Boden fallen und drehe mich in Richtung Tür. Dort steht Sam und hat Tränen in den Augen. Immer wieder flüstert sie 'Pia, warum ausgerechnet Pia? Warum?'
Ich brauche einen Moment bis ich begreife das es wahrscheinlich die beste Freundin von Sam War. Sie hatte mir erzählt das sie nicht mehr zu erreichen War. Mit einer Handbewegung stelle ich den Herd aus und gehe auf Sam zu um sie in den arm zu nehmen. Sie weint und hört nicht mehr auf. Ich nehme sie hoch und lege sie im Wohnzimmer auf das Sofa. Während ich mit einer Hand Sam beruhigend über den Rücken fahre fische ich mit der anderen nach ihrem Handy was auf dem Sofatisch liegt. Ich halte es ihr hin.
"Ruf noch mal bei ihr zu Hause an. Vielleicht ist es ja ein anderes Mädchen."
Vollkommen fertig und unsicher sieht sie mich an und nimmt mir letzten Endes dann doch das Handy aus der Hand. Ich gebe ihr noch einen Kuss auf die Stirn und kurz darauf höre ich es piepen. Sam hatte also auf laut gestellt. Gerade will Sam wieder auflegen als doch abgehoben wird.
"Cassandra Walden?"
"Hallo Sandra hier ist Sam." Sagt meine Freundin mit brüchiger stimme. Am Ende der Leitung ist ein schluchtzen zu hören.
"Es tut mir so leid das wir uns nicht melden konnten! Jedoch wurden wir alle entführt. John und ich durften erst vor zwei Tagen wieder gehen und hatten schon zwei Wochen keinen Kontakt zu Pia. Wahrscheinlich hast du versucht uns zu erreichen. Es tut mir ja so leid!"
Am anderen Ende kann man nur noch ein schluchzen hören. Aber auch Sam ist total aufgelöst ebenso wie ich, auch wenn ich Pia nicht kannte.
"Entschuldige dich bloß nicht Sandra! Du und John könnt nichts dafür! Es tut mir leid aber ich glaube ich muss auflegen! Ich melde mich!"
"Machs gut Sam. "
Sam legt auf. Ich will sie in den arm nehmen doch sie springt auf und rennt Richtung Tür. Sie rennt hinaus ohne sich umzudrehen. Auch auf meine rufe reagiert sie nicht....

Behind these blue eyes (Abgeschlossen) (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt