Nur heute Nacht

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Marry McTaylor hatte eine ganz Weile gewartet, bis sie in den ersten Stock, des großen Herrenhauses ging und an die Tür des Sohnes ihrer besten Freundin klopfte. Sie wurde herein gebeten und betrat das Zimmer.
Nazissas Junge, Draco war groß und hatte sehr helle Haare. Er war ein schöner Junge und Marry verstand, dass ihre Tochter ihn mochte. Womit Marry aber überhaupt nicht leben konnte, war das ihre Tochter sie so hasste.
"Und wie geht es dir?", fragte sie um ein Gespräch zu beginnen, obwohl ihr klar war das die Frage denkbar spröde klang.
"Nicht so toll, aber das wollen sie eh nicht wissen oder?", fragte der Junge und bewies Scharfsinn.
"Das stimmt. Ich wollte eigentlich wissen ob meine Tochter mich wirklich hasst?"
Jetzt stand sie da und wartete auf eine Antwort und hoffte das sie etwas nettes zu hören bekam, nein das kam leider ganz anders.
"Was glauben sie wohl? Lizi kennt sie nicht und hat immer nur Hass dafür abbekommen das sie ihre Tochter ist, natürlich hasst sie sie."
Draco war sichtlich erzürnt und so ging Marry, da dieses Gespräch nichts mehr brachte.

Lizi

Ich hatte gegessen und kein Wort gesagt, denn da war nichts was ich sagen wollte oder konnte. Dann lief ich ins Bad, drehte das Wasser auf und erbrach mich in die Toilette.

Das ist ca 20 Minuten her und ich liege immer noch auf den Fliesen und heule. Die salzigen Tränen laufen mir durchs Gesicht, meine Wimperntusche ist verlaufen und ich fühle mich als wenn mich die ganze Welt geflickt hätte.
Naja das hat sie irgendwie ja auch.

Ich sehne mich nach Draco und ich sehne mich nach Einsamkeit, leider lässt sich beides schlecht kombinieren. Ich starre auf das dunkle Mal auf meinem Arm und versuche es herunter zu kratzen, aber nur die Haut drumherum beginnt irgendwann zu bluten. Das Blut lief dick und rot über meine Arm und ich weine und die salzigen Tränen fallen in die Wunden und es brennt heftig.

Ich höre Daphne die Treppe hoch kommen, sie hat Dad heute bei der Arbeit begleitet und Astoria war bei Theodor Nott. Sie sollten nicht merken wo Mum und ich hin gingen.
"Lizi bist du im Bad? Wie lange brauchst du noch?", ruft Daphne vom Flur.
"Bin gleich fertig.", antworte ich und bemühe mich mein Äußeres wieder herzurichten, bevor ich das Badezimmer räumen muss. Ich nehme schnell etwas Klopapier und drücke es auf meinen Arm, den ich dann unter meinem Pullover verstecke.

"Wie wars mit Dad heute?", frage ich fröhlich und hoffe, dass meine Schwester nicht merkt wie scheiße es mir geht . "Gut, etwas trocken vielleicht sein Job, aber ging. Wir sind morgen Abend übrigens auf eine Party bei Blaise eingeladen. Du kommst doch mit oder? Draco kommt auch." Daphne überschüttet mich mit fröhlichem Geplauder. "Ja sicher." Sage ich schnell um der Situation zu entkommen. Ich habe im Moment wirklich keine Lust auf eine Party, aber es muss wohl sein.

Ich laufe in mein Zimmer und sinke auf mein Bett, da hat Miranda mir aber schon einen Brief hingelegt.

Wie geht es dir? Ich mache mir Sorgen um dich.
Wir sehen uns morgen auf Blaise Party oder?
Kann ich danach vielleicht bei dir schlafen?
Ich liebe dich
Draco

Ich schlucke, denn ich liebe ihn auch, aber ich kann ihm nie ehrlich sagen was los ist.
Auf ein leeres Blatt kritzle ich schnell eine Antwort.

Mir geht's gut, mach dir keine Sorgen.
Ja ich komme auch und du kannst bei mir schlafen.
Ich liebe dich auch
Lizi

Ich binde das Blatt an Mirandas Bein und sie fliegt davon.
Ach wie ich sie beneide, das sie einfach gehen kann wo hin sie will.
Ich hingegen bin an diesen Boden gefesselt, an dieses Leben und der einzige Weg hier weg wäre es ins Bad zu gehen, die Wanne voll laufen zu lassen und den Föhn hinein zu werfen.
Aber sowas macht ja niemand.

Und weil das niemand macht, ziehe ich am nächsten Abend eine kurze Hose an, ein top und dabei Stulpen, um meine Arme zu verbergen.
Das wäre es ja noch, wenn einer der Leute auf de Party mein Geheimnis entdeckt.

Bei Blaise sind verdammt viele Leute, es ist laut und viele sind bereits angetrunken. Nata, Jillian und Layla sind auch da und strahlen. Hier scheint der Schrecken von Lord Voldemort noch nicht so ganz angekommen zu sein.
Draco stehet in einer Ecke, ein Glas in der Hand und redet mit Theodor Nott. Theodor fällt natürlich gleich über Astoria her, die ihn eigentlich zumindest gestern noch langsam in Ablage P, wie Papierkorb abschieben wollte.
"Hallo kleine.", begrüßt mich Draco und küsst mich, er wirkt seltsam normal, also so in Bezug darauf, was so passiert ist.
"Alles ok?", frage ich ihn leise und misstrauisch, dabei vertraue ich darauf, dass Blaise gerade gebührend meine Schwester begrüßt.
"Ja, ich versuch einfach noch einen Abend ein ganz normales Leben zu führen und Spaß zu haben und du wirst das auch! Und morgen mach ich mich dann an meinen Auftrag!"
Sein Blick gab mir zu verstehen, dass er heute Abend nicht weiter mit mir über unsere Verbrecher Kariere reden würde. Also nehme ich das hin und den Becher mit Bier an, den mir Blaise reicht.

Einen Abend lang ein ganz normales Teenagerleben, das ist sicher mal einen Versuch wert. Hatte ich das eigentlich je? Ein ganz normales Leben? 

Nein, hatte ich nicht. Ganz sicher nicht, aber war es denn eine schlecht Kindheit? Nicht immer! Da bin ich mir sicher.

*Flash back*
"Lizi komm!"Daphne ruft mich und wir rennen durch die leeren Gänge, wir sind gerade zwei Monate in Hogwarts und kommen zu spät zu Verwandlung. Wir sprinten die Treppe hoch und Lachen.

Wir stolpern in den Raum und laufen fast in Professor McGonagall. Sie schürzt dir Lippen und wir lachen.
"Tut uns leid Professor, wir haben getrödelt.", entschuldigt Daphne uns.

*Flash back ende*

Ja das sind normal Momente gewesen oder?
Wenn ich es so betrachte war viel Zeit in Hogwarts mit Lachen gefüllt, mit meinen Zankerei mit Draco und streitigkeiten mit Pansy. Und es war wundervoll. 
Ich hatte eine Familie, schon da oder ab diesem Weihnachten, danach war ich im Sommer immer nur eine Woche zu Hause und sonst immer bei Daphne und ihrer Familie und ihre Eltern haben sich um mich gekümmert.
Und jetzt sind sie meine Eltern und immer für mich da und Draco ist mein Freund. Ich trinke den fünften Becher und lache über einen Witz den ein älterer Schüler erzählt, den ich vom sehen her kenne.

Nata und ihre Freundinnen ziehen mich in die Mitte des Raumes und wir tanzen zu der übersteuerten Musik und wir lachen. Es ist ein ganz normales Leben. Ich sehe zu Draco und er lacht und das ist mir das Tanzen schon wert, dass er lachen kann.
Dieses Lachen und das meiner Freunde will ich genau so im Herzen tragen, für die Zeit die kommen wird, denn eigentlich sind sie es die mich all die Zeit durchs Leben gebracht haben, von denen ich gelernt habe. 
Ich bin nicht hier weil Oma da war, sonder obwohl sie da war.

Um 4:30 stolpere ich mit Draco aus unserem Kamien, Daphne ist schon zu Hause und Astoria noch auf der Party. Wir schleichen uns stark angetrunken nach oben und fallen Müde übereinander auf mein Bett. Wir küssen uns und er berührt mich und nur heute Nacht, kann ich vergessen wer ich bin und was mit mir passiert ist. Und ich kann genießen wie wir uns küssen und ausziehen und Sex haben und nebeneinander einschlafen.

Nur heute Nacht. Nur dieses eine, letzte mal. Bevor Morgen alles neu beginnt. 


Slytherin HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt