Küsse im Mondschein

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Der Freitag war wieder einer dieser Tage, an denen ich so wirklich gar keine Lust auf irgendwas habe.
Nicht auf Essen, nicht auf aufstehen und mal gar nicht auf soziale Interaktion mit der Malfoys und wer auch immer da noch ist.
Dummerweise habe ich keine andere Wahl, da Mrs Malfoy, Mrs Greengras explizit darauf hingewiesen hat das ich auch mit kommen soll und das ich mich ja sicher richtig toll mit Draco verstehe.

Offenbar weiß sie nicht das ich ihren Draco-Schatz nicht so richtig berauschend finde und lieber ein Goldfisch in einem Glas wäre als mit ihm lange Zeit in einem Raum zu sein.
Noch dazu muss ich mich übermäßig schick machen, was ich auch nicht mag. Jeans und T-Shirt hätten mir echt gereicht, leider denen nicht.

Also sehe ich mich gezwungen ein schwarzes Abendkleid anzuziehen, die Spitze umhüllt meine Arme, man sieht die Konturen meines dummen, Mädchenkörpers,so ein scheiß!
Die Seide fließt über mich und sie erdrückt mich, wären dich im Bad auf einem Hocker sitze und Daphne meine Haare ganz glatt kämmt und aufwendig zusammen steckt.
Das Gewicht meiner Haare nervt mich und ich will sie los werden, aber ich kann nicht.
Ich muss weiter still da sitzen und mich schminken lassen.
Bis ich aussehe wie eine Figur aus einem Horrorfilm oder wie Morgana mit ihrem stillen Gesicht.

Ich hasse mich.

Aber leider sonst niemand.

Warum auch immer.

Ich helfe Daphne, wie man das als gute Freundin so macht mit ihrem Abendkleid, aus grüner Seide. Auch ihre Schwester trägt grün. Die blonden Haare werden von perlen besetzten Haarbändern gehalten.

Um kurz vor halb acht, nehmen Mr und Mrs Greengras uns per Seit an Seitapperieren mit zum Anwesen der Malfoys.
Es ist ein gigantisches Landhaus, mit einer Großzügigen Parkanlage davor, die sich bestimmt 50m bis zum gigantischen eisernen Gartentor erstreckt.
Lebende Pfaue balancieren über die sehr ordentliche Hecke entlang des Weges.
Wir nähern uns dem Anwesen, wobei ich sorge habe auf meinen Absatzschuhen hinzufallen, was ich wirklich gut kann.

Ein Hauself öffnet uns die Tür und führt uns in die prunkvollen Eingangshalle, des Hauses. Der Marmor am Boden ist spiegelglatt und ich kann mein Dünnes und bleiches Gesicht darin erkennen.
Das ist nicht ganz so toll.

Mr und Mrs Malfoy begrüßen sehr überschwänglich Mr und Mrs Greengras, sie stellen Ihnen einige Leute vor die bereits da sind, wie den Zaubereiminister und eine Dame mit Locken und Rosa Abendkleid.

Dann betritt von hinten noch jemand den Raum, jemand den ich besonders mag.
Er bleibt einen Moment unschlüssig stehen und kommt dann zielsicher auf mich zu, so das ich nicht fliehen kann.
Mist.

Draco

Da steht Sie und wie am Weihnachtsabend, sah sie wieder überraschend gut aus, wieder traf es mich so überraschend.
Der schlanke Körper umhüllt von bodenlanger schwarzer Seide, die dünnen Arme umhüllt von schwarzer Spitze, wie ein dunkler Engel.

Nach einem Moment des Staunens gehe ich auf sie zu, um meinen Pflichten als Gastgeber nach zu kommen.
"Guten Abend schöne Frau"wispere ich ihr ins Ohr, als ich eine leichte Umarmung andeute und nur sanft ihre Schultern mit den fingern berühre.
Sie riecht gut, irgendwie nach Rosen.
"Guten Abend Mr Malfoy, schick sehen sie heute aus.", gibt sie in ihrem üblichen Tonfall zurück und mustert mich in meinem Anzug.
"Das Kompliment kann ich nur zurückgeben Miss McTaylor.", erwidere ich betont freundlich, da ich meinen Eltern versprochen habe mich gut zu benehmen.

Nach und nach trudeln die anderen Gäste ein, auch die Parkinsons mit ihrer Tochter, die mich wirklich wütend ansieht wie ich mit Lizi und Daphne rede, welche schon von Blaise belagert wird, der sie naher zu vergöttert.
Als es Zeit ist in den Speisesaal zu geh, biete ich Elizabeth meinen Arm an und offenbar mit viel gutem Willen nimmt sie ihn auch und lässt sich zu einem Platz neben mir geleiten.

Ihre Pflegeschwester Astoria hat leider das Pech neben der wütenden Pansy zu sitzen, die ich den ganzen Abend umgehen werde,wenn es mir möglich ist.

Beim Essen ist Lizi wirklich relativ still und antwortet nur auf gezielte Fragen und beobachtet ansonsten nur. Nach einer Stunde Langeweile mit politischen Debatte am Tisch, stehe ich auf und kann Lizi wieder den Arm anbieten.

Ich weiß nicht im geringsten warum mich das heute so freut, aber sie folgt mir bereitwillig in den Salon nach Oben.
Hier spielt Musik und es gibt Drinks und Kürbisssaft für die Minderjährigen.
Die dünnen Lippen nippen nur ganz kurz an ihrem Saftglas, als ob das schon zu viel sein könnte.

Ich frage mich was in diesem dünnen und irgendwie zickigen Mädchen Vorsicht geht?

Die Musik spielt und hin und wieder tanzt mein Vater mit meiner Mutter oder mal ein anderes Paar und einmal auch Blaise mit Daphne.

Ich weiß nicht wie gut meine Chancen bei Lizi sind, auch wenn wir die ganze Zeit reden und ich ihr den Zauberreiminister und einige andere Leute vorgestellt habe.
Der Minister hat sie sehr komisch gemustert, dabei sind ihre Eltern nicht schlimmer als meine,nur ehrlicher und deshalb tot oder im Knast.

Ich hole tief Luft und halte ihr meine Hand hin.
"Darf ich um den nächsten Tanz bitten?", frage ich ganz höflich und zu meiner Überraschung reicht sie mir ihre Hand.

Wie an Weihnachten führe ich sie in die Mitte des Saals, während uns Pansy böse ansieht.
Aber das interessiert mich nicht im geringsten.
Ich lege meine Hand and ihre schmale Hüfte und wir tanzen zwei Tänze und irgendwie wird sie rot im Gesicht.
Ich streiche beim tanzen ihre Hüfte mit dem Daumen.

Lizi

Meine Wangen brennen, ich weiß nicht warum.
Nach zwei Tänzen stehe ich endlich wieder am Rand, trotzdem glaube ich das mich alle beobachten.
Und als ob das Frettchen Gedanken lesen kann bietet er mir an ob wir frische Luft schnappen sollen und führt mich in die Parkanlage.
Wir schlendern über den gepflegten Rasen.
"Du bist nicht immer so übel Malfoy, dass muss ich zugeben."
"Tja man lernt nie aus McTaylor.", erwiderte er grinsend.

Ein Windhauch kreuselt sanft das Gras, aber er ist kühl und ich bekomme eine Gänsehaut.
"Dir ist kalt oder?", fragt Draco und ich nicke. Er zieht sein Jacket aus und ich protestiere.
"Nein ist schon ok, es ist nicht so sch...", er würgt mich ablässt er es mir um die Schultern legt und mich auf einmal auf die Lippen küsst.
Erst sanft, dann aber heftiger.
Und ich pfeife mache auch noch mit, aber warum auch immer kann ich ihm heute Abend einfach nicht wirklich widerstehen.
Also krallen sich meine Hände irgendwie in sein Haar und seine Hände gleiten meinen Rücken hinunter.
Nach einer Ewigkeit lösen wir uns voneinander und er lächelt mich an.
"Du bist heute Abend auch echt nicht so übel.", sagt er und lächelt weiter.
Diesmal mache ich den Anfang ich stelle mich auf die Zehenspitzen und küsse ihn und wieder zieht er mich an sich heran.
Der Kuss wird immer heftiger und er berührt mit seiner Zunge meine.
Ich öffne meinen Mund und einen winzigen Moment lang berühren sich unsere Zungen und das ist wunderschön.
Keuchend lösen wir uns voneinander.
Ich starre in seine im Mondschein silbern schimmernden, grauem Augen, sie strahlen richtig.

"Wir sollten besser wieder rein gehen.", flüstere ich leise.
"Ja, wahrscheinlich.", sagt er und küsst mich noch ein letztes Mal. "Aber eigentlich wäre ich lieber weiter mit dir hier draußen oder vielleicht in meinem Zimmer.", sagt er grinsend und ich stoße ihn in die Seite und lache mit.
Wir gehen zurück und im Salon fällt mir auf wie uns alle aus der Schule anstarren und mir fällt ein das auf meinen Schultern immer noch Dracos Jacke ist und ich reiche sie ihm hastig, muss dabei aber grinsen.
Draco muss auch grinsen und ich habe Spaß an Pansys Gesichtsausdruck, den sie den ganzen Abend konsequent beibehält.

Als die Malfoys uns um fast zwei Uhr verabschieden küsst er nicht tatsächlich noch auf die Waage, vor Daphne und Astoria, die mich zu Hause sofort als wir umgezogen sind neugierig aushorchen.

Wir sitzen auf meinem Bett und ich muss ihnen Rede und Antwort stehen.
"Ich weiß echt nicht wie es dazu kam.", bekräftige ich immer wieder und auch das ich Draco eigentlich nicht mag.

"Aber du fandest es trotzdem gut?", fragt Daphne als ihre Schwester im Bett ist.
"Ja schon, aber wie gesagt, das war irgendwie einmalig, ein Missverständnis. Ganz sicher!.
"Na wenn du meinst."erwidert sie und geht mit einem Kuss auf die Wange ins Bett.
Ich rolle mich ebenfalls müde zusammen und sinke in farbenfrohe Träume davon.

Slytherin HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt