Die 16-Jährige Maylin Evans, auch Mey genannt, hatte es noch nie leicht in ihrem Leben. Das ihr Vater über alle Berge ist, ist schon schlimm genug, doch dann fängt auch noch das Mobbing in der Schule an. Das einzige, was ihr noch wichtig ist, ist ih...
'Je größer die Bedeutung, desto tiefer der Schnitt.'
Maylin's Sicht. ,,Mey, aufstehen mein Schatz.", weckte mich meine Mutter. Och nö, die Schule ruft. ,,Okay.", gähnte ich und schlug meine Decke zur Seite. Meine Mutter ging aus meinem Zimmer raus und schloss die Tür. Na super, es ist Montag und ich habe 8 Stunden. 8 Stunden lang kann ich mir die dummen Kommentare von meinen Mitschülern anhören. Ich gähnte noch einmal und stand dann auf. Danach ging ich zu meinem Kleiderschrank und suchte mir Klamotten raus. Ich gehöre nicht zu den Mädchen, die am Abend vorher 1000 Oufits anprobieren und dann entscheiden was sie am nächsten Morgen anziehen - ganz im Gegenteil, ich zog mir einfach immer etwas raus. Dieses mal war es eine einfache, schwarze skinny Jeans und ein Grauer Strickpulli. Ich ging ins Badezimmer und putze mir meine Zähne, wusch mir mein Gesicht und Band meine Haare zu einem Messi Dutt. Schminken tat ich mich nie. Wirklich nie. Du kannst dich noch nicht einmal schminken.
Ich nahm meine Schultasche und bevor ich die Treppen runter ging, zog ich meine Ärmel nochmal runter, damit man meine Narben nicht sieht.
,,Hier ist dein Schulbrot.", sagte meine Mutter als ich in der Küche stand. Ich nahm die Butterbrotsdose und steckte sie in meine Schultasche. ,,Danke.", sagte ich und verlies die Küche um meine Schuhe anzuziehen. ,,Soll ich dich fahren? Du bist nämlich spät dran.", fragte mich meine Mum. ,,Nein brauchst du nicht. Ich brauch nur 15 Minuten oder so, das schaffe ich noch."
***
Ganze 18 Minuten zu spät in der Schule angekommen rannte ich die Gänge entlang. Du bist am Arsch. Ach, echt Frau Ulrike alias Innere Stimme? Hätte ich nicht gedacht. Wie kann man auch so dumm sein und so langsam gehen? Ich zeigte meiner inneren Stimme den Mittelfinger und blieb vor meiner Klassentür stehen. Ich atmete noch einmal tief ein - und aus. Die Hölle kann beginnen.
Ich nahm meinen Mut zusammen und klopfte an der Tür, ich wartete bis ich meinen Lehrer "Herein" sagen hörte.
,,Ach, Miss Evans ist auch mal da? Sie sind 20 Minuten zu spät!", schrie Herrn Feldmann mich an. ,,Ich- äh.. wissen sie es..", stotterte ich nur und hörte auf, als ich einen Jungen sah, denn ich noch nie hier gesehen habe. Er muss wohl neu hier sein. Wow.
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,,Das Fette Walross kann noch nicht einmal die Uhr richtig lesen!", schrie Cole aus der letzten Reihe und seine ganzen Freunde lachten mit ihm. Ich sagte nichts und ging einfach auf mein Platz.
,,So Jayden. Wo waren wir stehen geblieben? Sie wollten sich vorstellen.", sagte mein Lehrer. Jayden heisst der Neue also.
,,18. Ich bin 18. Jetzt wisst ihr genug von mir.", sagte dieser nur und guckte desinteressiert in die Klasse. Mein Lehrer nickte nur. ,,Sie können sich einen freien Platz aussuchen."
Er guckte durch die Klasse und setzte sich dann neben Aria. Aria. Sie ist so wunderschön mit ihren dunklen Haaren und mit ihrer tollen Figur. Aber ihr Charakter ist das Gegenteil. Sie, Cole, Dave und Layla machen mich fertig.
,,Maylin Amelié Evans! Ich rede mit dir !", schrie mein Lehrer plötzlich und riss mich aus meinen Gedanken. ,,Ich..äh - es tut mir leid.", flüsterte ich nur. ,,Ich habe sie gefragt ob...-" und genau in diesen Moment klingelte es zur Pause.
Schnell nahm ich meine Tasche und wollte zur Tür, bis ich plötzlich mit dem Boden Bekanntschaft machte. Ich hörte Die ganze Gang lachen und schaute nach oben. ,,Mein Gott bist du dumm! Pass mal auf wie du gehst, alter!", schrie Dave lachend. ,,Gibt es eigentlich überhaupt etwas, was du kannst?", lachte Aria. Auch die anderen lachten, Jayden stand nur daneben und versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. Ich versuchte nicht in Tränen auszubrechen und stand schnell auf.
,,Renn fette, Renn!", schrie Layla und ich rannte aus der Klasse. Ich rannte die Gänge entlang bis zum Mädchenklo und dort schloss ich mich in einer der 3 Kabinen ein. Endlich konnte ich meine Tränen freien Lauf lassen. Ich hasste mein Leben.
