# 8- Kein besonders guter Tag

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"Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und wir sehen uns Morgen um 14 Uhr. Bitte seien Sie pünktlich. Ich denke für uns allen wird dieses Projekt wichtig sein", beendete ich mein Vortrag und alle applaudierten mir.

"Ich bin mir ganz sicher, dass dieses Event ein absoluter Hammer sein wird", meinte einer meiner Kollegen.

"Das klingt gerade nur so, aber dann wird es langweilig", argumentierte ich gegen seine Aussage, als schon die Hälfte der Kollegen verschwanden und ich meine Papiere zusammenkramte. Gott sei Dank verschwand er als auch der Rest, weswegen Anthony und ich alleine in diesem Konferenzraum blieben.

Nun legte ich die Papiere in meinen Hefter und blickte Anthony an, der seinen Kopf auf den Tisch gelegt hat. "Das war doch gar nicht so schlimm, Thony."

Sofort hob er seinen Kopf und schaute mich belustigt an. "Thony? Ernsthaft?"

"Warum nicht?", fragte ich und zuckte mit den Schultern.

"Dieser Nickname ist doof", schmollte er und sein Kopf berührte wieder den Tisch. Was ist nur mit allen los? Ich glaube nicht, dass es gerade zu schlecht gelaunt ist, nur weil Becky nicht da ist.

"Ist es wegen deiner Ex?", fragte ich deshalb direkt. Er grummelte vor sich hin, was ich aber als 'Ja' vertstand. Ich ging nicht mehr darauf ein, sondern nahm mein Hefter in die Hand und bewegte mich zur Tür. Anthony stand auf und folgte mir. Als wir den Flur betraten, schloss ich die Tür hinter mir, steckte den richtigen Schlüsse ein und drehte diesen einmal in eine Richtung. Schließlich zog ich diesen aus dem Schlüsselloch raus und steckte es in meine Hosentasche ein. Danach machten wir uns schweigend auf den Weg in unser Büro.

Dort angekommen legte ich mein Zeug ab und steckte die Hälfte in meine Tasche. Nachdem ich meine Tasche verschloss, schnappte ich mir mein Mantel und fuhr noch meinen Computer herunter. "Warte, ich begleite dich", sagte Anthony und tat das selbe, was ich getan habe. Als er fertig war, öffnete ich die Tür, doch vor uns stand eine Überraschung. Natascha Radowski, auch bekannt als Verantwortliche für den Pianisten und die Ex-Freundin von Anthony. Anthony blickte mich flehend an, damit ich diese Frau verscheuchte. Eigentlich hätte ich es nicht getan, aber da er mir so unendlich Leid tut, entschied ich mich ihm zu helfen.

"Guten Tag, Ms Radowski. Haben Sie Fragen zu dem Event?", fragte ich sie streng und reckte mein Kinn. Ich muss ihr zeigen, dass ich hier der Boss bin und nicht sie. Außerdem liebe ich den Boss zu spielen, denn man fühlt sich irgendwie besser und schlauer.

"Eigentlich wollte ich-"

"Tut mir Leid, aber unsere Arbeitszeit ist nun rum und wir würden gerne nach Hause gehen", unterbrach ich sie eiskalt. Dabei durchbohrte ich sie mit meinem Boss-Blick, doch diese Mädel blieb einfach vor mir stehen und bewegte sich kein Millimeter. Dieses arroganter und besserwisseriches Vieh! Ich bin der Boss!

"Also, wenn Sie uns bitte entschuldigen würden...", meinte ich und ich hörte wie Anthony die Tür hinter uns abschloss. "Wir müssen aber los", beendete ich mein Satz und ramte meine Schulter gegen ihre, weswegen sie ein paar Schritte zur Seite stolperte. Mit selbstbewussten Schritten lief ich weiter ohne einen Blick auf sie zu werfen. Als Anthony mich aufholte hakte ich mich bei ihm unter und leif mit ihm zusammen weiter Richtung Fahrstuhl. Dabei merkte ich den Blick von Natascha auf uns, welchen ich aber völlig ignorierte. Endlich öffneten sich die Türen des Fahrstuhles und nachdem die Kollegen ausgestiegen sind, stiegen wir ein. Erst dort ließ ich meinen Arm fallen. Schließlich öffneten sich wieder die Türen und sofort wurden wir mit der Menge der Menschen nach draußen gedrückt. Alle wollen schnell nach Hause, inklusive Anthony und mich.

"Warte kurz. Ich muss noch den Schlüssel des Konferenzraumes abgeben", sagte ich zu Anthony und lief los. In einen kleinen Kasten mit der Aufschrift 'Schlüsselabgabe' neben dem Sekretariatbüro ließ ich den Schlüssel hineingleiten. Dann drehte ich mich um und lief auf Anthony zu.

Ich muss schwanger werden!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt