Kapitel 18. - Aufgeflogen?

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Mein Herz raste, als ich durch die Straßen rannte,ganz ohne Plan wohin ich überhaupt wollte. Mitten im Nirgendwo von Beacon Hill blieb ich stehen,versuchte zur Ruhe zu kommen. Meine Gedanken versuchte ich irgendwie zu ordnen. Ich war mit Sicherheit aufgeflogen! Mist es stand dabei soviel auf dem Spiel. "Noelle!", hörte ich eine Stimme rufen. Mein Körper spannte sich bereits panisch an ,auch wenn ich wusste das es sich nicht um Noah handelte. "Hey alles okay bei dir?", Lennoxs blaue Augen betrachteten mich besorgt. Verzweifelt schniefte ich auf "Ich habe Scheisse gebaut...",er sah mich erschrocken an und zog mich sanft in seine Arme "Kleine was ist passiert?", fragte er sanft und strich beruhigent über mein Haar. "Noah er hat meine gelben Augen gesehen, er wird mich ausfragen vielleicht auch schlimmeres!", sagte ich nervös. Lex seufzte leise "Das ist zwar nicht gerade toll...aber er wird schon keine Fragen stellen,bestimmt nicht." "Bist du dir da sicher?", fragte ich und wischte mir eine Träne weg. "Nein..",gab er leise zu.

Nun lag ich auf einer Couch bei Lex und starrte zur Decke. Bereits schonmal musste ich das durchmachen,durch einen fatalen Fehler war jemand aus meinem Rudel aufgeflogen. Er war 13 gewesen ,also ungefähr so alt wie Cassis kleine Schwester Lia. Er hieß Dave und war in der Schule, als ein paar Jungs seine beste Freundin mobbten,ausgerastet. Er hatte Wortwörtlich die Krallen damals ausgefahren, das bezeugten jedenfalls die ganzen Kratzspuren an Tischen und Wänden nach dem Vorfall. Dave brachte einen Jungen um ,es war ein Versehen,doch er hatte es sich nie verziehen können,weshalb er sich tief im Wald verschanzte. Lange hatte die Polizei nach ihm gesucht, den Beschreibungen der Kinder hatten sie nicht wirklich Glauben geschenkt. Sie wollten die Erzählungen nicht wahr haben,ein Junge sollte gelbe Augen, Reißzähne und Krallen gehabt haben?Schwachsinn für die Polizisten ,doch einige Bewohner der Stadt hatten es damals anders gesehen und hatten angefangen ,alle Bekannten von Dave zu beobachten und sie auszufragen. Uns allen stieg der Druck zu Kopf ,aufzufallen oder falsch zu antworten. Mein Rudel war deshalb damals weitergezogen in eine andere Stadt. Ohne Dave. Ihn hatte man eines Tages mitten im Wald gefunden. Eine Eisenkrautkugel hatte in seinem Kopf gesteckt. Bis heute wussten wir nicht ,ob der junge Gestaltenwandler den seelischen Druck nicht mehr ertragen hatte und sich deshalb umgebracht hatte oder ob ihm jemand die Entscheidung zwischen Leben und Tot genommen hatte.

Mir bereitete es eine Mordsgänsehaut. Menschen verabscheuten Dinge, die sie nicht kannten ,weshalb ich fest daran glaubte, dass Noah das nicht so einfach auf sich sitzen liess. Grummelnd kuschelte ich mich in das Kissen welches Lennox mir bereit gestellt hatte. Vorhin hatte ich ihm alles erzählt gehabt,was bisher geschehen war. Auch hatte ich ihm gebeichtet ,dass ich panisch Angst hatte zurück zum Monsterhaus zu gehen. Daraufhin meinte er ,dass ich gerne bei ihm übernachten kann und das hatte ich mir nicht zweimal sagen lassen.

Als ich mich zu Lex drehte sah ich, dass er bereits tief und fest schlief ,er beanspruchte tatsächlich ein ganzes Ehebett, so augestreckt lag er da. Und umso mehr war ich froh, dass ich die ganze Couch für mich hatte. Für mich und meine Gedanken..

Wolfsgeflüster ~ Versteckt & EntdecktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt