| 28 | "ich wusste, dass du es nicht lange aushälst"

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Rewi P.o.V.
"Starbucks?" fragte Lisa mich und ich nickte.
"Gerne." Jetzt im Herbst, da wo es langsam auf die Kälte und den Winter zugeht, da kann man gerne mal etwas heißes trinken. Wir liefen zum Neumarkt und gingen dort in den Starbucks.
"Was willst du?" fragte ich.
"Ich nehme einen Frappuchino" meinte sie. Wir stellten uns in die Schlange.
"Und dein Mitbewohner... Er ist irgendwie merkwürdig." Soll ich ihr es erzählen?
"Ja,..also...Keine Ahnung. Der ist halt so." Gab ich ihr als knappe antwort. Thema vergessen. Ok? Wir bezahlten und langsam bewegten wir uns mit Getränken aus dem Laden. Wir schlenderten zusammen in Richtung Rhein. Sie war echt sympathisch. Ich mag sie. Doch irgendwie hätte ich viel lieber Felix Hier. Wir kamen langsam am Rhein an. Ich war die ganze Zeit passiver, doch sie war etwas auf mich zu kommend und flirtend. Teilweise ekelte es mich an. Ich will ja nichts von ihr. Doch anscheinend gibt's da zwei Parteien, welche dies nicht wissen oder etwas anderes denken. Ich setzte mich und sie sich neben mich.
"Du bist richtig nett. Ich mag dich." gab sie mir als Kompliment.
"Danke..." Ich fühlte mich schon geschmeichelt.
"Sebastian? ...denkst du...denkst du es könnte da mehr zwischen uns geben?" FUCK. Nein. verdammt nochmal nein.
"Also...Lisa...ich muss dir mal sagen, dass..." Ich wurde durch mein Handy gestört.
'Patrick' wurde mir angezeigt.
"Sorry ist wichtig" meinte ich und nahm ab. Was will er denn noch von mir?
"Was ist los Rewi?" rief er.
"Hä? Schrei nicht so. Ich verstehe dich auch in normaler Lautstärke." motzte ich.
"Was hast du mit Felix gemacht?" Mir lief ein Schauer über den Rücken.
"Wie Felix..."
"Wieso hat er mich weinend angerufen. Gesagt hat er nicht viel, aber seine Stimme klang verzweifelt. Also was zum Henker hast du getan?" schnauzte er mich an.
"Ich gehe sofort nach Hause."
Ich will nicht, dass er so denkt und wegen mir weint. Ich legte auf.
"Fuck." Meine Hände platzierten sich an meinem Kopf.
"Fuck. Felix...Felix...Felix...Fuck!"
"Was ist los?" fragte sie.
"Felix...mein Freund. Ich muss sofort zu ihm. Das war doch garnicht so gemeint Schatz..." murmelte ich vor mich hin.
"Schatz? Meinst du mich?" fragte sie, doch ich drehte mich um und lief einfach nur nachhause. Ich hörte wie sie mir folgte. Ich will einfach nur zu ihm.

Felix P.o.V.
Ich hörte wie die Tür sich öffnete.
"Patrick?" rief ich mit einem Schluchzer aus Rewi's Bett. Ich bekam zwar keine Antwort, war mir aber relativ sicher, dass er es war.
"Komm rein...bitte." Sagte ich und die Tür öffnete sich. Als sich hinter mir das Bett absenkte, meinte ich:
"Rewi ist ein Arsch."
"Bin ich das?" Fragte eine Stimme. Nicht Particks. Rewi's. Ich zog die Decke, die ich vor ein paar Minuten noch aus dem Bett geschleudert hatte auf mich.
"Baby...es war falsch. Und glaub mir: ich will NUR dich." Er legte sich neben mich und zog mich näher. Er küsste meinen Hals. Als ich mich ihm auch ein wenig näherte, drehte er sich auf mich. Meine Hüfte klemmte er zwischen seinen Knien ein. Und seine Hände stützten sich neben meinem Kopf.
"Ich hab überreagiert...Ich...will dich nur nicht verlieren." sagte ich ganz leise und zog sein Gesicht an meins. Im Hintergrund hörte man komische klacker-Geräusche, welche ich nicht zuordnen konnte. Wir verbindeten unsere Lippen.
"B...Basti?" fragte eine Frauenstimme geschockt. Panisch fuhr er auf. Er sprang von mir runter. Doch dann zog er mich zu sich hoch und stellte sich hinter mich. Er legte seine Arme von hinten um mich und stützte seinen Kopf auf meine rechte Schulter.
"Das ist mein Freund, Felix. Er ist nicht mein Mitbewohner...und ich liebe ihn über alles." sagte er und beim letzten Teil drehte er den Kopf zu meinem Ohr und flüsterte es, aber auf eine laute Weise, sodass sie es auch hört.
"Das...das ist ja ekelhaft. Eine Schande der Menschheit seid ihr." warf sie uns vor. Dann verließ sie das Haus. Wir setzten uns hin. Es dämmerte schon. Irgendwie war ich trotzdem enttäuscht von Basti. Dass er soetwas durchzieht. Wir redeten nicht mehr viel. Er brachte mir noch ein Brot mit Käse und ein Wasser als Abendessen. Dann legten wir uns zusammen ins Bett. Er gab mir noch eigene Bettwäsche. Ich schlief auf der Seite zum Fenster. Nun lagen wir schweigend Rücken an Rücken. Ich starrte auf die leicht beschlagenen Fenster. Draußen stand der Mond am Himmel und es war leicht Bewölkt. In den Straßen und Gassen von Köln hing Nebel. Ich will Rewi jetzt am Liebsten in den Arm nehmen, doch irgendwie kann ich nicht.

Rewi P.o.V.
Ich will mich nicht umdrehen und mit ihm kuscheln. Es war einfach eine komische Situation. Doch ich glaube er kann nicht mehr lange Wiederstehen, also stellte ich mich schlafend. Ich hörte das Knarzen meines Holz-Fußbodens, als er aufstand. Es kam viel näher und vor mir stoppte es. Nach drei Sekunden, welche er mich Betrachtete, ging er auch schon wieder. Ich drehte ich auf den Rücken. Er legte sich hin und kam immer näher gekrabbelt. Sein linker Arm griff nach meiner rechten Hand und er legte sein rechtes Bein und seinen rechten Arm über mich. Damit klammerte er sich fest. Sein Kopf, welcher auf meiner Brust lag, bebte, wegen meinen Atemzügen. Ich zog ihn auf mich.
"Ich wusste, dass du es nicht lange aushältst." Raunte ich leise.

Rewilz - Ich bleibe, bis zum Ende.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt