Auch Sean war mittlerweile aufgestanden. Als ich am Zimmer vorbei ging, zog er sich gerade sein T-Shirt über. Ein verstohlener Blick auf seinen freien Oberkörper. Mehr erlaubt ich mir nicht, ehe sich meine Augen wieder seinem Gesicht zuwanden. Als er mich erblickte, kam er auf mich zu und legte seine Hände auf meine Schultern.
"Geht's dir gut?"
fragte er und sah mich mit einer Mischung aus Mitgefühl und Aufmunterung an. Als ich nichts erwiderte, schenkte er mir eine lockere Umarmung und fuhr mir mit der Hand sanft über den Rücken.
"Kopf hoch. Wir schaffen das schon."
Ich wusste im ersten Augenblick kaum, wovon er sprach, da ich die gestrigen Ereignisse bis zu diesem Zeitpunkt weitestgehend verdrängt hatte. Erst jetzt kamen sie mir wieder in den Sinn. Trotzdem nickte ich als verspätete Antwort auf seine Frage, als ich hörte, wie die Badtür aufging. Aus einem Impuls heraus wand ich mich hastig aus Seans Armen, welcher mir einen verwirrten Blick zuwarf. Seth blieb für einen Moment im Flur stehen und musterte uns. Man konnte seine Gedankengänge förmlich mithören. Doch er verlor kein Wort über die Situation und drückte sich stattdessen an uns vorbei in die Küche.
Das Frühstück fiel zunächst sehr schweigsam aus. Keiner wollte der Erste sein, der ein Gespräch in Gang brachte, und umso länger die Stille anhielt, umso unangenehmer wurde es für mich. Verlegen nippte ich an meiner Tasse, als Seth die unpassendste Frage einwarf, die er in diesem Moment hätte stellen können;
"Wie lange seid ihr eigentlich schon zusammen?"
Ich verschluckte mich an meinem Kaffee und bekam einen Hustenanfall. Seans Reaktion fiel dagegen so karg aus, dass man meinen könnte, er hätte die Frage nicht gehört.
"Wir sind nur Freunde, Seth...immernoch."
antwortete er schließlich und warf mir dabei einen Blick zu, als wartete er auf meine Bestätigung. Doch ich blickte nur zurück, bis Seth sich räusperte.
"Tut mir leid. Ich dachte..."
er ließ den Satz in der Luft hängen und aß einfach weiter.
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We friends (boyxboy)
Romance"An was denkst du gerade?" Ich sehe von meiner Zeitschrift auf und schenke ihm ein verspieltes Lächeln. "An dich..." Sein Blick durchdringt mich bis in die Knochen. Er beugt sich über mich und ich spüre den Hauch seines Atems auf meinen Lippen. Dabe...