Kapitel 28. - Hybrid

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Am nächsten Morgen wurde ich durch Vogelgezwitscher geweckt. Es roch nach Moos und Laub. Die Sonne schien vereinzelt durch die dichten Baumkronen und beleuchtete etwas die großen Felsen, auf denen ich mit Noah lag. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich an gestern dachte.Wir hatten noch eine Weile herumgealbert und erzählt, bis wir schliesslich beschlossen hatten ,einfach hier zu übernachten. Sein Bauch war ein fantastisches Kissen gewesen. Müde richtete ich mich auf und sah zu Noah der noch schlief, vereinzelte kleine Haarsträhnen hatten sich in sein Gesicht verirrt und auch sonst war das braune Haarmonster auf seinem Kopf verwuschelt wie sonst was. Ich musste mir das Lachen verkneifen, als er beim einatmen die Wangen aufblähte, wie ein Hamster mit vollen Backentaschen und dann die Luft mit einem kleinen pfeif Ton wieder ausstiess. So hatte ich echt noch nie jemanden Schlafen sehen. Leise liess ich mich vom Fels auf den Waldboden gleiten, die Verletzung an meinem Oberschenkel war verheilt. Erleichtert drehte und streckte ich mein Bein etwas hin und her ,ehe ich zum Wolf wurde. Entspannt streckte ich meine Nase in die Höhe und sog die verschiedensten Gerüche auf. Ein Knacken liess mich aufschrecken. Nervös sah ich hoch zum Felsen..Noah war weg. Ich winselte auf, verdammt er war doch eben noch da. Angespannt und unsicher lief ich los, sein Geruch war verschwunden. "Noah!", rief ich und sah mich um. Wieder ein knacken,diesmal hinter mir. Blitzschnell drehte ich mich um und sah gerade noch etwas braunes aufblitzen. Noahs Geruch war nun auch wieder da ,diesmal nur mit mehr Wolf als Mensch. Ich rannte der Fährte nach, wenig später sah ich ihn, Noah. Er war ein sehr großer Wolf,sein Fell war etwas dunkler als meines und flauschiger. Ein herausfordernes Jaulen erklang von ihm und er warf mir einen spöttischen Blick nachhinten zu. Oh warte Coleman dich krieg ich! ,lachte ich ihm in Gedanken zu und beschleunigte mein Tempo. Seine Pfoten flogen nur so über den Boden. Er war viel zu schnell für mich kleine Wölfin. Plötzlich blieb er wie aus dem nichts stehen und ich knallte gegen ihn. Er lachte und drehte sich zu mir ,ehe er seinen großen Kopf an meinen schmieg "Morgen.",sagte er sanft. Diese müde raue Stimme machte mich verrückt. Ich wedelte vor Freude mit meiner Rute. "Hey." ,erneut musterte ich ihn ,er war tatsächlich ziemlich groß, wie ein Hybrid halt sein sollte. Doch ich hatte sowas immer für Märchen gehalten. "Noelle!!", brüllte plötzlich die Stimme von Isaac durch den Wald. Noah und ich sahen uns gleichermassen fragend an, bis mein Bruder auftauchte. "Es geht um Mum!", brüllte er schon aus der Ferne. Mama?Was war mit ihr?!

Wolfsgeflüster ~ Versteckt & EntdecktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt