Nach einer superlangen Wartezeit kommt natürlich ein superlanges Kapitel! Viel Spaß beim Lesen <3
Die Ärzte injizierten Harper das cesatem, damit seine Wunden innerhalb von ein bis zwei Tagen vollständig verheilten. Dafür schlief er jedoch ganze sechs Stunden, da es anders nicht funktionierte. Das hieß ich war sechs Stunden lang alleine mit meinen Gedanken, alleine mit den Schuldgefühlen. Hätte ich Rubin nicht in mein Chaos hineingezogen, dann würde sie vielleicht noch leben.
Du hast sie aber vor ihrem schrecklichen Vater gerettet, sagte das Monster in mir. Es war das erste Mal, dass es mir etwas Positives über mich selbst sagte, dass es mich quasi...tröstete. Du hast ihr ein neues Leben gegeben. Wann Leute sterben liegt nicht in unserer Hand.
Stundenlang versuchte ich Hayley zu trösten, damit sie nicht mehr weinte. Währenddessen versuchte ich mich ruhig zu verhalten, obwohl ein gewaltiger allesvernichtender Sturm in mir herrschte. Immer wieder zwang ich mich zu beruhigen und Charles nicht bereits heute umzubringen. Ethan hatte mich ein wenig beruhigen können. Auch wenn er nicht Vorort war, konnten wir uns wenigstens über die Kommunikationschips unterhalten. Ich war nämlich bereits auf dem Weg zum Palast gewesen, um Charles den Kopf abzureißen, doch Ethan hatte mich überzeugt, dass ich damit mein ganzes Leben, den ganzen Plan hinschmeißen und so vielen Menschen die Hoffnung nehmen würde, wenn ich sie nicht an diesem Kampf teilhaben ließ und nur Charles statt den gesamten Adel eliminierte. Daraufhin war ich zum Versteck zurückgekehrt und versuchte seitdem mich nicht dem Monster in mir hinzugeben.
Das Team, welches Harper losgeschickt hatte, um den Schaden an den Wasserrohren ausfindig zu machen und diesen zu analysieren, kam schließlich zurück um Bericht zu erstatten. Jedoch wollten sie mir nichts mitteilen. Immerhin war Harper ihr Anführer und seine Stellvertretung war nicht ich. Offiziell gab es mich nicht wirklich. Sie wussten ich war auf ihrer Seite, aber offiziell stand mein Name nicht auf ihren Listen.
Dafür hatte ich aber Ethan, der seinen Adoptivvater Charles ausspionierte. Er hatte anhand einiger Anhänger Charles' erfahren wo er sich mit seinem engsten Kreis versammelt hatte, um den Angriffsplan durchzugehen und umzusetzen. Dort fand er auch die Wasserleitungen, die Charles' Männer vergiftet hatten. Der Name des Gifts stand auf den Plänen, sodass Ethan diesen an mich weiterleiten konnte. Transvenenum. So nannte man das Gift, das Rubin umgebracht hatte. Wir wussten unter anderem, dass es innerhalb von Stunden wirkte und zum Tod führte. Selten konnte man Opfer dieses Gifts retten, da die Symptome viel zu spät auftraten, um den Menschen überhaupt behandeln zu können.
Nach diesen Informationen hatte ich Ethan aufgefordert weiterhin Charles und seine Anhänger im Auge zu behalten und mir Neuigkeiten mitzuteilen, sobald es Veränderungen gab.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wachte Harper schließlich auf. Es ging ihm gut. Seine Wunden waren größtenteils verheilt. Am längsten würden seine Rippen und seine Nase brauchen, um vollständig zu heilen. Wahrscheinlich weitere zwei Tage. Ich hoffte es zumindest. Denn in knapp zwei Tagen war Charles' Geburtstag. Der Tag an dem ich ihn umbringen würde. Ein für allemal.
»Wir sollten Rubin beerdigen«, sagte ich als Harper aufstand und sich etwas dehnte. Er versuchte dadurch in Erfahrung zu bringen wie gut sein Körper und seine Reflexe noch funktionierten.
»Du hast recht«, stimmte er mir zu. »Was haben die Ärzte gesagt? «
»Ich habe ihnen mitgeteilt, dass ihre Todesursache das Transvenenum war«, antwortete ich. »Sie haben Rubin daraufhin getestet«
»Und? «
»Das Ergebnis war positiv«
Harper seufzte. »Sie war ein guter Mensch. So viel Leid...und trotzdem blieb sie ein guter Mensch. Viele von uns haben sich bereits durch weniger Leid zum Hass und Zynismus gewandt«
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Revenge over Love
FantasyJemand hat deine Eltern ermordet und du hast dich versteckt, vor Angst. Dieser Jemand hat dich nicht gesehen und wusste nichts von deiner Existenz. Siebzehn Jahre später bist du eine erwachsene Frau und willst dich an diesem Jemand rächen. Und wie m...