Kapitel 23

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Am nächsten Morgen lag Edon nicht mehr neben mir. Ich stand auf und begab mich in die Küche. Ich hörte Musik, Geschirr klappern und ein guter Duft kam mir entgegen. War Edon am kochen? "Was ist denn mit dir los?" "Darf ich nicht für uns kochen?" "Doch natürlich, aber woher der Sinneswandel?" "Die Sitzungen beim Psychologen bringen doch was. Und nein, ich erzähle dir nicht, worüber wir geredet haben." "Ich werde es schon herausfinden.", waren meine letzten Worte bevor ich die Küche verliess und mich frisch machen ging.

"Essen ist fertig.", hörte ich Edon eine Zeit später rufen. So stand ich wenige Minuten später in der Küche und bestaunte seine Kreationen. "Dein Lieblingsessen.", flüsterte Edon in meine Richtung. "Danke. Sieht köstlich aus." Wir setzten uns hin und begannen zu essen. Ich wollte mit ihm reden, seine ausgelassene Art ausnutzen, mit ihm lachen und glücklich sein, wie wir es mal waren. Doch ich traute mich nicht. Ich wusste nicht, was ich mit meinem Mann bereden sollte. Ich wusste nicht, was ich ihm erzählen sollte. Ich hatte Angst, dass er sich nicht dafür interessiert. Obwohl er gestern meinte, dass er mich immer noch liebt. Ich wartete gespannt, ob Edon das Gespräch beginnen wird, aber auch er blieb stumm. Bis er mich dann fragte: "Die alte Dame von gestern - wieso bist du mit ihr Kaffee trinken?" "Keine Ahnung. Sie hat mir angesehen, dass es mir nicht so gut geht und wollte mich ein bisschen ablenken." "Nicht über uns geredet?" "Nein.. also doch. Ein bisschen vielleicht." "Und hat sie dir geraten, dich von mir zu distanzieren?" Ich schüttelte mit dem Kopf und blickte ihm in die Augen. "Wie nein? Sie hat die nicht gesagt, du sollst mich verlassen? Mich verachten und hassen? Sie hat dir nicht empfohlen deine Sachen zu packen und zu gehen?" "Nein, Edon. Wie gestern schon gesagt: Die Liebe ist stark."

Die Liebe der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt