Kapitel 30 - my head is a mess

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Während immer mehr Leute aufstehen und sich zu uns ins Wohnzimmer gesellen, sitze ich einfach still da, denn es schwirren erneut nur noch Gedanken, Ängste und Zweifel durch meinen Kopf. Er scheint gleich zu explodieren. Bei allem, was ich sage, habe ich die permanente Angst, in Wirklichkeit mich selbst anzulügen. Ich erkenne mich selbst nicht mehr, ständig muss ich mich mit Problemen auseinandersetzen, die eigentlich keine sind, wenn ich nur wüsste, wer ich bin. Wer bin ich und was will ich? Vielleicht wäre noch eine Frage passend:

Wen will ich?

Shawn sagt, ich soll mich bei Cameron entschuldigen. Er denkt, ich würde immernoch auf Matt stehen, falls ich dies jemals getan habe. Habe ich das? Ich weiß anscheinend garnichts. Nicht mehr. Was war mein Vorsatz, als ich nach Sydney flog? Wollte ich mich anfänglich nicht von Jungs fernhalten? Naja... anfänglich.

"Anna!", rief Shawn neben mir und rempelt mich sanft an. Ich zucke trotzdem heftig zusammen, bevor ich zu ihm blicke und mich beruhigt wieder ins Sofa niederlasse. Es ist Zeit für Klarheit, Schluss mit verschleierter Unwissenheit, damit komme ich nicht mehr zurrecht. "Shawn?", flüstere ich und er schaut mich sofort an. "Warum soll ich mich bei Cameron entschuldigen?", frage ich ihn leise, um kein Aufsehen bei den anderen zu erregen, die sich verschlafen unterhalten und uns beide nicht weiter beachten. Er atmet laut ein und aus, dann richtet er sich ernst zu mir. "Anna, einer der beiden wird verletzt, das ist so oder so klar. Aber du kannst es vermeiden, die beiden zu verarschen.", antwortet er mir direkt und schaut mich durchdringend an. Sofort wird mir mulmig im Magen und ein schlechtes Gefühl breitet sich schnell in mir aus. Es war ein nicht zu beschreibendes Gefühl, kennt ihr das? Kennt ihr dieses Gefühl der Übelkeit oder des Lampenfiebers, welches man hat, nur weil man Angst vor etwas hat oder nervös ist? Genau dieses Gefühl durchzog meinen ganzen Körper, als ich meinen Blick von Shawn abwandte und hinaus ins Freie schaute.

"Ich kann das nicht, nicht jetzt, wo die beiden anfangen, sich zu verstehen.", antwortete ich, als ich mich nach einer ganzen Weile wieder umdrehte.

"Dieses eine Mal geht es nicht um dich.", antwortet er nur, küsst mir unbeholfen auf die Wange und steht dann müde vom Sofa auf. Gerade Shawn, den ich nur flüchtig kenne, öffnet mir die Augen. Ich liebe Cameron, und ich mag Matt. Natürlich ist lieben viel stärker als nur mögen, doch in dem Fall war es etwas anderes. War dieses 'mögen' in Wirklichkeit viel größer, nur wollte ich es nicht einsehen? Ich seufze genervt und lege mich der Länge hin auf das Sofa, auf dem nur noch ich sitzte. Für kurze Zeit schloss ich meine Augen und ging in mich, doch ich bleibe nicht lange alleine.

"Na, was haben wir heute vor?", fragt Cameron und umschließt meine Hand mit seinen. Die restlichen Menschen lassen sich ebenfalls wieder im Wohnzimmer nieder. Eine hitzige Diskussion entstand innerhalb von Sekunden, an der ich jedoch nicht teilnahm. Ich starre auf den Tisch, mit meiner umschlossenen Hand von Cameron. Und irgendwie fühlte es sich unangenehm an. Ich bekam gerade noch so mit, dass sie heute an einem Fluss im Wald campen wollen.

"Wollt ihr das echt? Draußen ist es doch immer so heiß...", gebe ich von mir, wobei ich nicht gerade begeistern geklungen haben muss.

"Deshalb fahren wir in den Wald, Anna. An einen Fluss.", sagt Nash und lacht kopfschüttlend, weshalb er einen genervten Blick von mir erntete. Ich will nicht in den Wald, nicht mit all diesen Problemen.


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Unzug überstanden, anstrengender als gedacht. Doch es geht weiter und ich hoffe ihr lasst mir einen Kommentar da! Danke für euer Verständnis meine Lieben! :)



Auslandsjahr mit Liebe? - Cameron Dallas/Nash Grier/Matthew Espinosa: FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt