Das Essen

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Kapitel 48

Relativ schnell kam David wieder runter und gesellte sich mit nassen Haaren mir an den Tisch. Ich hatte schon alles vorbereitet fürs Essen und wartete nur noch auf ihn. "Wie war dein Tag?", fragte er mich nun und schob sich hungrig eine Gabel mit Nudeln in den Mund. Ich zuckte mit den Schultern und sagte dann: "Wie soll der den sein wenn man nur zu Hause rumgammelt." Ich hatte erst darüber nach gedacht ihm von dem zu erzählen was Tyler mir erzählt hatte, doch beschloss es lieber nicht zu tun, denn ich wusste zum ersten nicht ob er es seinen Kumpels erzählt hat, was ich eher weniger glaube, denn sie hätten ihn höchst wahrscheinlich ausgelacht und zum zweiten wollte ich nicht diejenige sein die es ihm erzählt. Vor allem halte ich immer meinen Mund wenn es um Geheimnisse geht, ich mag es nicht es jedem zu erzählen. Vor allem wenn es mir eine Person anvertraut hat, ich hätte es außerdem auch nicht so gern wenn man meine Sachen, die ich jemandem anvertraut habe weiter erzählen würde. "Und wie war dein Tag?", fragte ich ihn nun als ich fertig war mit den Pro und Contra Argumenten ob ich von der Sache mit Tyler erzählen sollte und schaute ihn an. Er zuckte nur mit den Schultern. "Ging so.", antwortete er nur und aß dann weiter. "Wie geht es den Kleinen?", fragte er jetzt und schaute mich mit seinen blauen Augen an. Ich lächelte leicht und sagte dann: "Gut, sie toben rum wie die wilden, sonst geht es auch ihnen gut.", sagte ich. Er nickte nur und aß wieder was von den Nudeln. Stille kehrte am Tisch ein und irgendwie war es ungewohnt. Sonst hatten wir so viel zu erzählen und jetzt saßen wir da und schwiegen uns an. Es war echt ungewohnt, vor allem war es mir auch irgendwie unangenehm das wir uns so anschwiegen. Ich räusperte mich und fragte dann vorsichtig: "Ist alles in Ordnung?" Da er sich heute irgendwie komisch verhielt und ich unbedingt wissen wollte was los war, wollte ihm aber auch nicht zu nahe treten, da ich heute seine Laune nicht wirklich einschätzen konnte. Irgendwas stimmte nicht. Er legte die Gabel weg, wischte sich mit der Serviette über die Lippen, faltete die Hände und schaute mich nun schweigend an. Nach langem Schweigen sagte er dann schließlich: "Ich hab Angst." Leicht verwirrt schaute ich ihn an und verstand erst nicht was er damit sagen wollte und wovor er angst hätte. "Ich meine die Monate vergehen immer schneller, wir haben nur noch zwei Monate und dann ist es soweit, dann kommen die Zwillinge. In einem Monat habe ich meinen Abschluss in der Tasche und dann? Was mach ich dann? Ich werde den ganzen Tag nur arbeiten und du wirst dich um die Kinder kümmern. Werden wir das überhaupt schaffen? Ich meine okay ich gehe Arbeiten und werde versuchen uns über Wasser zu halten, aber wird das genügen? Wird es dann für eine vierköpfige Familie ausreichen?", sagte er nun etwas verzweifelt und schaute mich bedrückt an. Ich schaute ihm entgegen. Ich konnte ihn gut verstehen, denn ich hatte um ehrlich gesagt auch Angst. Angst vor der Geburt. Angst vor der Zukunft, ob wir es schaffen werden. Natürlich habe ich auch daran gedacht und das nicht einmal. Ich stand nun auf und ging zu ihm. Sein Blick war immer noch starr nach vorne gerichtet. Ich nahm seine Hand und schaute zu ihm runter. "Wir werden es schaffen.", sagte ich und versuchte den verzweifelten Ton in meiner Stimme so gut es ging zu überspielen. Doch ob es mir gelang war so ein anderes Thema. Er schaute zu mir hoch und sagte nichts. Er schaute mir einfach tief in die Augen und sagte nichts. Einfach nichts. Wie auch schon heute so viele Male davor. Er ließ meine Hand los und umarmte mich nun um den Bauch, dabei legte er seinen Kopf leicht an meinen Bauch. Ich legte meine Hände an seine Haare und streichelte über sie, dabei zwirbelte ich seine Haare leicht und suchte ihn meinem Kopf nach den richtigen Worten. "Mach dir keinen Kopf drum, ja? Wir schaffen das, das weiß ich. Wir haben schon so viel zusammen überstanden, dann werden wir das hier auch überstehen.", sagte ich schließlich zu ihm als ich die richtigen Worte gefunden hatte und ihn somit versuchte etwas Mut zu zusprechen. Ich spürte wie er immer wieder mit seiner Hand über den Bauch streichelte und dann flüsterte: "Du hast Recht."

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So meine Lieben was haltet ihr von dem Kapitel?

Und ich wünsche ich euch schöne Weihnachten :*

Eure CoAnonymous :D

Badboy! (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt