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Hallöchen ihr Lieben! Hier kommt wie versprochen das Kapitel, das eigentlich letzten Sonntag hochgeladen werden sollte. Sorry, dass ich nicht früher als heute geschafft habe, aber wie ihr wisst ist man ja meistens über die Feiertage immer etwas busy. Hoffe ihr hattet alle schöne und fröhliche Feiertage <33 Viel Spaß beim Lesen! 

Morgen kommt ganz regulär wieder ein Kapitel.

***

»Dieser sogenannte Held von London muss sobald wie möglich eliminiert werden. Er hat schon genug Schaden angerichtet«, sagte einer der Männer. Er hieß Johan Felder, Außenminister Englands, war fünfundfünfzig Jahre alt und deutscher Abstammung, aber war hier aufgewachsen. Neben ihm saß der dreißigjährige Carl Smith. Ein aufsteigender junger Mann, der sich bis in Charles' engsten Kreis hinaufgearbeitet hatte. Ich wusste all dies, da das Fernrohr, das ich gerade zur Liveübertragung und allgemeiner Beobachtung nutzte, durch ein Gesichtserkennungsprogramm jede Person, die gerade an Charles' Meeting teilnahm, analysierte und mir ihre persönlichen Daten anzeigte.

»Warum sind Sie sich so sicher, dass es ein er ist, Johan? «, fragte Charles und starrte ihn mit einem nicht deutbaren Blick an.

»Ich bin mir nicht sicher«, antwortete Johan. »Aber bislang haben wir diese unbekannte Person als einen Mann bezeichnet«

»Vielleicht lag ja darin unser Fehler«, meinte Charles ruhig. Jetzt betrachtete er das Trinkglas vor sich und tippte es immer wieder mit seiner Fingerspitze an, sodass das Wasser darin schwappte. »Vielleicht ist sie ja direkt vor unserer Nase, aber schafft es sich aufgrund ihres Geschlechts zu verstecken«, fuhr Charles fort. »Immerhin ist es schon lange her, dass Frauen hohe Positionen innehatten oder irgendeinen rebellischen Aufstand leiteten. Niemand würde darauf kommen, dass der Held von London vom schwachen Geschlecht stammt«

Wütend schnaubte ich und verzog meinen Mund bei seinen Worten.

»Was für ein fucking Sexist«, hörte ich Ethan ganz leise in meinem Ohr. Grinsend beobachtete ich ihn. Mit seiner Hand verdeckte er seinen Mund etwas damit Charles nicht bemerkte, dass er etwas gemurmelt hatte.

»Niemand würde vermuten, dass eine Frau schlau genug wäre um überhaupt so etwas wie Überfälle zu organisieren und strategisch zu denken«, stimmte jemand anderes Charles' zu.

Ich verdrehte die Augen fast schon reflexartig. Das Volk kannte keine Geschlechtertrennung. Sowohl Frauen als auch Männer arbeiteten hart, verdienten Geld und versuchten irgendwie über die Runden zu kommen. Beide verteidigten sich gegen Charles' Soldaten und beide Geschlechter wurden von Harper und seinen Leuten trainiert und ausgebildet. Auch wenn nicht alle aus dem Fußvolk eine geschlechtergleiche Mentalität besaßen, war eine sexistische Einstellung unter den Adeligen dennoch weit verbreiteter als bei uns.

»Bis jetzt wurden drei unserer Arsenale überfallen und fast vollständig ausgeraubt. Wie Sie alle wissen war der letzte Überfall hier in London, direkt vor unserer Nase«, sprach Carl die Fakten an. »Niemand hat es bis jetzt geschafft uns und unseren ehrwürdigen König Charles dermaßen auszurauben und davon zu kommen«

Charles starrte nun wieder auf das Trinkglas vor ihm und tippte es weiterhin mit seinem Zeigefinger an. Alle anderen nickten zustimmend.

»Niemand von außerhalb hätte den Aufbau des Campus und die Sicherheitsvorkehrungen für den Zugang zu den Waffen wissen können«, fuhr Carl fort. »Es muss jemand aus den inneren Kreisen gewesen sein«

Nun hörte Charles auf das Trinkglas anzutippen. Er starrte es nur noch an. Ethan saß neben ihm. Er war undurchschaubar und schien glücklicherweise überhaupt nicht angespannt.

Revenge over LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt