Kapitel 14

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Wir sassen wieder zu Hause. Zum einen war die Sitzung ein kleiner Erfolg, zum anderen irritierten mich Edons Antworten nur noch mehr. Was war passiert? Woran lang es, dass sich mein Mann um 360° gewendet und verändert hat? Wenn ich in seine Augen blickte, sah ich nichts. Gar nichts mehr. Seine braunen Augen strahlten nicht mehr. Sie erzählten nichts - keine Gefühle waren darin zu entdecken. Als wäre Edon seelisch tot, aber körperlich immer noch auf den Beinen. Was machte meinen Mann so kaputt? Woran lang es? Konnte ich ihm jemals helfen? Konnte sich das Ganze bessern oder war es wirklich an der Zeit zu gehen. Zu gehen und mein Leben ohne Edon zu leben. 7 Jahre einfach hinzuschmeissen und mir das Ganze nicht mehr antun? Sollte er selber schauen wie er klarkommt? Die übertriebene Kontrolle kam nicht von einfach irgendwo. Meinem Mann ging es wirklich nicht gut.
Ich wurde von Edon aus meinen Gedanken gerissen. "Ich geh raus.", waren seine Worte. "Geh nicht. Bitte. Bleib hier. Lass uns einen schönen Abend machen. Te lutna (ich bitte dich)." Er schaute mich irritert an und drehte seinen Rücken zu mir. Na dann. Wenn er meinte. Doch die Eingangstür fiel nicht ins Schloss, dafür kehrte Edon ins Wohnzimmer zurück und setzte sich zu mir aufs Sofa. "Also, was hast du vor?" Reden brachte nichts. Er würde nur wieder austicken und schlussendlich verschwinden. Ich bot ihm an gemeinsam einen Film zu schauen und dann noch zu kochen - einen gemütlichen Abend, wie wir ihn schon lange nicht mehr hatten. Ich weiss nicht, ob mich meine Augen täuschten, aber ich spürte ein Lächeln auf seiner Seele. Endlich. "Essen ist fertig. Kommst du?" Edon stand auf und kam zu mir an den Tisch. Doch bevor er sich setzte, stellte er sich hinter mir. Legte seine Hände um meine Hüften und flüsterte mir ein 'Danke' ins Ohr. Bevor ich fragen konnte für was er sich bedankte, liess er mich los und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von mir.

Die Liebe der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt