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Felix P.o.V.
'Wollen wir skypen? Vermisse deine Stimme.' Schrieb Sebastian mir. Und direkt stürmte ich an meinen Pc und öffnete Skype. Ich setzte mir meine Kopfhörer auf und starrte auf den Bildschirm, auf welchem wenige Sekunden später ein Anruf einging. Ich klickte auf annehmen und Rewi's Gesicht mit einem Lächeln erschien. Wie ich diesen Spasten vermisst habe.
Rewi sagte sofort:
"Da ist ja mein süßer" woraufhin ich ein "Ohhh" von mir geben musste.
"Du bist so süß Schatz." meinte ich und gab ein Seufzer von mir.
"Meine Mam hat mich auf das hier angesprochen." Sagte ich nun etwas ernster und ich zeigte auf den roten Fleck, der nicht von meinem Hals verschwand. Er lachte auf und ich blieb aber ernst.
"Geil. Und?" fragte er und ich antwortete ihm, dass ich gegangen sei.
"Ich sage ihr noch nicht." Meinte ich. Sebi nickte einverstanden.
"Morgen fängt Schule an..."
"Ich will dich bei mir haben. Jetzt. Das Bett ist so leer...und Palle ist auch noch nicht wieder da. Der ist einfach weg und kommt nicht wieder." Beschwerte er sich bei mir.
"Nächstes Wochenende komme ich wieder zu dir." sagte ich entschlossen. Meine Mutter wird mich schon irgendwie verstehen, sonst sage ich ihr den Grund.
"Baby" flüsterte ich. Wir unterhielten uns noch über dies und das. Bis spät rein in die Nacht.
"Komm du musst schlafen...du hast Schule." Sagte er und ich zog eine Schnute.
"Schade. Gute Nacht. Ich liebe dich." Meinte ich und er sagte das selbe. Alleine legte ich mich in mein kaltes Bett. Nach ein paar Minuten fielen mir die Augen zu.
***
Ich wachte auf. Etwas hatte mich geweckt. Ein Traum, dessen Inhalt in den Tiefen meines Bewusstseins versteckt war. Ein Blick auf die Uhr reichte.
01:56 Uhr...noch genug Zeit zum schlafen. Mir wurde warm und ich strampelte mir die Decke weg. Plötzlich ertönte ein grummeln von draußen. Die in der Dachschräge eingebauten Fenster, waren mit Jalousien bedeckt. Man konnte die einzelnen Regentropfen aufkommen hören. Der Wind fegte, durch die im
Garten stehenden Bäume und Büschen. Ich schloss meine Augen. Doch ein Geräusch verunsicherte mich und brachte Angst in die sonst so angenehme Dunkelheit. Es kratzte. Ich schaute in Richtung Fenster. Es hörte sich so an als würde jemand außen auf dem Dach klettern würde. Was ist wenn er rein kommt? Ist er böse? Was will er? Diese Fragen Beschäftigten Mich nur einen Bruchteil einer Sekunde. Rewi kam mir in den Sinn. Wäre er jetzt bei mir, könnte ich ihn wecken und er würde mir sagen, dass alles gut wird, mich in den Arm nehmen und mir einen Kuss auf meine Haare drücken. Ich zog die Decke wieder vorsichtig auf mich und schloss meine Augen. Zu lange dachte ich noch nach, bis ich dann wieder in meiner schlaf fiel.
***
6:32 Uhr
Mein Wecker klingelte wie immer. Dieses beschissene Ding! Ich griff neben mich in die Bettdecke. Kein warmes Kissen, was vor 3 Minuten verlassen wurde oder kein Körper, der noch tief und fest schlief, sowie ich es erwartet hatte. Meine Augen öffneten sich einen Spalt und ich richtete mich kurz auf. Mein Gehirn realisierte, dass ich Zuhause war. Stöhnend ließ ich mich wieder fallen. Irgendwann rappelte ich mich auf und ging ins Bad, wo ich mich duschte, die Zähne putzte und mich stylte. Meine Klamotten zog ich noch schnell an und packte alles nötige. Entspannt ging ich runter und aß mein Frühstück.
"Was war gestern mit dir los?" fragte meine Mutter mich. In diesem Moment verschluckte ich mich und hustete laut los. Ich stürmte auf die Wasserflasche zu und trank soviel, bis dieser Kloß in meinem Hals sich gelößt hatte.
"Nichts." antwortete ich trocken und wendete mich meinem Müsli wieder zu.
"Du kannst mir wirklich alles erzählen." erklärte sie mir dann noch. Aber sie soll nicht denken, dass das etwas an meiner Verschlossenheit ändert. Ich verdrehte meine Augen. Irgendwann haute ich etwas raus, was meine Mutter nicht verstehen konnte. Oder wollte es nicht.
"Mama, lass mich in Ruhe mit der Sache. Ich muss zur Schule. Achso und falls es dich ansatzweise interessiert...nächstes Wochenende fahre ich wieder zu Rewi." Ich ließ sie nicht ausreden und knallte die Tür hinter mir zu. Ich lief zum Bahnsteig, wo ich in die nächste Bahn einstieg. Ich sah, dass Rewi vor ein paar Minuten noch online gewesen war, also schrieb ich ihn an.
'Morgen. ❤️' er entgegnete mir ebenfalls eins.
'Heute Abend wieder skypen?' Fragte ich und er antwortete:
'Sicher doch. Aber konzentrier dich in der Schule und denk nicht nur an mich😌😽'. Ich musste auflachen und ein paar Blicke lagen auf mir. Sie irritierten mich nicht. Die Bahn stoppte und ich merkte, dass ich aussteigen muss. Dann jetzt noch in den Bus. Insgesamt dauerte meine Fahrt zur Schule 1 Stunde.
***
Ich betrat die Klasse. Alle saßen in Gruppen auf Tischen und sprachen miteinander. Ich setzte mich an meinen Platz, der weiter hinten lag. Dort ließ ich mich nieder und packte schonmal alles aus. Still beobachtete ich alle. Alex, mein bester Freund aus der Schule, unterhielt sich gerade mit Jonas. Und Luisa, eine sehr gute Freundin, stand auch dabei. Sie sahen mich und kamen auf mich zu.
"Felix." sagten sie alle im Chor und setzten sich auf meinen Tisch. Ich unterhielt mich und erzählte ihnen, wie es in Köln war und dass ich dort öfters hinfahren werde. Doch, wie allen anderen, erzählte ich Ihnen nichts von mir und Rewi. Der Lehrer Müller, unser Geografielehrer, kam hinein und unterbrach unsere Konversation. Alle verschwanden auf ihre eigenen Plätze. Alex, warf mir von vorne einen Blick zu und machte ein paar Bewegungen mit seinen Händen. Ich verstand ihn. Er wollte wissen ob wir heute Abend feiern gehen und ich nickte. Ein bisschen feiern mit Freunden schadet nie. Ich kritzelte mit meinem Stift komische Sachen auf mein Papier unteranderem auf ein 'Sebastian <3', welches ich mit einem Edding wieder weg machte. So ging es den ganzen Tag lang. Ich war die ganze Zeit 'in meiner eigener Welt'. Mit Gedanken an Rewi und an Köln.
"Felix...FELIX?!" hörte ich plötzlich Frau Langenfeld rufen. Wir hatten Kunst.
"Felix. Aus welcher Perspektive wurde dieses Bild gemacht?" fragte sie, während sie auf ein Bild zeigte, was auf der Tafel hing,
"Ähhh....." Ich klappte meinen Kollegeblock schlagartig zu und antwortete:
"Vogelperspektive"
Erstaunlich. Es war richtig. Die Lehrerin schaute mich schockiert an und ließ mich in Ruhe. Ich widmete mich wieder meiner Zeichnung. Die Zeit verging wie im Flug. Alex kam am Ende zu mir und erneut klappte ich mein Heft panisch zu. Er wartete neben mir und ich packte meine Sachen zusammen. Als wir das Klassenzimmer verließen, riss er mich auf das Jungenklo.

Rewilz - Ich bleibe, bis zum Ende.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt