Kapitel 6

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Am späten Abend legte sich Edon zu mir ins Bett und schmiegte sich an mich. Seine Nähe konnte ich nicht mehr ertragen, ich wusste, dass er nur auf das eine hinauswollte. Ich drückte seine Hand von mir weg und zog die Decke an mich. "Was ist denn los?" "Was los ist?". Ich stand auf, packte seine Decke und Edons Arm. "Qu. Du kannst im Wohnzimmer schlafen, ich ertrage dich nicht in meiner Nähe." Widerwillig stand er auf und ging ins Wohnzimmer nebenan.

Mehrere Tage ging es so weiter. Er trank weiter, ging nicht mehr zur Arbeit und liess sich immer weiter gehen. Sein Platz neben mir blieb leer. Er akzeptierte es. Auch wenn er immer noch nicht wirklich begriffen hatte, was geschah. Er sah ungepflegt aus. Rasierte sich nicht, wusch sich selten und auch seiner Figur sah man das Ganze an. Er war nicht wieder zu erkennen. Keine Ahnung was mit ihm los war. Etwas stimmte nicht und ich musste so schnell wie möglich herausfinden, was mit ihm los war. Da er sich weiterhin weigerte mit mir gemeinsam zu einem Psychologen zu gehen, musste ich wohl oder übel auf seine Schwester zugehen. Ich hatte diese Option lange rausgezögert, aber sie war die einzige, die ihn zur Vernunft bringen konnte. Sie war die einzige, die mir helfen konnte, auch wenn sie mich nicht mochte. Aber dieses Mal ging es um ihren Bruder. Er brauchte sie und ihre Fürsorge. Meine Kraft hatte nachgelassen. Ich entschloss mich Erblina anzurufen und sie im Hilfe zu beten. "Erblinë, Aurora ne telefon, mos ki sonte koh per nje kafe? (Hast du heute Zeit für einen Kaffee?)" "Qka ka ndodh? (Was ist passiert?)", war das erste was sie fragte. "Es geht um Edon. Irgendwas stimmt nicht und ich brauche deine Hilfe. Es ist dringend!" Zwei Stunden später sassen wir im Café und ich erzählte ihr alles. Sie sass da und war geschockt. "Was ist bloss mit Edon los?"

Die Liebe der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt