Kapitel 17

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Edon besserte sich oder zumindest glaubte ich das. Denn oft bekam ich ihn nicht zu Gesicht. Wir wichen uns aus und die Kälte, die in meiner Seele aufzufinden war, spürte man auch in der gesamten Wohnung. Von Tag zu Tag lebten wir uns immer weiter auseinander. Keine gemeinsamen Abendessen, keine gemeinsamen Gespräch, keine gemeinsamen Erholtage. Das Blatt wendete sich und wir distanzierten uns immer mehr. Ich war enttäuscht und verletzt zugleich. War doch mein einziger Wunsch ein glückliches Leben zu führen. Nicht mal diesen kleinen Wunsch konnte ich mir selber erfüllen. Lag es an mir? Lag es an ihm? Lag es an uns? War die Liebe nicht mehr so stark, wie sie mal war? Haben wir angefangen alles als selbstverständlich zu sehen und konnten und wollten uns nicht eingestehen, dass wir nicht mehr das gleiche fühlen? Waren wir uns so vertraut, dass wir deswegen nicht getrennte Wege gehen, obwohl es an der Zeit wäre? Irgendetwas war falsch, aber was? Wo lag das Problem? Wo waren unsere Sorgen versteckt? Je länger ich mir Gedanken darüber machte, ob ich Edon noch liebte, desto klarer wurde es mir, dass ich es tat. Ich tat es aus tiefstem Herzen. Es gab keinen anderen Mann, dem ich mein Leben so in die Hände liefern würde, wie ich es bei Edon tun würde und tat. Es gab keinen anderen Mann, den ich mir an meiner Seite vorstellen könnte. Ja, es ist naiv zu denken, dass Edon es spüren könnte. Dass er sich ändern würde. Aber die Hoffnung stirbt zu letzt. Vielleicht entfacht bei ihm die Liebe wieder. Vielleicht liebt er mich immer noch wie damals, kann es aber aus irgendwelchen Gründen nicht zeigen. Vielleicht aber erlischt seine Liebe von Tag zu Tag und verschwindet. Verschwindet so schnell, wie er vor 7 Jahren aufgetaucht ist. Doch eins ist mir klar - ich werde ihn lieben, solange ich atme und mein Herz schlägt.

Die Liebe der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt