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War das nun der Moment, in dem ich den Alltag in meinen Träumen verarbeitete? Bestimmt war es das, denn es erschien mir wirklich haargenau wie gestern in meinem Sportunterricht. Würde sich jetzt einfach der Alltag wiederholen und ich würde dabeistehen oder wie konnte ich mir das jetzt vorstellen?

„Scheint so, als hättest du gerade einen Alltagstraum!", meinte Thomas und lief auf das Spielfeld zu. Er lief einfach mitten in das Feld hinein, obwohl alle aus meiner Klasse gerade Volleyball spielten, sie rannten alle um die Wette und schlugen auf den Volleyball ein. Die Tatsache, dass Thomas gerade ein paar Meter vor ihnen stand und sie ihn fast über den Haufen rannten, schienen sie recht wenig interessiert.

Bei einigen von meinen Klassenkameraden würde mich das ja nicht wirklich wundern, die scherten sich um nichts als ihr eigenes Glück, doch dass niemand Thomas auswich, erstaunte mich doch wirklich sehr. Was sollte das? „Thomas, pass auf, du wirst gleich umgerannt!", rief ich ihm zu. Er zuckte nur mit den Schultern.

„Das ist doch nur dein Traum, das weißt du doch, alles ist nicht real und ich könnte sogar durch die Leute durchlaufen." Eigentlich hätte ich es mir ja denken können, ich wollte nur nicht, dass Thomas umgerannt wurde. Anscheinend war er mir doch nicht so unsymphatisch wie ich die ganze Zeit gedacht hatte. „Warum sind wir hier?" „Das fragst du mich? Es ist schließlich dein Traum und du hast uns beide hier hergebracht. Schien ja ein ganz schön spannendes Volleyballspiel gewesen sein, wenn es sich noch einmal abspielt", schmunzelte er.

„Haha, wie lustig!", giftete ich zurück und schritt nun ebenfalls auf das Volleyballfeld zu. Warum ich mir genau das hier ausgesucht hatte erstaunte mich wirklich. Mein Unterbewusstsein hatte hier anscheinend ganz schön Arbeit geleistet. Als ich einen Blick auf die Mannschaft warf, blieb mir fast das Herz stehen. Ich war auch in dem Traum!

Ich stand, genau wie gestern, auf meiner Position und legte mich voll ins Zeug, um den Ball zu erreichen. Oh Gott, das war jetzt peinlich, dass Thomas mir einfach zusehen konnte. Schließlich war er ein völlig fremder für mich, den ich gerade mal eine Stunde kannte, da musste er noch nicht wirklich alles über mein Leben erfahren, angefangen bei Ballsportarten, in denen ich nicht wirklich die Beste war.

Allgemein musste ich erst mal den Gedanken verdauen, dass Thomas mich nun wirklich in nächster Zeit unterrichten würde, meine Träume, allgemein meine Fähigkeiten in den Träumen besser kontrollieren zu können. Ich konnte mich eigentlich doch glücklich schätzen, so einen Mentor zu haben, dass ich mir nicht alles selbst beibringen musste. Mit dieser Aufgabe wäre ich nämlich völlig überfordert und würde kläglich scheitern.

Ich schritt einige Schritte auf mein spielendes Selbst zu und beobachtete mich, wie ich wohl auf andere wirken mochte. Hmm, eigentlich sah ich gar nicht so schlimm aus mit meinen blonden Haaren und meinem bedruckten T-Shirt. Natürlich war ich kein Model, aber ich war einigermaßen zufrieden mit meienr Figur.

„Du spielst echt gut. Überleg dir doch mal, dich in einem Volleyballverein anzumelden", sagte Thomas und ich wusste nicht, ob er es ernst meinte. „Haha, sehr witzig. Spiel du doch besser", gab ich zurück und stellte mich hinter mein echtes Selbst, um zu gucken, ob ich irgendetwas falsch gemacht hatte, das ich verbessern konnte. Vielliecht hatte er es doch nicht ironisch gemeint, schließlich waren bei mir einige gute Schläge dabei, vor allem beim Baggern.

„Wenn du einen Ball hast, sehr gerne. Spielen wir eine Runde. Wir müssen uns sowieso irgendwie die Zeit vertreiben, da es momentan noch zu schwer für dich ist, entweder in eine andere Traumwelt zu wechseln oder dich selbst aufzuwecken. Aber keine Sorge, mit der Zeit schaffst du das auch noch, dafür bin ich schließlich da."

Er lächelte mich verschmitzt an und ich musste unwillkürlich auch lächeln. Okay, mittlerweile waren meine anfänglichen Zweifel vollständig beseitigt und ich konnte Thomas erstmal wirklich als Person ins Auge sehen. Als einfache, freundliche Person, die mir wirklich nur helfen wollte. Wer wusste, vielleicht konnten wir mit der Zeit sogar Freunde werden.

Die Sportstunde war nun zu Ende und alle machten sich auf den Weg in die Umkleidekabinen, auch ich. Nun lag eine leere Sporthalle vor uns, mit einigen verstreuten Bällen auf dem Boden, die noch nicht weggeräumt wurden. Wenn ich sowieso nur warten konnte, konnte ich doch genauso gut etwas Zeit mit Volleyball verbringen.

Ich lief ein paar Schritte auf den Ball zu und versuchte mich darauf zu konzentrieren, dass er real war und ich ihn in meine Hände nehmen könnte, doch dieser Versuch scheiterte kläglich. Meine Hände glitten durch den Ball und ich berührte den Boden. „Ich schätze, doch kein Volleyball", murmelte ich, doch Thomas schüttelte belustigt den Kopf.

Sein Blick sah einige Sekunden Sekunden lang aus, als wäre er nicht mehr hier anwesend, anscheinend konzentrierte er sich gerade ziemlich und anschließend hielt er einen Volleyball in seiner Hand, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Wie zum Teufel machte er das? Ich konnte es wirklich kaum erwarten, bis ich das auch konnte.

„Bring es mir bei!", sagte ich zu ihm, doch er schüttelte den Kopf. „Alles der Reihe nach. Erst müssen wir anfangen, alles langsam der Reihe nach zu trainieren. Glaub mir, es wird schon schwierig genug werden." Ich wusste, dass er Recht hatte, doch am liebsten würde ich schon alles können, was Thomas konnte. Ich war eine Person, die es nicht aushalten konnte, so lange zu warten.

Thomas machte eine Angabe mit dem Ball und ich musste mich beeilen, dass er nicht auf den Boden klatschte. In letzter Sekunde konnte ich gerade noch Baggern und Thomas konterte sogleich. Okay, er spielte wirklich gut. Was konnt er denn noch alles?

„Du machst dich über mich lustig", sagte ich, als der Ball gerade mal wieder auf den Boden fiel. „Nein, ich habe Spaß, das ist was anderes, Leana. Sei doch froh, mein letzter Schüler war zum Einschlafen langweiligig, wobei ein paar Mal bin ich sogar in meinen Träumen eingeschlafen. Bis jetzt bist du ganz erträglich."

„Wow, danke, das beruht auf Gegenseitigkeit. Das war zwar alles total unvorbereitet und ich bin nicht so der Gesellschaftsmensch aber ich könnte mir echt jemand Schlimmeren vorstellen." „Das sehe ich mal als Kompliment", schmunzelte er.

„Aber ich meinte das ernst, du spielst wirklich gut Volleyball", sagte er. „Du spielst doch viel besser als ich. Wenn die in anderen Teams so spielen, kann ich das vollkommen vergessen." „Wer sagt, dass das alles meine eigene Leistung ist?" Schummelte er denn nun auch?

„Was kannst du noch alles?", fragte ich ehrlich interessiert. „Ich kann anderen Leuten meinen Alltag zeigen, genau so wie es bei dir gerade abläuft, das ist völlig normal. Komm, ich zeige ihn dir!"

In our dreams (Thomas Sangster FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt