Hunted-Gejagt(H.S. / L.T. Fanfiction)

Part 30 ~ Bleib stark

Ich ging still an Harry geschmiegt und schaute auf den Boden. Ich hatte kaum Kraft meine Beine zu bewegen. Der Hunger nagte an meinen Knochen, die Hygiene war ein Laster auf meinen Schultern und die Tode waren ein Gewicht auf meinem Herzen. Ich hatte die letzten Tage noch immer nicht ganz realisiert. Ich schaute auf zu Louis und sah ihm zu wie er mit Niall redete. Ich hatte starke Gefühle für Louis. Warum auch immer aber mich zog etwas zu Louis hin. Ich wusste, dass ich Harry liebte und ihm mein Leben anvertraute - und ich durfte das in meiner Situation mit ernstem Hintergrund behaupten. Als Louis und ich uns geküsst hatten, war es so anders als die Küsse mit Harry. Bei Harry fühlte ich jedes Mal das Kribbeln und fühlte mich so wohl und glücklich. Und bei Louis fühlte ich mich geborgen und frei, und auch bei ihm war das Kribbeln da. Ich seufzte leise und schaute hoch zu Harry. Seine Locken hingen nur mehr noch hinab, da sie schon so fettig waren, dass sie nicht mehr herumsprangen. Ich kuschelte mich näher an den lockigen Jungen und schloss kurz meine Augen. Danielles Tod kam so überraschend. Louis Vater schlug immer dann zu, wenn man es am wenigstens erwartete. Er hatte mir so viel genommen und trotzdem konnte ich ihm weder wehtun, noch mich rächen. Ich kannte seine Geschichte, seinen Grund warum er diese scheußlichen Sachen tat. Machte mich das zu einem guten Menschen? Ich verschonte ihn und tat ihm nichts an. Ich blieb mir selber treu. Oder war ich jetzt doch wieder eine schlechte Person, weil ich ihn leiden ließ, weil ich ihn angelogen hatte, dass ich mit Louis zusammen sei. Mein Herz zog sich jedes Mal zusammen, wenn ich an Marks Schicksal dachte. Es war so unendlich traurig.

"Harry?", sagte ich leise und schaute auf unsere Schuhe.

"Ja, Mandy?"

"Mir tut Louis Vater Leid", flüsterte ich traurig und schaute auf den braunhaarigen Jungen, der mein Seelenverwandter war.

"Warum?", fragte er überrascht und ich zuckte mit den Schultern, als ich Louis beobachtete.

"Er ist ein guter Vater. Er ist ein guter Mensch unter dieser Hülle. Ich mein, er leidet so unendlich, dass er sogar tötet nur weil er seiner Frau versprochen hatte auf Louis aufzupassen. Sogar jetzt beobachtet er ihn wahrscheinlich und versichert sich, dass es ihm gut ging. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sehr Louis Vater leiden muss"

Er schwieg und ich widmete meine Aufmerksamkeit wieder Harry.

"Du bist ein guter Mensch, Mandy. Du denkst immer zuerst an die anderen, bevor du dich selbst in Betracht ziehst. Du bist so stark und mutig und ich bin unendlich glücklich dich als Freundin zu haben", sagte Harry und lächelte mich an. Ich grinste, als mein Herz Freudensprünge machte und ich ihm einen kurzen Kuss gab. Dachte er wirklich, dass ich ein guter Mensch war? Meinte er das wirklich ernst? Ich lächelte vor mich hin und drückte seine Hand fester.

Nach ungefähr zwei, drei Stunden kam Louis zu mir und fragte ob Harry kurz zu Niall gehen könnte. Er stimmte zu und lächelte mich noch kurz an, bevor er zu dem blonden Jungen verschwand. Louis und ich gingen weiter und ich schaute ihn gespannt an, während ich wartete was er zu sagen hatte. Seine Haare waren genau so fettig wie die der anderen, doch seine Augen hatten nicht die ganze Hoffnung verloren. Sie strahlten teilweise und sie erinnerten mich ein bisschen an seinen Vater. Nachdem ich ihn persönlich gesehen hatte und ich wieder daran erinnert wurde, wie er aussah, musste ich mich ein, zwei Mal dazu zwingen nicht Mark, den Mörder meiner besten Freundin und meines Bruders zu sehen.

"Wie geht's ihm?", flüsterte Louis leise und schaute mich kein einziges Mal an. Er starrte weiter gerade aus und ich seufzte, sofort wissend was er meinte.

"Er liebt dich so sehr Louis. Er hat mir erzählt wie sehr er dich doch als seinen Sohn liebte, wie er dir nicht das antun konnte und wollte, was einst ihm widerfuhr. Er hatte mich nicht umgebracht, weil er dachte, dass wir zusammen wären"