Ethan entfernte sich nun ein wenig von mir und betrachtete mein Gesicht.
>> Woher weißt du das? <<, fragte er mich.
>> Das weiß doch jeder. <<, antwortete ich ruhig. Wir sahen uns immer noch in die Augen. Keiner von uns wandte den Blick ab.
>> Eigentlich nicht. <<, meinte er und lehnte sich jetzt gegen das Balkongeländer. Er betrachtete mich immer noch. Als würde er versuchen etwas zu finden.
>> Ethan Creeg. <<, wiederholte ich. >> Dein Name ist bekannt. <<
Er lachte kurz auf und stützte sich vom Geländer wieder ab. >> Okay, du hast recht. <<, stimmte er mir schließlich zu und hielt seine Handflächen nach oben. Als würde er mir ein Friedensangebot machen.
>> Ich hatte für kurze Zeit vergessen, dass ich dir meinen Namen genannt hatte. <<, erklärte er.>> Direkt nachdem du dich mir vorgestellt hast? <<, fragte ich ihn skeptisch und hob meine linke Augenbraue. Dabei betrachtete ich ihn von oben bis unten und musste feststellen, dass er ziemlich gut gebaut war. Seine Muskeln zeichneten sich unter dem weißen Hemd ab, aber nicht auf eine abartige Art und Weise. Ethan war eher athletisch gebaut und man sah es ihm an.
Immerhin spielte er in seiner Freizeit Basketball. So groß wie er war konnte er sich das wohl leisten. Mit seinen 1,90m stand er nun direkt vor mir und ließ mich keine Sekunde aus den Augen. Seine grüne Iris war dunkel und gab ihm etwas Geheimnisvolles. Aber ich wusste es besser. Denn wenn er irgendwelche Geheimnisse hatte, dann ganz sicher nicht vor mir. Ich wusste alles über ihn. Naja, abgesehen von seinen grünen Augen. Wie hatte er das bloß geheim halten können? Irgendwie widersprach ich mir jetzt selbst.Ethan hielt meinem strengen Blick stand und fing nach ein paar Sekunden an zu grinsen.
Dann schüttelte er leicht belustigt den Kopf. Was war mit ihm los? Was war so witzig an dieser Situation?
Er drehte sich kurz zur Seite und dann wieder zu mir. Zuerst blickte er den Boden grinsend an, dann mich.
>> Du bist ganz anders. <<, sagte er dann plötzlich und wieder kehrte der forschende Ausdruck in seinen Augen zurück.
>> Wie meinst du das? <<, fragte ich ihn. Er hatte meine Neugier geweckt. Komisch, ich hätte nie gedacht, dass ich neugierig sein konnte.
>> Du... <<, setzte er an, aber brach dann ab. Er betrachtete mich schon wieder. Schweigend sahen wir uns weitere Minuten lang an, bis er sich schließlich dafür entschied seinen Satz zu beenden.
>> Du hast etwas an dir das ich nicht verstehe. <<, erklärte er schließlich und kam auf mich zu.Jetzt stand er direkt vor mir. Genau wie vorhin befanden sich bloß ungefähr zehn Zentimeter zwischen uns. Was war mit diesem Kerl bloß los?
>> Was verstehst du denn nicht an mir? <<, fragte ich ihn und sah ihm dabei in die Augen. Jemand anderem wäre unser, mittlerweile minutenlanger, Blickkontakt schon längst unangenehm gewesen. Aber ihn schien es nicht zu stören.
>> Deine Ausstrahlung. <, antwortete er leise. Plötzlich huschte sein Blick auf meine Lippen und automatisch tat ich es ihm nach. Aber wieso tat ich das?
Seine Lippen waren schön. Weder zu voll noch zu schmal. Sein Mund war ganz leicht geöffnet, aber ich spürte keinen Atemzug. Hielt er ihn etwa an?
Dann beugte er sich zu mir herunter.
Abrupt ging ich einen Schritt zurück und sah ihn mit einem ernsten Blick an.
>> Was denkst du, was du da machst? <<, fragte ich ihn kühl.
Ethans Grinsen war jetzt verschwunden. Er sah mich genauso ernst an wie ich ihn, aber der forschende Blick blieb.
Er biss sich kurz schuldbewusst auf die Unterlippe und schloss dann seinen Mund.
>> Es.. es ist deine Aura. <<, sagte er, aber ich verstand nicht wovon er sprach.
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Revenge over Love
FantasyJemand hat deine Eltern ermordet und du hast dich versteckt, vor Angst. Dieser Jemand hat dich nicht gesehen und wusste nichts von deiner Existenz. Siebzehn Jahre später bist du eine erwachsene Frau und willst dich an diesem Jemand rächen. Und wie m...