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Ich fragte mich, was Thomas mir denn nun beibringen wollte. War ich gerade nur mit meine Gedanken woanders oder warum fiel mir einfach nicht ein, was wir denn nun machen könnten? Nachdenklich sah ich mich in meiner Umgebung um, der Campingplatz sah noch immer völlig unberührt aus, genau so wie er aussah, als wir ihn gestern erreicht hatten. Der Wald, der sich in unmittelbarer Nähe erstreckte, war auch nicht sonderlich interessant, doch vielleicht hatte Thomas vor, mit mir einen Spaziergang zu unternehmen, um ein wenig zu entspannen. Frische Luft würde mir nämlich gut tun.

„Was hältst du von einem Spaziergang?", fragte ich ihn und lächelte ihn breit an, als er grinste. Er zwinkerte mir zu, was mich hochrot anlaufen ließ. Gott, Lena, warum bist du diesem Jungen so verfallen, das ist doch nicht mehr normal?! „Können wir gleich gerne machen, doch vorher habe ich mir noch etwas überlegt!" Thomas entfernte sich einige Meter von mir uns stellte sich breitbeinig und mit verschränkten Armen hin. Worauf wollte er denn hinaus? Wollte er geschauspielert böse auf mich sein? „Wir sind hier zwar in der Traumwelt, in der andere Regeln gelten und allgemein alles anders ist als in der normalen Welt, doch das heißt nicht, dass wir den Alltag zu sehr vernachlässigen dürfen!" Als ich ihn verwirrt ansah, schmunzelte er. Ich hatte wirklich auch nur die leistete Ahnung, worauf er gerade hinauswollte.

„Greif mich an!" War er durchgedreht? Warum sollte ich ihn denn angreifen, was brachte das denn? Ich bewegte mich nicht von der Stelle. „Na komm schon, Leana, greif mich an!" Ich schritt ein paar Meter auf ihn zu und holte mit meinem Arm aus. Ich wollte ihn zwar keinesfalls verletzten, doch er wollte es ja nicht anders. Ich holte aus und zielte auf sein Gesicht, was er allerdings gekonnt abwehrte. Er hielt mit seiner Hand meine Faust umklammert und drehte meinen Arm auf den Rücken. Mist! Warum hatte das denn nicht geklappt? Er sah gar nicht so aus, als hätte er erahnen könne, wo ich hinzielen wollte, geschweige denn, dass ich überhaupt gezielt hatte.

Irgendetwas musste ich also grundlegend falsch gemacht haben. Was konnte es denn nur sein? Thomas war gerade konzentriert, vielleicht konnte ich es nun einfach noch einmal versuchen und hoffen, dass ich nun mehr Glück hatte. Also holte ich mit meinem Bein aus, da er gerade ungeschützt war, um ihn am Scheinbein zu treffen.

Natürlich hätte ich ihn nicht fest getroffen, ich wollte ihn ja nicht verletzten, doch die Genugtuung, dass er meine Schritte anscheinend schon vor mir wusste, wollte ich ihm auch nicht geben. Doch natürlich hielt er dieses Mal auch mein Bein fest, was mich fast rasend machte. Wie machte dieser Junge das denn? „Ich schätze, da müssen wir noch ein wenig trainieren! Es ist so: Du musst deine übernatürlichen Kräfte natürlich bestens beherrschen, um sie jederzeit anwenden zu können, doch das ist noch lange nicht alles. Körperlich musst du dich auch wehren können, falls etwa passieren sollte, dass du deine Kraft zum Beispiel gerade nicht nutzen kannst."

Ich musste zugeben, dass er Recht hatte, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Ich musste für jeden Fall gewappnet sein, falls mal wirklich etwas passieren würde oder ich mit Isabella alleine wäre. Wenn ich ihr mit meiner Magie nicht überlegen war, konnte ich es ja vielleicht so schaden, um zu entkommen. „Also, was kannst du mir für Tipps geben?" Thomas nahm meinen Arm und drehte mich zu sich herum, dass mein Rücken an seinen Bauch gepresst war. Ich konnte spüren wie sich meine Herzfrequenz automatisch erhöhte. Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb, da ich ihm so nahe war. Er hatte den Arm an meine Hüfte gelegt und berührte da mit seinen Handflächen meine Haut, an jeder Stelle, an der er mich berührte, fühlte es sich an, als würde ein Feuer entflammt werden.

„Halte in der Hüfte die Spannung! Du bist klein und somit flink, du musst somit als erstes angreifen und es zu deinem Vorteil nutzen. Und das Wichtigste, du darfst deinem Gegner niemals unbewusst vorher verraten, was dein nächster Zug ist, denn sonst kann er es abwehren. Das ist genau der Fehler, den du vorhin gemacht hast, somit konnte ich auch alle abwehren"

Er ließ mich wieder los- „Jetzt probiere es noch einmal!" Ich überlegte nun genau vorher, was ich machen wollte und machte es so, dass er es hoffentlich nicht mitbekam. Ich wollte es nun schaffen, sonst hätte ich wirklich Zweifel an mir. Ich war flink, somit könnte ich mich eigentlich ducken, ihn an seiner Hüfte packen und ihn somit zu Boden reißen. Eigentlich waren mir diese Methoden im Fernsehen immer zu brutal gewesen, doch er wollte es ja nicht anders. Und ich wollte Thomas stolz machen.

Ich lief auf ihn los, blitzschnell packte ich ihn an der Hüfte und stemmte mich mit meiner ganzen Kraft gegen ihn. Erst dachte ich, dass ich wieder scheitern würde, doch dann verlor Thomas das Gleichgewicht und purzelte zu Boden, was sich gleich ausnutze, um ich auf ihn zu schmeißen und mit meinen Händen und Füßen dafür zu sorgen, dass er sich auch auf keine Fall wieder befreien konnte. Triumphierend lächelte ich ihn an.

„Super gemacht für den Anfang, Leana!", lobte er mich und seine Augen fokussierten sich auf mich. Ich konnte seine Liebe erkennen und beugte mich zu ihm hinab, um ihm eine sanften Kuss zu geben. Ich fühlte mich wieder wie auf Wolken, bis ein Ruck mich auf einmal herumriss und mich etwas zu Boden drückte. Thomas hatte das doch tatsächlich ausgenutzt und hatte unsere Seiten getauscht, dass ich nun auf dem Boden lag und es aussah, als hätte er gewonnen. „Das ist unfair!", maulte ich.

„Du darfst dich halt nicht ablenken lassen, das ist deine nächste Lektion! Egal wie charmant man auch sei kann, man muss immer auf der Hut sein!" „Du Depp!", kicherte ich, worauf er mich küsste. Ich strich mit meine Händen durch sein Haar und er lockerte seine Griff für eine Sekunde, was ich schamlos ausnutze um ihn wieder auf den Boden zu befördern.. Als er mich beleidigt angrinste, wusste ich, dass ich ihn immer lieben würde.



In our dreams (Thomas Sangster FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt