Kapitel 7

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"Hast du schon mit ihm geredet?" "Was denkst du denn? Seine Antwort war seine Hand in meinem Gesicht." "Wie lange schon? Wie lange ist er dir gegenüber gewalttätig?" "Keine Ahnung. Schon eine Zeit." Sie schüttelte den Kopf und war fassungslos. "Wieso bist du nicht früher zu mir gekommen?" "Ich dachte es ist nur eine Phase. Ich dachte es würde sich wieder normalisieren. Ich habe nicht geahnt, dass es so ausartet. Er war nie so. Ich habe ihm angeboten zum Pychologen zu gehen, aber er möchte nicht. Er weigert sich strikte dagegen. Kannst du nicht irgendwas machen?" "Ich kann dir nichts versprechen - rein gar nichts. Aber ich hatte schon immer ein gutes Verhältnis zu Edon, dennoch kann ich dir nicht sagen, ob ich es hinkriege, dass er mit mir redet. Ob er sich mir gegenüber öffnet kann ich dir nicht garantieren. Aber eins ist klar, ich werde mit ihm reden. Ich werde mein Bestes geben. Aus dem Prinzip, weil ich nicht will, dass er dich weiter verletzt und sich selber zerstört. Ich hatte echt nicht geahnt, dass es so schlimm ist." Ich schaute auf meine Hände und bemerkte, wie nervös ich wurde. Ich sass hier, redete über Edon, als wär er ein Fremder und wusste nicht was ich mit diesem Mann in meiner Wohnung tun sollte. Er war da, aber doch so weit entfernt. Er blickte mir in die Augen, aber unsere Blicke trafen sich trotzdem nicht. Er lächelte mich an, aber berührte mein Herz nicht. Das Einzige was er berührte und Tag für Tag zerstörte, war meine Seele und mein Leben. Ja, er zerstörte es regelrecht. Meine Seele hatte mehr Risse, als ein kaputter Spiegel. Mein Herz war in zwei Stücke gespalten - die eine Hälfte liebte Edon und wollte ihn nicht fallen lassen, die andere Hälfte hasste ihn für all diese Taten. Wie gerne ich wissen würde, was los ist. Ausdauer und Kraft? Sie liessen nach!

Die Liebe der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt