# 45 - Die Wendung

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Heftig wurde ich gerüttelt und ich stöhnte auf, als ich den stechenden Schmerz auf meinen Kopf spürte.

"Oh mein Gott, Elisabeth! Geht es dir gut?" Eine kleine Hand umschloss mein Oberarm und wollte mir aufhelfen, doch leider war ich so am Ende meiner Kräfte, dass ich immer noch in meiner Position liegen blieb.

Endlich wurde der Schmerz geringer, sodass ich meine Augen öffnen konnte. Etwas dunkelblaues befand sich unter mir und ich hob mein Kopf etwas hoch, um zu erkennen auf was oder wem ich liege. Es war ein Teppich. Schließlich stützte ich meine Hände auf den Boden ab und drückte mich nach oben. Aber mit meiner schwachen Kraft plumste ich wieder zurück. Ein schmerzendes Stöhnen verließ mein Mund.

"Komm ich helfe dir." Wieder einmal spürte ich die Hand um mein Oberarm, welche mir Kraft verlieh, mich nach oben zu drücken. Schließlich stand ich mit wackligen Beinen auf den Boden und wurde sofort auf etwas weichen gedrückt. Mein Blick verschärfte sich und ich schaute mich um.

Keine weißen Wände.

Keine weißen Schränke.

Kein kalter Boden.

Und die Person hat keine weißen Klamotten an.

Ich konzentrierte mich, um diese Person zu erkennen. Und tatsächlich gehörte sie zu den Personen, mit denen ich verwandt bin.

"Mom?"- verwirrt kratzte ich mich am Kopf und konnte feststellen, dass ich in meinen Zimmer auf meinen Bett sitze.

"Oh Gott! Dir geht es gut! Ich dachte, dass du eine Gehirnerschütterung erlitten hast."

Verwirrt runzelte die Stirn und verzog dann anschließend mein Gesicht, als ich diesen stechenden Schmerz spürte. Schnell legte ich meine Hand auf meine Stirn und ertastet eine Beule. Kurz drückte ich etwas drauf und verzog das zweite Mal mein Gesicht.

"Du hast ja eine Beule!"

Ach ne!, dachte ich mir und stöhnte auf, als meine Mom ihre Finger auf meine Stirn klatschte. "Ist sehr groß und rot..."- murmelte sie. Plötzlich schnappte sie meine Hand, zog mich hoch und schleppte mich hinterher aus meinen Zimmer und durch das Wohnzimmer, sodass wir in der Küche ankamen. Sie drückte mich auf ein Stuhl und kramte dann im Gefrierfach herum.

"Wo sind James, Em und Mason?"- fragte ich leise.

Meine Mutter hob den Kopf und schaute mich neutral an.

"Keine Ahnung? Vielleicht bei denen zu Hause?" Verwirrt schüttelte sie den Kopf und holte einige Eiswürfel heraus. Sie legte diese in eine Tüte und wickelte ein Handtuch drumherum. Dann hielt sie mir es hin. Schweigend nahm ich es ihr ab und drückte es leicht gegen meine Beule.

Viele Fragen schwirrten in mein Kopf. Wo sind sie? Wie geht es Mason? Haben sie mich alleine zurück gelassen? Oder war ich in Koma und habe eine leichte Gehirnerschütterung, sodass ich mich nicht an alles erinnern kann?

Mein Blick wanderte durch die Küche und blieb am Fenster hängen. Wolken verdeckten die Sonne, doch leichte Sonnenstrahlen kämpften sich durch die grauen Wolken und schienen in diesen Raum hinein.

Dann wandte ich mein Blick ab und schaute zu der digitalen Uhr auf der Mikrowelle.

09:58. Schon?

Was ist eigentlich gestern passiert?

"Mom? Welchen Tag haben wir eigentlich?"- fragte ich sie vorsichtig.

"Samstag."- antwortete sie knapp und stellte eine Tasse Kaffee vor mir ab.

"Samstag?" Jede neue Neuigkeit verwirrt mich noch mehr. Gestern bin ich von Mason abgehauen, gestern bin ich nach Hause gekommen, gestern hat mich Mason in meiner Wohnung empfangen, gestern sind plötzlich Em und James in meine Wohnung gestürmt, gestern haben sich James und Mason geprügelt, gestern wurde Mason krankenhausreif geschlagen....

Ich muss schwanger werden!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt