Kapitel 33 - Gewissheit

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Ich horchte angestrengt.
»...Legolas...«
Legolas war anscheinend auch im Thronsaal. Ich ging schnell noch ein Stockwerk hinauf, denn dort war eine Art Balkon der in den Thronsaal hineinragte. Hier konnte ich gut lauschen.
»Was interessiert es dich woher ich ihren elbischen Namen weiß?!«, herrschte Thranduil Legolas an.
»Einfach nur so Vater.«
»"Einfach nur so" also.«
»Ja, Vater. Woher weißt du es nun?«
»Sie hat es mir erzählt.«
»Dir?!«
»Ja, mir.«
»Und woher weiß sie selbst ihren elbischen Namen?«
»Wieso interessierst du dich so dafür?!!«, er packte Legolas am Kragen, »Irgendwas sagt mir das du etwas damit zu tun hast. Sag mir die Wahrheit! Sag es mir!!«
Jetzt würde ich die Wahrheit erfahren. Jetzt wo Thranduil es von Legolas erfahren wollte.
Man merkte Legolas jetzt den Respekt gegenüber seinem Vater an.
»Ich... ich... Ich...«
»Ich höre.«
»Ich bin... ich habe ihr diesen Namen gegeben.«
Man hörte ein Krachen und ein schmerzvolles Aufkeuchen von Legolas. Thranduil hatte ihn auf die Treppe zum Thron geschleudert.
Thranduil wurde noch viel wütender als er es bei Amy gewesen war.
»Ich war überfordert, Vater. Es wäre hier auch zu gefährlich gewesen.«
Ich spürte wie mir stumm Tränen über meine Wangen liefen. Er hatte mich einfach auf die Erde gebracht und irgendwo vor eine Tür gelegt.
Ich presste die Zähne aufeinander um nicht aufzuschluchzen.
Ich sank auf den Boden und zog meine Beine weinend zu mir.
Alles war verschwommen durch den Tränenschleier.
Mein Blick wanderte wieder runter zum Saal.
Thranduil gab Legolas eine saftige Ohrfeige.
»Wie kann man sein Kind einfach weggeben?! Nur weil man nicht weiß wie man es erzieht?! Du solltest froh sein dass sie eine so gute Familie hatte! Trete mir in der nächsten Zeit nicht mehr unter die Augen!«
Er stieß Legolas auf den Weg der zum Thron führte und ließ sich dann auf diesem nieder.
Legolas rappelte sich schwerfällig auf und flüchtete aus dem Saal.
Und ich ließ stumm meine Tränen fließen.
Das konnte einfach nicht wahr sein. Nein das konnte es nicht.

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