Die Liebe der Vergangenheit

Kapitel 9

Erblina traf sich einige Tage nach unserem Gespräch mit Edon. Er hatte sich rasiert, die Haare nach hinten gestylt und sich gepflegt und elegant angezogen. Wie lange war es her, als er das letzte Mal so gut ausgesehen hatte? Ohne sich zu verabschieden, verliess er das Haus. Nun war warten angesagt. Was wird sie ihm sagen? Wie wird sie es ihm sagen? Erwähnt sie meinen Namen? Falls ja, wird er wütend? Fragen über Fragen tauchten auf. Keine ruhige Minute konnte ich auf dem Sofa sitzen - ich war zu nervös. Ob das Gespräch gut wird? Die Gedanken ermüdeten mich und ich schlief auf dem Sofa ein. Irgendwann wurde ich bisschen unsaft geweckt. Ich öffnete meine Augen und blickte in die freundlichen Augen von Edon. Freundlich? Hat er es eingesehen? "Du warst bei Erblina?" Ich nickte vorsichtig. "Ich habe sie heute getroffen. Sie hat mir erzählt, was du ihr gesagt hast. Wir haben Probleme? Wirklich?" "Siehst du das denn nicht? Spürst du diese Distanz zwischen uns nicht? Wir führen keine Beziehung mehr - es ist keine Ehe mehr. Schon lange nicht." "Wieso hast du mir das nie gesagt?" "Hab ich. Jedes verdammte Mal, wenn du deine Hand gegen mich gehoben hast, habe ich dir gesagt, was für Sorgen wir haben. Du hast nie zugehört, sondern weitergeschlagen. Kamst immer wieder sturzbesoffen zurück. Hast schon so viel Geld verspielt, mich immer wieder geschlagen - trotzdem bin ich hier. Aber auch das wird nicht mehr lange so bleiben." Er zog eine Augenbraue nach oben und schaute mich fragend an. "Du hast richtig gehört, wenn sich das nicht ändert, wird das Ganze beendet. Ich sehe den Sinn unserer Ehe nicht mehr." "Und wie willst du das Problem angehen?" "Wir gehen zum Psychologen - gemeinsam. Finden heraus was nicht passt, was mit dir im Inneren nicht stimmt und finden heraus, ob auch in mir irgendwas schlummert. Wenn wir das getan haben, geht es weiter zur Beziehungsberatung. Entweder oder. Es liegt nun an dir." "Ok. Wir machen das.", kam von Edon.