Kapitel 10 - verzweifelt und hilflos (Teil 1)

3.9K 156 14
                                    

Anna's Sicht:

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, machte ich mich schnell fertig für die Schule und lief dann die Treppen runter. Ich hatte keine Ahnung wie ich mich heute wieder mit den Jungs auseinandersetzen sollte. Definitiv brauchte ich eine Freundin hier, und mit 'Freundin' meinte ich eine weibliche Bezugsperson! Matt's Sweatshirt hatte ich nicht in meine Schultasche eingepackt, da er nur eine Straßenseite entfernt wohnte und ich ihn genauso gut nacher rüberbringen konnte.

Unten in der Küche angelangt, schnappte ich mir einen Pfirsich und verließ stillschweigend mit Jake das Haus.

"Willst du reden?", schoss es Jake plötzlich aus dem Mund, nachdem er die Haustüre hinter sich schloss.

"Über was denn?" Ich stellte mich extra dumm, um einer nervigen Konversation aus dem Weg gehen zu können. Noch vor Schulbeginn, also ganz früh am Morgen, will er mit mir über so etwas reden? Nein danke.

"Du weißt schon, über gestern. Seit der Party bist du ganz anders als sonst, so kennen wir dich garnicht."

"Wer ist 'wir'?", fragte ich überrascht.

"Nash, Cam und Ich."

"Ich bin voll normal, so wie immer."

"Nein bist du nicht, Anna, wach' mal auf! Seitdem du mit Matt abhängst bist du auf einmal rebellisch, genervt von uns allen und tust nur das was du willst!"

"Was willst du mir damit zur Hölle sagen?!"

"Ich will die alte Anna, die für jeden Spaß zu haben ist, wir wollen ALLE diese Anna zurück. Matt's Präsenz in deinem Leben beeinflusst dich zum Negativen, er ist nicht gut für dich!" Er biss sich auf die Lippen.

"Was erlaubt ihr euch eigentlich, mir zu sagen, was gut oder nicht gut für mich ist?", begann ich mit einem arroganten Unterton und rückte etwas näher an sein Gesicht. "Seh' ich etwa so aus, als könnte ich das nicht selber unterscheiden können? Haben mich meine Eltern, weil ich ja so unselbstständig bin, alleine an das andere Ende der Welt fliegen lassen? Ich lasse mich von euch nicht bevormunden. Ihr seid nicht, und ich betone, nicht meine Eltern!" Er wich mit weit aufgerissenen Augen zurück. Dann flüsterte er:

"Aber deine Freunde, Anna." Ich weiß nicht warum, aber diese Worte trafen mich extrem. Auf den Punkt genau gingen jetzt auch noch die Türen auf und wir verließen die Bahn. Ich glaube er hatte die Schnauze so langsam voll von mir und dem Stress, den ich verursachte. Mich juckte es aber herzlich wenig, denn mit der Zeit bin ich mir das Rumgezicke auch Leid! Am Besten halte ich etwas Abstand von jedem!

Jake und ich liefen nun zur ersten Stunde, Mathematik. Wie immer saß ich neben Jake, der neben Nash saß. Als ich mich auf meinem Stuhl plazierte und mein MacBook aufklappte, begrüßte mich Nash:

"Hey, Anna." Doch ich war gedanklich gerade ganz woanders und beachtete ihn somit nicht.

"Anna?" Jetzt riss er mich aus den Gedanken und ich schaute ihn überrascht an.

"Hä was?", fragte ich ihn verdutzt.

"Was ist denn schon wieder los mit dir?", gab er von sich und schaute mich besorgt an. Warum fragt mich das ständig jeder?

"Es geht mir gut, okay?!" Er schaute mich verwirrt an und drehte sich dann kopfschüttelnd zurück zu seinem Tablet.

Jake's Sicht:

Nash tippte mich an meiner Schulter an.

"Was ist?", fragte ich ihn und schaute kurz zum Lehrer rüber.

"Was hast du denn mit Anna gemacht? Die ist total geistesabwesend."

"Wie meinst du das?" Ich wurde hellhörig.

Auslandsjahr mit Liebe? - Cameron Dallas/Nash Grier/Matthew Espinosa: FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt