Hunted-Gejagt(H.S. / L.T. Fanfiction)

Part 3 ~ Wo warst du, junge Dame?

Nachdem ich mir die Jacke und die Schuhe angezogen hatte, öffnete ich die Tür und machte mich mental auf das Treffen bereit.

Der kalte Frühlingswind klatschte mir ins Gesicht und jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich fröstelte und zog die Weste enger an meinen Körper, um die Wärme bei mir zu behalten. Ich schloss die Augen und richtete mein Gesicht zur Sonne, als ich weiter ging. Die Wärme der Strahlen traf mein Gesicht und ich atmete tief ein und aus. Ein kalter Windstoß kam auf und wehte meine Haare zur Seite. Ich richtete sie wieder und fuhr mit den Fingern durch die Haare um die Knoten zu entfernen. Zur Sicherheit zog ich mir noch meine Kapuze über den Kopf und beschleunigte meine Schritte.

*10 Minuten später*

Ich sah schon das schwarze Eisengeländer, das im Boden fixiert war. Es sah gruselig und nicht gerade einladend aus. An den Spitzen des Geländers waren kleine Zacken, die in die Höhe ragten. Das Bild erinnerte an ein Gefängnis.

Ich schritt sicher Richtung Eingang, doch mein Herz fing unwillkürlich an, wie blöd zu pochen. Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus, bevor ich meine zitternde Hand auf die kalte Eisentür legte. Quietschend öffnete ich sie und jagte mir einen Schauer den Rücken hinunter.

Langsam und mit vor Aufregung pochenden Herzen ging ich in den Park. Ich lief den Schotterweg entlang und sah mir die Bäume an. Sie blühten in allen Farben der Natur. Die Sonne schien auf die Blätter und ließ sie in gelb, orange, rot und braun leuchten. Zwischen dem Farbenmix der Bäume, hockten kleine Vögel und zwitscherten ihre Lieder. Ein Lächeln huschte mir ins Gesicht. Ich liebte die Natur einfach, aber seitdem es passiert war, hatte sich meine Einstellung geändert und ich saß nur mehr noch zuhause. Früher war ich mit ihm immer im Park gewesen. Wir hatten gespielt und unsere Zeit als Kinder genossen. Damals sah die Welt auch noch bunt und freundlich aus. Aber jetzt war für mich alles schwarz und düster. Ein Windzug kam auf. Als wolle der Wind meine Gedanken mitnehmen und sie fort tragen. Ich atmete tief durch, um meine Gedanken zu verdrängen. Ich brauchte sie jetzt nicht.

Ich starrte auf meine Füße und sah zu, wie sie meinen Körper von einem Fleck zum anderen transportierten. Plötzlich knallte ich gegen etwas und ich sah überrascht auf.

Ich sah in zwei wundervoll grün leuchtende Augen, die mich freundlich anstrahlten. Der Junge hatte braune verwuschelte Locken, die ihm lose auf dem Kopf herum wirbelten. Seine Lippen waren voll und er hatte ein weißes Hemd an, wo man seinen trainierten Bauch sah. Auf seinen Armen waren ein paar wirklich coole Tatoos. Er trug eine schwarze Skinny Jeans und schwarze Converse. Im Großen und Ganzen war er einfach nur gutaussehend.

Der Lockenkopf hielt mir seine Hand hin und sagte: "Hey ich bin Harry"

Ich lächelte nervös und griff nach seiner Hand und stellte mich vor. Er zeigte mit seiner rechten Hand eine einladende Geste und wir gingen ein bisschen spazieren. Er stellte sich neben mich und war eine Zeit lang still, sodass ich ihn mir nochmal genauer ansehen konnte.

Seine Locken hatten einen einzigartigen Braunton. Im Schatten wirkten sie dünkler, geheimnisvoller. Aber wenn er in der Sonne stand, fingen sie an zu glänzen und wurden heller. Eine kleine Locke kringelte sich vorne an seiner Stirn und Harry versuchte sie wieder an den richtigen Platz zu bringen. Seine Augen waren smaragdgrün. Sie hatten das gleiche Grün wie meine, nur dass seine Augen den Glanz nicht verloren hatten. Vielleicht gab er mir ja etwas von seinem.

"Genug gestarrt?", fragte er plötzlich und ich zuckte leicht zusammen.

Ich schaute direkt in seine Augen und drohte darin zu versinken. Ich schaute schnell auf den Boden und spürte wie meine Wangen wärmer wurden.

"Ich hab nicht gestarrt", gab ich murmelnd als Antwort.

"Nein überhaupt nicht. Du hättest ja fast gesabbert", lachte Harry jetzt. Sein Lachen war wie Musik in meinen Ohren. Ich könnte stundenlang zuhören, obwohl ich wahrscheinlich selbst zum Lachen anfangen müsste, da seins sehr ansteckend war.