# 37 - Die Wahrheit

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"Vergiss es."- zischte ich. "Nein, ich mache da nicht mit." Schnell erhob ich mich und lief mit zügigen Schritten Richtung Tür.

"Warte doch!"

Wie kann er nur? Erstmal Dummheit anstellen, dann bei mir ankriechen und so tun, als wäre nichts passiert und dazu noch etwas von mir verlangen? Ist das SEIN ernst?

"Nein, Mason. Ich will da nicht mitmachen." - damit riss ich die Tür auf.

Bedauerlicherweise folgte er mir. "Doch. Er wollte nur wegen dir mit mir zusammenarbeiten."

Sein Ego mal wieder. "Er mag dich, er respektiert dich."

"Ja und? Du bist der Chef. Also musst du in der Lage sein, das selbst zu klären!"- schrie ich ihn an und drehte mich um, sodass Mason sich fast gegen mich stoß. Er konnte noch rechtzeitig einen Zentimeter vor mir stoppen. Plötzlich machte mich seine Nähe verrückt, sodass ich mich wieder umdrehte und weiter lief.

"Aber als Chef braucht man eine rechte Hand!" Er lief mir hinterher.

Alles Arbeit! Alles dreht sich nur um die Arbeit. Ist es immer so bei Geschäftsmänner? Muss deren Arbeit immer an erster Stelle stehen? Haben die nichts anderes und nichts wichtigeres als die Arbeit?

"Soll ich etwa wieder die rechte Hand sein?"- fragte ich wütend und lief trotzdem weiter. Der Fahrstuhl ist nun wenige Meter von mir entfernt. Gleich habe ich es geschafft.

"Nur für die fünf Tage, Bitte!"

Nun erreichte ich diesen Fahrstuhl und drückte auf den Knopf, welcher bei meiner Berührung sofort auf leuchtete.

"Hast du mich etwa deswegen angerufen?"- fragte ich, als sich Mason's Schritte langsamer wurden und genau hinter mir nicht mehr zu hören waren. Sofort blickte ich zu ihm hinauf und zog ein Augenbrauen hoch. Seine blauen Augen schauten tief in meinen, sodass ich das Gefühl hatte, dass er versuchte meine Gedanken zu lesen.

"Ich..."

Der Fahrstuhl kam an und geräuschvoll öffneten sich die Türe.

Ich hoffe, dass er seinen unvollständigen Satz beenden wird, doch als nichts aus seinem Mund kam, drehte ich mich um und betrat seufzend den Fahrstuhl.

"Okey okey!"- sagte er schnell und hielt seine Hand zwischen den Schiebetüren, sodass sich diese wieder öffneten. "Du willst also eine Entschuldigung. Okey. Es tut mir unendlich Leid, was in der Limousine passiert ist. Ja, ich war tatsächlich schlecht gelaunt, da ich keine Lust mehr auf den Ball hatte. Es war mein Fehler, welchen ich nicht mehr wiederholen möchte."

Da er währenddessen die Hand zurück zog, schlossen sich wieder die Türe. Aber Mason unternahm nichts, weswegen ich meine Hand dazwischen hielt. Die Schiebetüre öffenten sich wieder. Schweigend verließ ich den Fahrstuhl und stellte mich neben Mason. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und schaute ihn erwartungsvoll an.

"Ich habe mich echt schlecht gefühlt, als du aus dem Auto gestiegen bist und du alleine draußen auf der Straße warst. Ich dachte, dass du dich davon erholen würdest, weswegen ich als Entschuldigung ein kleines Geschenk in deinem Büro hinterlassen habe, aber du bist am Montag nicht gekommen. Da machte ich mir Sorgen und nach einigen Stunden habe ich deine Handynummer gefunden. Wie ich es geschafft habe, ist unwichtig. Jedenfalls konnte ich alle deine Telefongespräche mithören und durch Geld konnte ich verhindern, dass die Hälfte deine Bewerbungen abgelehnt wurden beziehungsweise deine Bewerbungsgespräche schlecht verliefen und gar nicht stattfanden."

Er holte tief Luft und ich ließ meine Arme fallen.

"Ich wollte, dass du zurückkehrst, doch du bist du stur und zielstrebig, dass du weiter gekämpft hast."

Ich muss schwanger werden!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt