Die Liebe der Vergangenheit

Kapitel 10

Wir setzten den Termin beim Psychologen für in zwei Wochen an. Edon versprach mir nach unserem ernsten Gespräch nach Monaten, dass er versuchen wird sich zu ändern. Wieder der Alte zu werden. Ob er dieses Mal sein Versprechen einhalten würde? Sollte sich nichts ändern und er wieder alkoholisiert nach Hause kommen, wären wir schneller beim Psychologen, als überlegt. Er hatte hier und jetzt seine Chance erhalten, es lag nun an ihm, ob er sie nutzte oder nicht. Innerlich hoffte ich, dass es nicht so weit kommen musste. Dass wir nicht zum Psychologen müssen. Doch meine Hoffnung starb einige Tage später. Er stand mit einem Alkoholrausch vor mir. Schaute mich mit funkelnden Augen an und kam mir immer näher. 4 Tage hatte er es hingekriegt, sich einigermassen an sein Versprechen zu halten. Alkohol war in unserer Wohnung tabu, aber ich ahnte nicht, dass er einen Vorrat im Keller hatte. So stand er Millimeter von mir entfernt. Er hob seine Hand, setzte sie jedoch wieder ab. Ich blieb versteinert. Mein Blick blieb auf ihn gerichtet, während er sich noch weiter näherte. Zurückstossen? Kam nicht in Frage. Ich wusste nicht was er vorhatte. Ich wusste nicht, ob er mich schlagen würde. Doch so kam es nicht. Er war zwar alkoholisiert und hat sein Versprechen ein weiteres Mal gebrochen, mir gegenüber wurde er nicht gewalttätig. Er legte seine Hände auf meinen Rücken, zog mich an seine Brust und flüsterte ein 'Es tut mir Leid.' in mein Ohr. Vorsichtig hob ich mein Gesicht, schaute ihn seine Augen und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Ich weiss nicht wieso ich das tat. Ich weiss nicht weshalb ich mich einwickeln liess. Aber ich bemerkte, dass er sich ändern wollte. Ich wusste, er meinte es dieses Mal ernst. "Termin vorverschieben?", gab ich von mir. Von ihm kam ein Nicken und so sassen wir zwei Tage später beim Psychologen.