# 3- Die Lösung und das verlorene Handy

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"Ich weiß es jetzt", sagte Em entschlossen und schaute mich mit einem ernsten Gesichtsausdruck an.

"Und?"

"Wir müssen dich hübscher machen, damit dich jemand anspricht."

"Klingt doch schon vernünftiger." Naja, besser das, als auf Partys zu gehen.

"Jap. Aber jetzt muss ich los. Die Texte muss ich noch lernen."

"Ja. Klar. Geh ruhig."

"Schreibe mir, wenn du gut angekommen bist, ja?"

"Klar."

Als wir uns zum Abschied umarmten und sie auch verschwand, blieb ich immer noch auf dem Platz sitzen.

Ich ging nochmal den Tag durch und realisierte, dass ich mich in eine sehr unangenehme Situation gebracht hatte. Wie konnte ich nur?

Nach meinen Berechnungen, müsste ich diese Woche noch schwanger werden, damit auch meine Ausrede stimmen wird.

Aber auf der anderer Seite will ich nicht einfach so schwanger werden. Ich will es echt, mit Liebe und Dates und alles drum und dran.

Aber ich habe da keine Chance. Mit meinen hässlichen braunen und gelockten Haaren, welche mir bis unter die Brust gehen und natürlich meinen braunen Augen wirkt mein Gesicht noch schlimmer, als es schon ist.

Zögernd schnappte ich mein Handy aus meiner Handtasche und checkte meine sozialen Netzwerken, wie zum Beispiel Twitter und Instagram. Auf Facebook stehe ich nicht so.

Anschließend stand ich auf, hielt mein Handy fest in der Hand und lief aus dem Cafe, natürlich ohne zu vergessen das entsprechende Geld auf den Tisch liegen zu lassen.

Draußen lief ich weiter die Straße entlang und streifte öfters die Schultern der anderen Meschen auf der Straße, da diese überfüllt waren. Meine Tasche auf meiner Schulter rutschte immer wieder runter.

Klar könnte ich mit der U-Bahn fahren, doch mir gefällt sowas gar nicht. Die sind meistens übervoll und diese Verkehrsmittel nutzen öfter die untere Schichten, eigentlich gehöre ich auch dazu aber auch irgendwie nicht, da ich einen Job habe und dazu einen Dach über den Kopf. Außerdem ist es jetzt 20 Uhr und somit spät mit einer Bahn zu fahren, da es sein kann, dass vielleicht betrunkene Männer drinen sitzen. Ich erzähle aus meiner eigenen Erfahrungen, denn glaub mir, ich habe schon vieles erlebt.

Einen Taxi holen, ist mir viel zu teuer, ich nutze diese nur, wenn ich zu meinen selbst organisierten Events, Partys, Hochzeiten und anderen Zeug fahre.

"Oh mein Gott! Das tut mir Leid."

Erst jetzt realisierte ich, dass ich auf den Boden liege und der Inhalt meiner Tasche auf dem Betonboden zerstreut liegt. Warum schließe ich die nie? Vor mir tauchten plötzlich Beine auf und ich schaute nach vorne. Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz an meiner Schulter und legte sofort meine Hand drauf.

"Das tut mir so Leid. Das war alles unabsichtlich", entschuldigte er sich. Wieder blickte ich hinauf und erschrack, da er nun ziemlich nah bei mir stand. Der Typ vor mir hockte sich hin und schaute mich an. Seine wunderschönen blauen Augen trafen meine. Und ich habe ein große Schwäche für alles was blau ist, und am meisten für Augen.

"Komm ich helfe dir." Er brach unseren Blickkontakt ab und fing an meine Sachen einzusammeln. Zögernd tat ich das ebenfalls und stopfte alles in die Tasche.

Da ich immer noch auf den Boden saß, streckte er seine Hand aus, um mir hinauf zu helfen. Ich nahm seine kräftige warme Hand und er zog mich hinauf, sodass ich nur einen knappen Meter vor ihm stand. Und mal wieder schaute ich wie gebannt in seine blauen Augen.

Ich konnte mich nicht von denen lösen, doch ich schaffte es irgendwie ihn mir genau unter die Lupe zu nehmen.

Seine braunen Haare sind auf seinem Kopf ein bisschen zersaust, aber ein Teil von denen sind nach oben gegelt. Außerdem hat er einen drei-tage-Barth und nicht zu vergessen: seine Klamotten stehen ihm wirklich sehr gut. Seine Lederjacke ist geöffnet, sodass man das weiße V-Tshirt erkennen kann. Zusammen gefasst: er sieht ziemlich gut aus. Als ich wieder zu ihm hinaufschaute, merkte ich, wie er ebenfalls mich betrachtete. Ein süßes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, welches ich erwiderte.

"Sorry. War nicht meine Absicht", sagte er und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

Awwww! Ich schmelze dahin!

"K-k-kein Problem", rückte ich heraus. Was ist nur los mit mir? So kenne ich mich gar nicht!

"Hast du dich wirklich nicht verletzt?", fragte er mich besorgt und musterte mich nochmal.

"Nein, nein. Alles in Ordnung. Danke dir." Wieder lächelte ich.

"Na dann ist ja gut." Er lächelte mich ebenfalls an. Oh mein Gott, sein Lächeln!

"Ich..ehm...muss dann weiter", sagte ich stockend und zeigte in die Richtung, in der ich laufen muss.

"Ja ich auch."

Ich lächelte noch breiter und irgendwas drehte sich im Bauch. Wahrscheinlich habe ich riesen Hunger, deswegen muss ich schnell nach Hause.

"Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder", meinte er.

"Bestimmt", lachte ich. "Bei solch einer großen Stadt geht das bestimmt."

"Haha. Ja. Aber die Welt ist ja klein, da kann alles passieren."

Zusammen lachten wir und ließen uns nicht aus den Augen. "Okay. Ich muss dann wirklich los. Bye!", verabschiedete ich mich und schaute das letzte Mal in seine blauen Augen. "Tschau!"

Langsam beschleunigten sich meine Schritte und ich verschwand in der Menschenmenge und ließ ihn somit hinter mir. Jemand schrie so etwas wie 'Hey, du!', doch die Stadt ist groß, also kann ja nicht ich gemeint sein.

Meinen Schlüssel holte ich aus meiner Tasche und schloss somit die Tür auf. Sofort roch ich den Duft meines Zuhauses ein. Meine Tasche schmiss ich auf die Ledercouch und ließ mich auch darauf fallen.

"Ah, ich wollte ja noch Em schreiben und Essen kochen", sagte ich erschöpft und erhob mich wieder. Erstmal zog ich mich um und machte mich auf den Weg in die Küche.

Währenddessen ich mir Nudeln mit Tomatensouce zubereitete und verträumt eine fröhliche Melodie vor mir her summte, erschien vor meinen Augen die blauen Augen von dem Typen. Doch ich hörte auf zu Summe. Warum haben wir unsere Nummern nicht ausgetauscht, warum habe ich nicht nach seinem Namen gefragt? Wütend stopfte ich dann die Nudeln in meinem Mund und verschluckte mich benahe. 

Nachdem ich aufgegessen habe, machte ich mich auf die Suche nach meinem Handy, doch leider konnte ich es nicht finden. Ich suchte wirklich alles ab, aber fand dieses Teil Technik nicht.

Erst als ich mich wieder erschöpft auf die Couch niederließ, fiel es mir ein, dass ich mein Handy verloren habe, als ich gegen den Typen zusammenstoß.

Och ne, warum? Jetzt habe ich noch mein teures Handy verloren! Ich verliere irgendwie immer alles!

Verzweifelt legte ich mich dann schlafen, ohne mich Bettfertig zu machen. Wie bekomme ich es nur zurück, ohne etwas von ihm zu wissen? Hoffentlich wird diesesmal das Schicksal auf meiner Seite sein. Mit den Gedanken an diesen Typen und dessen blauben Augen fiel ich in den Schlaf.

~

Soooo, das nächste Kapitel.

Ich bin euch wirklich dankbar für euren wundervollen Kommentaren und Votes :)

Das macht mich immer so glücklich :)

Natürlich werde ich mich auf die nächsten Kommentaren und Votes freuen :)

Okidoki

Covered by _MyDaydream_ Danke dir :*

Bis zum nächsten Kapitel :)

[veröffentlicht: März 2015; bearbeitet: 28.10.2016]

Ich muss schwanger werden!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt