Genug gestarrt?", fragte er plötzlich und ich zuckte leicht zusammen.
Ich schaute direkt in seine Augen und drohte darin zu versinken. Ich schaute schnell auf den Boden und spürte wie meine Wangen wärmer wurden.
"Ich hab nicht gestarrt", gab ich murmelnd als Antwort.
"Nein überhaupt nicht. Du hättest ja fast gesabbert", lachte Harry jetzt. Sein Lachen war wie Musik in meinen Ohren. Ich könnte stundenlang zuhören, obwohl ich wahrscheinlich selbst zum Lachen anfangen müsste, da seins sehr ansteckend war.
"Sei mal nicht so selbstverliebt", kicherte ich und schlug ihm gespielt auf die Schulter.
"Hey! Suchst du Streit", sagte er ernst, doch seine Mundwinkel zuckten leicht, was mir verriet, dass er nur Spaß machte.
Ich lachte und rannte weg. Er rannte mir kichernd hinterher und war unerwartet schnell. Ich schaute wieder nach vorne und rannte den Kiesweg entlang. Die kleinen Steine knirschten unter meinen Schuhen und rollten in alle Richtungen, als meine Füße sie wegdrückten. Mir ging langsam die Puste aus und ich wurde langsamer. Plötzlich spürte ich zwei starke Arme um meine Taille, die mich hochhoben und ehe ich mich versah, lag ich schon auf Harrys Schulter.
"Lass mich runter", lachte ich, während ich ihm mit meinen Fäusten gegen seinen Rücken schlug.
Der Helikopter startete seine Propeller und ein ohrenbetäubendes Geräusch echote zwischen den Bäumen. Die Tannenspitzen schwangen mit dem Wind, als würden sie uns zum Abschied winken. Ich schaute auf das weiße Laken, dass am Boden lag. Ein Teil von Harrys Locken war unter dem Tuch hervorgerutscht und wehte hin und her. Ich wollte diese eine Locke noch einmal anfassen. Ich wollte Harry nicht gehen lassen. Ich wollte zu ihm laufen, aus dem Helikopter springen und mein Gesicht in seiner Brust verstecken. Ich könnte noch aus dem Transportmittel herausspringen, bevor er abhob. Ich stand auf und legte meine Hand auf den Türrahmen und sah ihn an. Ich wollte zu ihm rennen. Ich wollte seine Hand in meine nehmen. Ich wollte- Die Ärztin, die mich vorhin versorgt hatte, legte ihre Hände auf meine Schulter und führte mich zurück und drückte mich sanft auf eine Bank. Ein Mann schloss die Tür und der Helikopter hob ab. -ein letztes Mal in seine Augen schauen.
Harry?", fragte ich leise und steckte meine Hände in die Hosentaschen.
"Ja?", antwortete er und drehte sich zu mir um mich anzuschauen.
"Kommst du kurz mit? Ich will dir etwas zeigen", flüsterte ich und nahm vorsichtig seine Hand. Er nickte und ich zog ihn sanft Richtung Bäume. Er folgte mir und drückte meine Hand leicht. Ich führte ihn in den tiefen Wald und das leichte Lächeln war auf mein Gesicht getackert.
"Wohi-", fing Harry an zu fragen aber ich brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. Ich zog ihn weiter und sah endlich mein Ziel. Mein Lächeln wurde breiter und ich rannte. Harry stöhnte überrascht auf und stolperte mir nach. Mit meiner freien Hand schob ich die Zweige und Blätter beiseite, mein Blick war auf das Ziel fixiert und meine Beine trugen mich so schnell es ging dorthin. Der Winde pfiff mir entgegen und meine Schuhe wirbelten den Boden auf. Ich rannte an dem letzten Baum vorbei und die Sonne strahlte mir entgegen. Lächelte mir ins Gesicht und wärmte es. Vor uns lag ein See; das Wasser schimmerte in der Sonne glasklar. Der Wind wehte meine Haare zur Seite und trug seinen eigenen Waldgeruch mit sich. Ich schaute zu Harry, der die Landschaft bewunderte und den Mund gar nicht mehr zu bekam.
Ich lächelte und ging zum Wasser. Vor dem Ufer stand ein kleiner Baumstumpf. Wie von selbst bückte ich mich und strich über das morsche Holz. Zwei Jahre war ich hier nicht gesessen. Das Holz fühlte sich weich an, weil es schon mit Moos bedeckt war. Ich stand wieder auf und schaute zu Harry. Sein sanfter Blick lag auf mir und er hatte ein trauriges Lächeln im Gesicht. Er ging zu mir und nahm meine Hände in seine.
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Hunted-Gejagt(H.S. / L.T. Fanfiction)
FanficMandy hat ihr große Liebe im Internet gefunden und ist Hals über Kopf in Harry verliebt. Sie unternimmt einen Campingausflug mit ihrer besten Freundin Sandra, Harry und seinen 7 Freunden. Sie bauen ein Lagerfeuer auf und haben den Spaß ihres Lebens...