Hunted-Gejagt(H.S. / L.T. Fanfiction)

Part 33 ~ Ich lass dich nicht los

Ich war kraftlos.
Hoffnungslos.
Unmotiviert.
Ich hatte keinen Grund mehr aus dem Wald zu kommen. Die Zukunft, die ich mir aufbauen und neu schaffen wollte, war weg und so weiter leben wie bevor, war nicht etwas auf das ich mich freute. Ich fand heraus, dass Harry im ignorieren ein Profi war. Er würdigte mich keines Blickes. Mir wäre lieber, er würde mich mit einem herzzerreißenden Blick anschauen, als gar nicht! Denn das ignorieren brachte mich dazu, ununterbrochen den Augenblick zu sehen, als Harry und ich gestritten hatten. Als er mir mit Tränen in den Augen aufgezählt hatte, was er alles für mich getan hatte. Ich hatte den perfekten Jungen und ich hatte ihn einfach so tief verletzt und enttäuscht. Ich hatte ihm echt das Herz gebrochen. In dem Moment war ich mir nicht mehr so sicher, ob Harry mir überhaupt verzeihen würde. Ich hatte ihn mehr verletzt, als ich anfangs zugeben wollte.

Niall rief nach uns und ich stand auf. Louis tat das Gleiche und gemeinsam gingen wir zurück zur Gruppe. Ich schaute auf den Boden und versuchte die Bilder von Harry aus meinem inneren Auge zu verbannen. Ich hatte sie jetzt oft genug gesehen. Ich wusste, was ich angerichtet hatte. Ich wusste, dass ich die Liebe von Harry zerstört hatte.

"Louis?", fragte Niall und der braunhaarige Junge ging zu ihm.

"Wir sollten weitergehen", flüsterte er und Louis nickte.

Ich wollte nicht weitergehen. Ich wollte noch hier bleiben und versuchen die Sache mit Harry zu klären. Ich hatte nur mehr noch heute und morgen. Er musste mir verzeihen, bevor wir aus dem Wald kamen. Denn danach würden sich unsere Wege trennen.

"Leute? Wir gehen weiter. Packt eure Zelte zusammen", rief Louis und ich seufzte.

Harry hatte Recht. Ich war egoistisch. Anstatt an meine Freunde zu denken, die wahrscheinlich alles geben würden, um hier rauszukommen, dachte ich nur an mich selber. Ich hatte es selbst verbockt also konnte ich auch selber meine Suppe auslöffeln. Die anderen sollten nicht unter meinem Mist leiden.

"Nein, ich will hier bleiben! Ich gehe nicht hier fort! Solange ich Danielles Körper nicht gesehen habe, bewege ich mich keinen Zentimeter!", sagte Liam aufgebracht. Ich schaute ihn mitleidig an und schloss die Augen, als Danielles letzten Minuten vor meinem inneren Auge abspielten. Ich wimmerte kurz. Ich bekam ihre herzzerreißenden Schreie und die Peitschenschläge nicht aus meinem Kopf. Sie waren in mein Gehirn gebrannt und jedes Mal, wenn ich sie hörte, dachte ich Danielle wäre immer noch hier. Danielles Tod war schrecklich und grausam und der Fakt, dass ich ihn beobachten musste, machte das ganze noch schlimmer. Was hatte sie getan um so etwas zu verdienen? So einen Tod? So ein Ende hatte nicht einmal der schlimmste Serienmörder verdient. Es war unmenschlich und grausig. Und andere Leute noch zuschauen zu lassen, war ekelhaft und tyrannisch.

"Mandy hat zugesehen. Sie wird wohl wissen wann jemand tot ist oder nicht. Sie hat genug Erfahrung, um das zu wissen", sagte Zayn.

Ich zuckte zusammen. Obwohl die Worte wahr waren, taten sie unheimlich weh. Ich hatte genug Erfahrung um das zu wissen. War das, das Wissen einer Achtzehnjährigen?

Alle Augenpaare landeten auf mir und starrten mich an. Ich schaute überrascht und traurig, ich hasste diese Art von Aufmerksamkeit. Ich schaute, ob Harry mich auch anschaute aber er hatte sich von unserer Gruppe entfernt, um das Zelt abzubauen. In dem ich mit meiner großen Liebe meine Unschuld verloren hatte. Ich drehte mich wieder zur Gruppe und bemerkte, dass sie alle auf eine Antwort warteten. Ich nickte scheu. Liams wütender Blick lag auf mir und er ging auf mich zu. Sein verrückter Gesichtsausdruck machte mir Angst und mein Herz fing an zu pochen. Liam war nicht mehr er selbst. Er starrte mich an, als würde er mich gleich umbringen wollen. Und ich wusste wann jemand so einen Blick drauf hatte. Liam holte aus und ich kniff meine Augen zusammen und drehte meinen Kopf zur Seite. Doch er schlug mich nicht, er nahm lediglich meine Hand fest in seine und drückte sie hart.