So einiges tut mir Leid

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Kapitel 24

Ryan's Sicht:

Heute morgen als ich auf dem Bett saß ließ ich die gestrige Unterhaltung zwischen mir und David durch den Kopf gehen. Wir alle litten darunter. Am meisten aber Serena. Wir lassen sie glauben, dass David tot ist und ich fühle mich einfach Scheiße, jeden Tag aufs neue ihr etwas vor zuspielen. Ich stand auf und ging jetzt zu meinem Kleiderschrank. Holte eine Jeans, ein V-neck-Shirt raus und zog mich an. Dann putze ich mir die Zähne und ging runter in die Küche, machte mir einen Kaffee und saß nun da. Gedankenverloren starrte ich raus. Ich denke ich sollte mit den Jungs über die Sache sprechen. Das wir was unternehmen müssen, denn Serena geht kaputt. Sie ist mit den nerven am Ende. Apropos Serena. Die kam gerade nämlich in die Küche rein.

"Guten Morgen Schwesterchen.", sagte ich und lächelte sie freundlich an. "Guten Morgen.", murmelte sie nur und lächelte nicht einmal. Sie ging stumm zum Kühlschrank holte sich ihren Joghurt raus und setzte sich zu mir an den Tisch. "Alles in Ordnung?", fragte ich sie, denn sie sah grauenvoll aus. Sie hatte unglaublich rote Augen und tiefe schwarze Schauten unter ihnen. Ich kann mir das nicht mehr länger anschauen. "Jop, alles bestens.", log sie. "Du lügst.", stellte ich fest und schaute sie mit fest entschlossenem Blick an. "Hast du etwa erwartet das ich sage: Oh Ryan es geht mir so scheiße. Ich hab heute kein Auge zu getan. Hab die ganze Nacht nur durch geheult und ich bin einfach mit den Nerven am ende. Ich weiß nicht mehr wo oben und unten ist. Mein Leben ergibt keinen Sinn mehr. Am Liebsten würde ich mich gleich von der nächsten Klippe stürzen. Ich kann nicht mehr.", fing sie aufgebracht und laut an zu sprechen wie ein Wasserfall. "Ja Serena. Ich bin dein Bruder. Du behälst das alles für dich und frist es in dich hinein. Du weißt genau das du mit mir über so etwas reden kannst.", sagte ich. "Ihr habt eure eigenen Probleme um die ihr euch kümmern müsst und da will ich euch nicht noch mit meinen Problemen belasten.", sagte sie und senkte ihren Blick, stand auf und ging zur Spüle. "Ich will das du weißt das egal was für Probleme ich auch habe oder nicht. Ich hab immer Zeit und platzt für deine Probleme. Du bist meine kleine Schwester und ich möchte das du mir so etwas erzählst. Wir entfernen uns in letzter Zeit sehr von einander und das will ich nicht.", sagte ich. Sie schaute mich mit Tränen in den Augen an. Ich stand auf und ging jetzt auf sie zu. Ich nahm sie in den Arm und umarmte sie fest. Sie zitterte am ganzen Leib. "Es tut mir Leid.", hörte ich sie flüstern. "Es tut mir Leid.", sagte ich und drückte ihr einen Kuss aufs Haar -es tut mir alles so verdammt Leid das wir dir jeden Tag aufs neue verklickern müssen, dass David Tod ist. Es tut mir so verdammt Leid das du so leiden muss. Es tut mir so Leid, dass wir dich damals allein bei unserer Tante gelassen haben. Es tut mir so Leid das du keinerlei Erinnerungen an Mom und Dad hast. So einiges tut mir Leid, fügte ich in Gedanken noch hinzu, doch sprach es nicht laut aus.

Serena's Sicht:

Als wir dann wieder in der Schule waren, hatte ich wieder diese mega Depri Stimmung. Ich hatte im Moment nichts anderes im Kopf als David. Meine Laune war dauerhaft im Keller und ich sah einfach beschissen aus. Immer wieder erwischte ich mich selber wie ich vor dem Unterrichtanfang vergebens nach dieser einen Person suchte. Als ob er gleich jeden Moment in die Klasse rein spaziert kommt. Sich neben mich auf den Stuhl fallen lässt und mich zur Begrüßung küsst. Ich dann diesen wunderschönen Duft wahrnehme und in mir wieder alles kribbelt. Wie gesagt vergebens.

Als wir dann wieder einmal in der Cafeteria saßen, nahm ich die anderen um mich herum gar nicht wahr. Ich saß mal wieder neben ober Schwachmat Tyler. Ich stocherte in meinem Teller Pommes rum und hörte dann, wie er mich fragte: "Willst du das denn jetzt noch essen oder nur drin rum stochern." Ich zuckte nur mit den Schultern. "Ich hab dich noch kein Mal lachen sehen die Tage.", flüsterte er. Ich zuckte wieder mit den Schultern. "Die Tage gab es keinen Anlass zu lachen.", antwortete ich. "Wie geht's dir?", fragte er mich. "Tyler bist du irgendwie Krank?", fragte ich ernst. "Nein wieso?" "Seit wann interessiert dich bitte wie es mir geht?!" "Darf man nicht einfach mal nett sein?", sagte er wobei ich nur nickte. "Scheiße.", sagte ich. "Was?", fragte er verwirrt. "Die Antwort auf deine Frage.", sagte ich. "Ach so.", sagte er und nickte erwiderte aber nichts mehr darauf.

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Ja ich weiß es ist wieder einmal ein Depri Kapitel und es ist auch irgendwie nichts Spannendes passiert trotzdem hoffe ich das es euch gefällt.

Badboy! (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt