Ich kam gerade aus dem Bad, als mein Handy anfing zu vibrieren. Stirnrunzelnd steuerte ich auf meine Kommode zu, nahm es in die Hand.
Ich blinzelte. Mein Herz machte einen Satz -
es war eine Nachricht von Harry.Darin stand, dass ich aufs Dach kommen sollte.
Ohne zu zögern zog ich meine Sandalen an, verließ mein Zimmer, und lief in Richtung Aufzug und drückte mehrmals ungeduldig auf den Knopf. Nach ein paar Sekunden - die sich wie Minuten anfühlten - gingen die Fahrstuhltüren auf. Ich stieg ein, und die Fahrstuhltüren gingen wieder zu. Mit klopfenden Herzen betrachtete ich mich in Spiegel.
Meine Wangen hatten einen rötlichen Ton und ich sah verschwitzt aus.
Ich hielt den Atem an, als der Fahrstuhl zum stehen kam und die Türen aufgingen. Langsam trat ich heraus, ging die kleine Treppe hoch, griff mit zitternden Händen nach der Türschnalle und öffnete schließlich die Tür.
Es war dunkel, aber dennoch konnte ich ihn erkennen; er war mit dem Rücken zu mir gewandt und lehnte sich über das Geländer.Hinter mir fiel die Tür lautkrachend ins Schloss.
Langsam ging ich auf ihn zu. Ich überquerte den Pool, der sogar im Dunkeln leuchtete und stand dann direkt hinter ihm. Mein Herz schlug wie wild und eine intensive Gänsehaut breitete über meinen Körper aus, die ich bis in die Zehenspitzen spüren konnte.
"Wieso bist du gekommen?"
Seine tiefe Stimme ließ mich zusammenzucken. Unwillkürlich runzelte ich die Stirn, war verwirrt.
Ich hörte ihn frustriert aufstöhnen. "Ein Teil von mir hat sich gewünscht, dass du nicht kommst. Und der andere sehnte sich nur danach dein schönes, unschuldiges Gesicht wieder zu sehen."
"Wieso machst du es mir so leicht, huh?" Nun drehte er sich um. Er lehnte sich mit dem Rücken an das Geländer, fuhr sich durch die Haare.
Ich starrte ihn an.
Aufgebracht blies er seine Backen auf und schaute zur Seite.
"Scheiße, du musst mich hassen, Mariella!"Nun schaute er mir in die Augen.
Ich schwieg, bewunderte seine Schönheit. Es tat weh zu wissen, dass ich diese Schönheit nicht durchgehend betrachten konnte.
"Sag was, Mariella", hauchte er und ich lauschte ihm gefesselt.
Er senkte den Kopf, und drückte seinen Nasenrücken zwischen Daumen und Zeigefinger. "Ich weiß, dass ich letztens völlig übertrieben habe, aber..."
Ich starrte die Hand an seinem Gesicht an. Und wurde traurig über das Erkenntniss, dass ich nie seine Hand halten könnte und wie ein Paar mit ihm durch die Straßen spazieren könnte.
Er holte tief Luft. "...aber der Gedanke daran, dass du mich auch noch hintergehst machte mich rasend. Und dann noch mit meinem Cousin, der..." Er hielt inne. Eine Weile war es still. Der wahnsinnige Impuls, meine Hand zu heben und ihn zu berühren, nur ein einziges Mal in der Dunkelheit über sein Gesicht zu streichen, war überwältigend.
"Der was, Harry?", fand ich langsam meine Stimme. Sie klang betrübt und schwach. Seine Erklärung war mir egal; ich wollte nur seine tiefe, männliche Stimme wieder hören.
Er blickte auf. Ich sah, dass in seinen Augen Tränen schimmerten.
Mein Herz blutete, es tat weh.
Er blickte in die Ferne, lächelte spöttisch, aber seine Augen zeigten, wie zerbrochen er war. "Das Leben ist so abgefuckt."
Eine Träne floss ihm über die Wange; er machte sich nicht die Mühe sie wegzuwischen.
Er verschränkte die Arme vor der Brust und warf den Kopf zurück, blickte gen Himmel.
Er holte tief Luft, dann senkte er wieder den Kopf, blickte mich mit seinen dunkelgrünen Augen an.
"Es tut weh zu wissen, dass sie in diesem Moment bei ihm ist und mit ihm schläft. Es tut weh zu wissen, dass sie mich nicht mehr liebt. Es tut-" Seine Stimme brach und er schloss seine Augen, destrotz liefen ihm unaufhaltsam Tränen über die Wangen.
Ich senkte den Blick; mein Herz schmerzte bei seinen Worten. Auch wenn ich wusste, dass er sie noch liebt, tat es dennoch weh, es bestätigt zu bekommen.
Ich biss mir auf die Lippen, als mir Tränen in den Augen traten.
"Ist das nicht witzig?", murmelte ich.
Er hob den Blick schniefte, dann schloss er die Augen. Er nickte. "Ich weiß, was du meinst. Du liebst mich, aber ich kann die Liebe nicht zurück erwidern. Ich liebe Diana und sie erwidert die Liebe ebenfalls nicht zurück. Sie liebt meinen Cousin und-", er lachte gequält auf, "...und wäre es nicht witzig, wenn er ebenfalls die Liebe nicht zurück erwidern würde?"
Mein Mund wurde trocken; nun wusste ich, wieso er ausgerechnet bei Jackson wütend geworden ist. Es war nur eine Nummer, aber für ihn hatte es eine größere Bedeutung.
Er lachte noch immer. "Mariella, findest du das auch nicht witzig, huh?"
Ich schluckte. Mit einem Schlag tat er mir unendlich Leid.
Er wird genauso wie ich ausgenutzt.
Plötzlich erstarb sein Lachen und er blickte mit roten, müden Augen in die Ferne. "Ich bin ein Masochist. Nur weil ich sie Liebe, bin ich noch bei ihr. Nur weil ich es nicht ertragen kann, eine Sekunde länger von ihr entfernt zu sein...aber gleichzeitig leide ich. Aber das ist mir egal. Ja...völlig egal. Ich liebe sie. Egal, ob sie mich beleidigt. Egal, ob sie mir auf die Nerven geht. Egal, ob sie einfach eine Hexe ist. Egal, ob das Baby von mir ist oder nicht - ich werde sie immer lieben."
Ich mache einen Schritt auf ihn zu, wische ihm mit meinen Händen die Tränen weg. Er starrte mich an.
"Weißt du, früher war sie nicht so. Sie war genauso wie du: Unschuldig, süß, unerfahren und noch eine Jungfrau. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso ich mich auch zu dir so hingezogen fühle. Du hast genauso wie Diana schwarze Haare und du besitzt auch diese blauen Augen von Diana, in denen ich jedesmal versinke."
Ich sagte nichts, wollte ihm nicht mehr zuhören.
"Ich weiß nicht, wie es dazu kommen konnte. Das sie mich betrügt, Josh nicht mehr genug Beachtung schenkt und so eine Hasserfüllte Frau geworden ist. Aber was ich weiß, ist, dass das meine Schuld ist."
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unelae <---- schaut bei ihr vorbei. Sie ist ziemlich cool.
Ich weiß nicht, musste irgendwie wegen Harry weinen + Song macht es nicht besser.
Tja, so ist das in der Liebe. Mann wird nicht immer zurückgeliebt.
könnt ihr Harry jetzt verstehen?
Also, das mit Harry war von Anfang so geplant; dass er Mariella nicht liebt.
Und bitte schaut nochmal bei meinen anderen Storys vorbei; bald wird die Story zuende gehen, und ich werde eure Kommentare vermissen.
Bye.
Ich liebe euch.