Kapitel 21 - Rettung (Teil 2)

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Anna'sSicht:

"Und w-wie soll ich das jetzt deuten?", fragte ich. Leider konnte ich nicht schreien, weil ich so müde war, das hätte meine Emotion wohl besser ausgedrücken könnent.

"Er schwebt wie gesagt nicht in Lebensgefahr aber er ist eben geschwächt und braucht viel Ruhe. Ich weiß du willst ihn so schnell wie möglich bei dir haben, aber es würde ihn nur weiter aufregen, dich so zu sehen. Sorry, echt.", sagte er. Ich nickte daraufhin verständnisvoll. Immerhin hat er sich für mich eine Kugel eingefangen. Ich will ihn nicht weiter belasten, er soll sich schonen und schnell gesund werden.

"Also kommt er heute Abend nicht mit nach Hause.", prophezeite ich schlussfolgernd. Mit einen Seufzer verpasste ich dem Satz die nötige Wehmut.

"Leider nicht, nein.", antwortete Jake. Okay. Es ist ja nicht so schlimm. Ich war immernoch total froh, dass es jedem soweit gut ging und ich aus diesem Horror befreit wurde bevor mich David... Lassen wir dieses Thema lieber.

Jake verschwindete kurz darauf dann und wollte mir Zeit geben, mich auszuruhen. Er sagte, dass er um 19 Uhr draußen vor dem Krankenhaus auf mich warten würde. Nachdem er die Tür hinter sich schloss, stand ich auf und wollte mich ein bisschen bewegen. Ich war eben nicht müde genug, um sofort einzuschlafen.

Ich öffnete meine Zimmertür und erschrak.

"Cam!", ich fiel ihm um den Hals und ließ eine Freudenträne meine Wange hinunterlaufen. "Anna. Hier bist du ja.", flüsterte er. So standen wir etwa 2 Minuten lang, bis ich es schaffte, mich von ihm loszulösen.

"Jake sagte mir, du würdest heute Abend hier verschwinden. Ich musste dich sehen. Ich kann hier noch nicht weg.", erzählte er und schaute auf mich herab.

Erst jetzt bemerkte er meine zahlreichen Verletzungen. Er begann schwerer zu atmen und wurde immer roter im Gesicht. Er wurde sichtlich wütend und in seinen Augen sammelte sich Wasser. "Diesen Typen bring ich um! Schau dich nur an! Schau dich nur an." Mir jedoch tat der Anblick von Cam mehr weh als alle Schrammen und Wunden der Welt. Er hatte einen Ganzkörperverband um seinen Oberkörper und an der Stelle der Schusswunde war der Verband dicker und undurchsichtiger. Außerdem konnte ich es nicht mitansehen, wie er sich Sorgen um mich machte und sein Gesicht verzog. In mir krümmte sich bei den Gedanken alles zusammen.

"Pshht Cam. Alles okay. Mir geht es gut. Wie geht es dir?"

"Mir tut alles weh, aber passt schon.", versuchte er taff zu sagen, doch sackte danach hilflos in meinen Armen zusammen. Er schrie vor Schmerzen auf und tränte in den Augen. "Cameron!", rief ich erschrocken und versuchte, ihn mit aller Kraft aufzurappeln. Nach wenigen Augenblicken stand er wieder vor mir und fletschte schmerzdurchzogen seine Zähne, versuchte es aber ihm nicht ansehen zu lassen. "Sorry, alles okay. Mir geht's gut, alles gut.", presste er heraus, ich konnte ihm jedoch kein Wort glauben. Alles tat ihm weh. Er muss sich ausruhen! "Garnichts ist gut!", rief ich etwas zu laut. Er schaute etwas verwundert. Ich verstand einfach nicht, warum er mir immer die heile Welt vorspielen musste! Immer ist er der Starke vor mir, er soll damit aufhören. Ich sehe doch, dass es ihm nicht gutgeht.

"Lass' uns auf dein Zimmer gehen. Du solltest jetzt besser schlafen. Wir reden weiter, wenn du hier raus bist. Komm'.", sagte ich schnell und umklammerte ihn sanft, um ihn auf sein Zimmer zu begleiten. Er nickte einverstanden. Ganz langsam machten wir uns auf den Weg. Zwischendurch zog er die Luft scharf ein und verkrampft wieder aus. Er hatte Schmerzen beim Atmen. Dann stoppte ich sofort und ließ ihn verschnaufen. Nach kurzer Zeit raffte er sich wieder auf und gewährte mir mit einem kurzen Nicken, dass es weitergehen konnte.

Nach einer Weile sagte er: "Hier. Da ist mein Zimmer." Ich öffnete die Tür und hielt sie ihm auf, damit er reinlaufen konnte. Er humpelte schnell zu seinem Bett und ließ sich vorsichtig auf seinem Bett nieder. Dann zuckte er kurz zusammen. Sanft nahm ich die Bettdecke am Bettrand und zog sie über seinen Körper. Er lächelte leicht und schloss die Augen. "Danke.", antwortete er leise. Dann plazierte er seine Arme auf der Decke, um sie frei bewegen zu können. "Du hättest nicht zu mir kommen sollen. Dir tut alles weh.", flüsterte ich besorgt und setzte mich vorsichtig an die Bettkante.

"Wenn ich an dich denke spüre ich keinerlei Schmerzen.", flüsterte er mit seiner rauen Stimme.

Bei diesen Worten machte mein Herz einen Aussetzer. Diese Worte klangen so süß, wenn er sie sagte. Ich konnte nicht anders und fing an, breit zu grinsen. Seine Augen waren immernoch geschlossen. Dann fasste ich mich schnell wieder.

"Ich hoffe du hast gerade gelächelt. Das war so schnulzig, Gott.", sagte er daraufhin und öffnete kurz eines seiner Augen. Ich nickte lachend und schaute ihn an. "Es hörte sich fast schon sarkastisch an.", fügte ich hinzu. Nachdem ich das gesagt hatte, nahm er meine Hand und meinte: "Es war aber ernst gemeint. Ich liebe dich." Ich schaute verlegen weg. Warum werde ich immer in seiner Gegenwart rot, das ist so peinlich!

"Ich lass' dich jetzt wieder allein. Ruhe dich aus, Cam.", sagte ich lächelnd und war gerade dabei, mich von Krankenbett zu erheben, als Cameron nach meiner Hand griff. Verwundert blickte ich zu ihm.

"Du hast noch etwas überaus wichtiges vergessen.", sprach er und zog mich zu seinem Gesicht. Mit seiner rechten Hand nahm er meinen Nacken und presste schnell seine Lippen auf meine. So verweilten wir und genossen die kurze Zeit, die uns noch blieb. Es war so schön ihm nach so langer Zeit wieder so nahe zu sein, dass mir eine kleine Freudenträne entwich. Zu lange hatte ich seine Lippen nicht mehr auf meinen gespürt. So sehr hatte ich genau dieses Gefühl vermisst. Wenn mir eine Person auf dieser Welt das Gefühl geben konnte, geliebt zu werden, dann war er es. Das wurde mit von Tag zu Tag klarer

Irgendwann entspannte er seine Lippen wieder und öffnete seine Augen. Ich blickte in müde, aber glückliche Augen. "Wie konnte ich das nur vergessen.", flüsterte ich ihm zu. Er lächelte schwach und verzog danach wieder sein Gesicht. Dann stöhnte laut und drehte sich auf Seite mit der heilen Rippe. Eigentlich wollte ich die Krankenschwester holen, doch dann hätte er Ärger bekommen, da er aufgestanden und in den Fluren herum gelaufen war. Ich sollte nun besser gehen und ihn zur Ruhe kommen lassen. "Schlaf schön, Cameron.", sprach ich und zog leise die Tür hinter mir zu.

In meinem Krankenzimmer angekommen legte ich mich selbst noch für etwa 2 Stunden aufs Ohr und wartete auf Jake's SMS, dass er vor dem Krankenhaus stehen würde. Der Arzt entließ mich pünktlich um 19 Uhr. Zügig packte ich meine wenigen Sachen und begab mich raus auf dem Parkplatz, wo Jake auch schon wartete.

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Hey, meine Lieben. Es tut mir wirklich Leid, dass ihr so lange (EXTREM LANGE) nichts mehr von mir gehört habt! Dafür gibt es eigentlich nur einen Grund: Faulheit! Ja, ich weiß. Ziemlich doof aber mir ging einfach die Laune fürs Schreiben aus. Doch jetzt sind Ferien und somit viel Zeit zum Nachdenken und Schreiben. Freut euch also schon mal auf neue, spannende Kapitel!

Wie immer sind Kommentare und positive als auch negative Kritik erwünscht! Auch höre ich gerne Wünsche für den weiteren Verlauf der Geschichte! Oder wenn euch langweilig ist und ihr nichts besseres zu tun habt, meldet euch einfach und gebt euren Senf dazu :) Ich lese nähmlich alle sehr gerne ;)

Ganz herzliche Grüße, eure edmdaydreamer

Auslandsjahr mit Liebe? - Cameron Dallas/Nash Grier/Matthew Espinosa: FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt