Epilog Nr. 2

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Ich erwischte mich selbst dabei, wie ich wieder über Harry nach dachte, während ich auf Josh wartete, der gleich aus der Schule kommen müsste.

Zwei Jahre habe ich ihn nun nicht gesehen. Und in diesen zwei Jahren, konnte ich noch immer nicht über ihn hinwegkommen.

Seit ich letztes Jahr das College besuchte, ging ich mit vielen Jungs aus, aber keiner von ihnen hatte es je geschafft, dieses Gefühl in mir auszulösen, welches Harry auslöste. Was hieß; kein Freund und kein Sex.

Immer wieder war ich kurz davor durchzudrehen. Ich stellte mir selbst immer wieder dieselbe Frage: Werde ich einen Mann jemals so sehr lieben, wie ich Harry liebe?

Ich wollte mich unbedingt wieder verlieben und ich wollte auch endlich einen Freund haben, aber es ging einfach nicht. Ich würde nie wieder so glücklich werden, wie ich es mit Harry war. Da war ich mir sicher.

Das hieß nicht, dass ich Harry's Versprechen nicht eingelöst habe. Ich ging ins College, arbeitete nebenbei, und hatte eine wundervolle Wohnung und ein tolle Freundin, mit der ich sie teilte. Ich war glücklich.

Nur nicht so glücklich, wie ich es mit Harry war.

Eine Stimme holte mich augenblicklich aus den Gedanken. Ich schaute auf.

"Wartest du auf Josh?"

Ich lächelte Hope an. "Ja, hast du ihn gesehen?"

Das achtjährige Mädchen schien traurig zu sein, wodurch sich ein ungutes Gefühl in meinem Bauch ausbreitete. "Was ist passiert, Hope?"

Hope senkte den Blick, spielte mit den Händen. "Er muss in der Schule bleiben, weil-", sie hielt inne und blickte nun auf, schaute mich aus ihren grauen Augen an,"er sich mit dem Grizzlybär gerauft hat", beendete sie schließlich den Satz. Ich runzelte die Stirn, fragte mich, was für blödsinn da aus ihrem Mund kam.

"Grizzlybär?", fragte ich wieder nach, hob die rechte Braue.

Sie nickte. "Ja, er heißt eigentlich Toby, aber wir nennen ihn Grizzlybär."

Ich seufzte und rollte fast mit den Augen. "Sag das doch gleich."

Hope zuckte schuldbewusst mit einer Schulter.

"Und wieso hat er sich mit ... Toby gerauft?"

"Weil Toby mich als hässlich bezeichnet hat." Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meinen Lippen. Ich fand das total süß von Josh. Am Anfang hat er sie wie die Pest gehasst, aber jetzt sind sie die besten Freunde.

Seufzend stand ich von der Bank auf. "Na gut, dann muss ich halt wieder gehen."

Hope schniefte. "Tschüss."

Ich setzte die Sonnenbrille auf und verließ das Schulhof, wollte auf mein Auto zusteuern, als eine Stimme mich inne halten ließ.

Ich erstarrte und hielt den Atem an. Mein Herzschlag setzte aus. Trotz der Hitze bekam ich eine Gänsehaut.

Das Gefühl in der Brust ... es war plötzlich wieder da.

"Nein - okay - hmm - Carter, bitte gib dein bestes - Ja - In einer halben Stunde -"

Ich brauchte nicht hinzuschauen, um zu wissen, wer da stand; seine einzigartige Stimme würde ich überall wieder erkennen.

In diesem Moment wusste ich, dass ich mich schnell vom Acker machen sollte, aber ich war wie versteinert.

Ich hob den Blick. Und am liebsten hätte ich vor Freude losgeweint. Da stand er wirklich.

Er war mir so nah, dass ich am liebsten diese drei Schritte zwischen uns überschritten hätte und ihn geküsst hätte. Sein Auto war genau neben meines geparkt. Harry stand daneben und telefonierte. Er hatte sich kein Stück verändert.

Seine Augenbrauen waren - wie immer - zusammengeschoben, wenn er konzentriert war. Und so wie immer, spielte er mit Daumen und Zeigefinger an seinen Lippen. Wie gewöhnlich waren seine Fingern mit Ringen beschmückt.

"Ja - Ich stehe gerade vor der Schule - Josh hat irgendetwas angestellt - Ja, ich auch - Okay - bis später - Wiedersehen." Er legte auf und blickte auf. Unsere Blicke trafen sich.

Er lächelte mich an.

Und die Art, wie er mich anlächelte, jagte mir unwillkürlich ein wohligen Schauer über den Rücken.

Meine Lippen spalteten sich.

"Hallo, könnten sie mir vielleicht sagen, in welchem Stockwerk sich die dritten Klassen befinden?"

Das war wie ein Schlag ins Gesicht; er erkannte mich nicht. Ich wusste nicht, ob ich darüber traurig oder froh sein sollte.

Er sah mich abwartend an.

Ich schwieg.

"Also, wissen sie es jetzt oder nicht? Tut mir leid, aber eine Lehrerin erwartet mich und ich glaube, ich habe mich ziemlich verspätet..."

"Harry", sagte ich unüberlegt.

Plötzlich war er wie erstarrt, seine Augen weiteten sich.

Wir starrten uns an und starrten und starrten, bis Harry blinzelte.

"Mariella?"

Plötzlich kam er auf mich zu und setzte mir ohne zu fragen die Sonnenbrille ab. Dabei berührten seine Hände meine Wangen. Ein Blitz durchfuhr mich. Für einen Moment schien es für mich unmöglich zu sein, zu atmen. Mit aller Kraft versuchte ich meine Lungen wieder mit Sauerstoff zu pumpen. Ich roch dabei seinen einzigartigen Duft.

Er war mir so nah. Nur noch ein paar, winzige Zentimeter und unsere Nasen wären in Berührung gekommen.

Ich wusste nicht wieso, aber Tränen stiegen mir in die Augen. Es war für mich ein Traum; ich konnte nicht glauben, dass er vor mir stand und mir so nah war.

Harry krauste die Stirn. "Nein, Ariella, wein nicht."

"Ich- es- es tut mir leid. Es tut mir leid, so leid", stotterte ich mit zitternder Stimme, musste mir auf die Lippe beißen, um einen Schluchzer zu vermeiden.

"Du musst dich dafür nicht entschuldigen."

"Oh, Gott. Es tut mir leid, ich bin eine Heulsuse. Es tut mir-", meine Stimme brach und die Tränen liefen mir unkontrolliert über die Wangen.

Er strich mir die Tränen weg und umarmte mich einfach. Ich schob meine Arme unter seinen Achseln und hielt mich an seinen Schultern fest. Mein Gesicht war gegen seine Brust gepresst. Und ich weinte unaufhörlich.

"Ich hab dich so schrecklich vermisst", schluchzte ich.

"Ich dich auch, Mariella."

Ich schloss meine Augen.

Ein Weile verging und wir bewegten uns noch immer nicht.

Neben dem Zwitchern der Vögel, das Rascheln der Blätter, waren meine Schluchzer wahrscheinlich die einzigen Geräusche, die für ihn zu hören waren. Für mich war es sein regelmäßiger Herzschlag.

-

Was danach passiert, könnt ihr euch selbst ausmalen.

Ich hoffe, ihr seid damit zufrieden.

Das Buch ist nun endgültig abgeschlossen und ich werde mich nun voll und ganz auf Vlut konzentrieren. Und mit dem Lernen wieder anfangen. Ehrlich Leute, in den letzten Tage war ich so sehr auf DD konzentriert, dass ich ab morgen wieder hardcore lernen muss.

Other Stories: Vlut, Elegance, Ugly Boy, Daisy, Crush

Bye.

Ich liebe euch.







Dirty DaddyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt