Die Liebe der Vergangenheit

Kapitel 13

Ich stand immer noch unter Schock. Wusste nicht was ich zu Edons Antwort sagen sollte. Ich musste das Gesagte verarbeiten. "Wozu brauchen Sie die Kontrolle?" "Damit ich weiss, dass alles so bleibt, wie es ist." "Kann das nicht so bleiben ohne das Sie trinken, spielen und gewalttätig werden?" "Nein." "Eine weitere Frage: Wieso jetzt? Sie sind seit mehreren Jahren verheiratet, wieso sind Sie jetzt auf diese schiefe Bann geraten?" "Schiefe Bahn? Ich denke nicht, dass es so schlimm ist. Sie dramatisiert das Ganze." sprach Edon aus und zeigte auf mich. "Du bist doch krank. Du nennst das keine schiefe Bahn? Findest du das normal, dass du dich nach 7 Jahren komplett veränderst - im negativen Sinne? Findest du das normal, dass ich vor dir Angst habe? Vor meinem eigenen Mann, den ich nie in Erwägung gezogen hatte zu verlassen? Aber mit deinen Aussagen und deinen Taten lässt du mir nichts anderes übrig. Wenigstens weiss ich, dass du die Kontrolle über mich brauchst. Aber wieso? Wieso ist dir die Kontrolle so wichtig? Ohne Schläge blieb ich bei dir, denkst du mit bleibe ich?" Der Psychologe übernahm wieder das Wort und richtete seine Frage an Edon: "Ok. Wir wissen jetzt, dass Sie die Kontrolle brauchen. Was mir und deiner Frau bestimmt auch nicht klar ist, weshalb Sie ihren Kontrollwahn erst so spät 'ausleben'. Falls ausleben das richtige Wort ist. Was ist vorgefallen? Wieso denken und handeln Sie so, Herr Etemi?" "Es sind Dinge passiert, die nicht hätten passieren sollen. Vor Angst, dass ich meine Frau verliere, fing ich an so zu handeln." "Was ist denn passiert? Erzählen Sie es mir." Er schüttelte den Kopf und sagte, dass er nicht darüber reden könne. Mit niemandem. "Edon, wie sollen wir dir helfen, wenn du nicht redest. Mit mir redest du sowieso nicht mehr. Dann rede wenigstens mit dem Psychologen. Dafür sind wir doch da." "Wer sagt das ich Hilfe brauche? Es ist doch alles gut oder nicht?" "Du spinnst, Edon. Was ist bloss aus dir geworden?"