Ich muss schwanger werden!

# 23- Treffen mit Em

An dem 'freien Tag' habe ich nicht das gemacht, was man sich unter einem 'freien Tag' vorstellt. Ich habe nämlich nicht vor dem Fernseher gechillt, habe auch nicht richtig ausgeschlafen, sondern mein Apartment gründlich aufgeräumt und war anschließend einkaufen, da mein Kühlschrank schon leer dastand. Und ich kann es wirklich nicht leiden, wenn der Kühlschrank leer steht und man nichts leckeres zu essen hat.

Nach dem anstregenden und doch trotzdem erfolgreichen Tag gönnte ich mir eine Pause in meinen Lieblingscafe und wartete nun auf Em, denn wir haben uns verabredet.

Ich warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass sie mal wieder zu spät kommen wird. Die Kellnerin kam jede fünf Minuten und wollte sich meine Bestellung notieren, doch ich lehnte mit "Ich warte noch auf jemanden." ab.

Ich glaube bei Schauspielern ist es schon Angewohnheit zu spät zu kommen.

"Huhuuu!", hörte ich jemanden rufen und drehte mich in diese Richtung um. Meine beste Freundin betrat das Café und bekam durch ihren Klamottenstyle und dem Make up die ganze Aufmerksamkeit der Gäste. Doch ihr war es egal, was andere über sie denken. Sie lief lächelnd auf mich zu und wir umarmten uns als Begrüßung. Schließlich ließ sie sich erschöpft gegenüber auf einen Stuhl fallen. "Sorry, dass ich zu spät komme. Heute war 'ne wichtige Generalprobe", sagte sie und schnappte nach Luft.

"Du hättest mir es sagen sollen, dann könnten wir das Treffen auf morgen verschieben."

"Nein. Nein. Ist schon okay", lächelte sie.

"Und deswegen bist du so....so..-"

"Übertrieben gestylt?", sprach sie meine Gedanken aus und beendete es somit mit einer Frage. Ich nickte nur daraufhin und von den Augenwinkeln erkannte man die Kellnerin.

Schließlich gaben wir unsere Bestellung ab und fingen an zu quatschen. Sie erzählte mir über alles mögliche. Von einem Typen, der sie auf der Straße ansprach bis hin zu ihrer Arbeit. Ich stellte fest, dass ein Job im Theater ebenfalls sehr anstrengend ist und man echt viel Geduld braucht, weswegen ich an Em's Stelle schon tot umfallen würde. Aber meine beste Freundin hat ein großes Ziel vor den Augen, den sie nicht aufgeben möchte: sie will wenigstens einmal im Leben in einem Film mitspielen. Zwar ist dies ein ziemlich hartes Ziel, doch durch ihren Fleiß und ihrem mega Talent, hat sie es verdient etwas besseres zu sein, als nur eine Theaterschauspielerin.

"Und wie ist es bei dir so?", wechselte Em nun das Thema.

Ich seuftzte und fuhr mir mit der Hand durch meine offenen Haaren. "Frage lieber nicht", murmelte ich und versuchte ihr zu zeigen, dass alles so schlimm ist und ich deshalb nicht darüber reden möchte. Aber wie immer ist sie zu neugierig und will alles wissen.

"Habe ich aber." Ich verdrehte meine Augen und trank ein Schluck aus meinen Erbeermilchshake. Dann umklammerte ich den Becher fest und schaute in Em's Augen.

"Eigentlich wollte ich auf dich sauer sein"? sagte ich, da ich über das aktuelle Thema mir der Schwangerschaft und Junior Smith nicht sprechen möchte.

"Warum...?", fragte sie mich und sie war verwundert.

"Weil...weil du mir so ein teures Kleid gekauft hast! Würdest du dabei sein, als ich das Kleid auf meinen Bett sah, dann hättest du jetzt keinen Kopf mehr." Sie verdrehte die Augen. "Ach Elli, es ist doch nur ein Kleid."

"Ja schon. Aber für einmal anziehen ist es sehr teuer. Woher hast du das Geld?", langsam hob ich meine Stimme, denn ich konnte mich nicht mehr unter Kontrolle halten.

"Ich..habe nur die Hälfte bezahlt...", flüsterte sie und senkte ihr Kopf.

"Wie bitte?", wieder wurde ich etwas leiser, da ich nun etwas beruhigt wurde. Gott sei Dank hat sie nicht den ganzen Preis bezahlt! Aber wer hat die andere Hälfte übernommen?