Worte

1.1K 59 6
                                    

"Du trägst es immer noch." stellte Daenerys fest, als sie meine Kleidung sah. "Ich trage es wieder." lächelte ich sanft. Etwas erschöpft ließ ich mich auf einen Stuhl fallen. "Wie geht es dir?" fragte sie. "Wie es mir geht?" brummte ich. "Mies geht es mir. Ich habe alles verloren. Alles...wirklich alles was ich jemals geliebt hatte..." zum Ende wurde meine Stimme brüchig. Verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. 

"Was ist passiert Amara? Bitte rede mit mir..." flüsterte sie. "Jon..." "Was ist mit Jon?" "Ich...ich..." stotterte ich. Sie legte mir eine Hand sanft auf den Unterarm. "Ich war schwanger. Von Jon." Daenerys sah mich weiter fordernd an. "Weiter?" "Ich war so glücklich. Dank Magaery konnte ich nach Winterfell. Dort habe ich die Monate meiner Schwangerschaft verbracht. Mit Jon. Er war auch bei der Geburt dabei." lächelte ich stolz. "Er war so stolz auf seine, auf unsere, Lyanna. Du musst wissen, dass ich sie nach Eddards Schwester benannt hatte." Daenerys sah mich verdutzt an. "Wieso sprichst du von hier in der Vergangenheitsform?" "Sie ist tot." ich brach augenblicklich in Tränen aus. "Sie ist tot...Destiny ist tot....Jon...Jon..." schluchzte ich. "Was ist mit ihm Amara?" "Er ist tot." mein schluchzen wurde immer lauter. "Hast du es gesehen?" "Was soll ich gesehen haben?" "Wie er gestorben ist?" "In meiner Vision." sprach ich leise. "Visionen müssen nicht immer wahr werden." erinnerte sie mich. 

"In meiner Vision sind meine Tochter, Destiny und Jon gestorben. Lyanna und Destiny SIND TOT!" "Amara hör mir zu. Vielleicht lebt er noch und du schenkst deiner Vision zu viel glauben." "Soll ich nicht mehr auf meine Visionen vertrauen?" "Nicht nur Nichte." eine andere bekannte Stimme ließ mich herumfahren. "Onkel Tyrion?" "Also mit den neuen Haaren hätte ich dich beinahe nicht mehr erkannt." lachte er. Ich stand auf und zog ihn in eine feste Umarmung. "Ich habe dich vermisst." hauchte ich. "Es tut mir leid, was dein Vater dir angetan hat. Ich wusste nichts davon, sonst hätte ich dich gewarnt. Ich wusste ja nicht einmal, dass Jon es geschafft hat dich zu schwängern." sein Humor hatte ich vermisst. "Doch doch das hat er geschafft lieber Onkel." grinste ich verschmitzt. 

"Nebenbei erwähnt glaube ich nicht, dass dein Liebster gänzlich tot ist."  "Was macht dich so sicher?" "Er war Lord Kommandant, dazu noch der Bastard des Hauses Stark. Man hätte es in ganz Westeros verbreitet, dass nun auch der halbe Stark tot ist." "Meinst du wirklich?" "Ja." er nahm einen großen Schluck Wein. 

"Ich gebe deinem Onkel recht. Man hätte es verbreitet, wenn es so wäre." sie hielt ein Pergament nach oben. "Schließlich hat mich auch gerade die Nachricht erreicht, dass deine Tochter und dein Wolf getötet wurden und Winterfell von den Boltons eingenommen wurde. Sie bauen die Mauern wieder auf, die du angeblich zerstört hast."  "Nicht nur angeblich." ich holte Luft. "Die Sache ist die. Ich habe die Mauern zerstört, aber nicht mit Absicht. Als sie Lyanna und Destiny töteten, spürte ich einen gewaltigen Druck in mir. Meine Kräfte wollten freigesetzt werden. Das hatte ich während der Schwangerschaft gemieden, da ich es so für besser hielt. Nachdem ich das getan hatte, waren auch meine Haare Rabenschwarz." ich zeigte auf meine schwarze Haarpracht. "Aber für mich ergibt das keinen Sinn. hattest du nicht gesagt, dass Ravens Nachkommen blonde Haare haben?" Daenerys trat näher an mich und strich durch mein Haar. "Ich glaube ich habe meinen Fehler gefunden. Du bist nicht ihr Nachkomme." "Wie? ich bin es nicht?" ich war verwirrt. "Du bist die Reinkarnation von Raven." "Ist das jetzt gut oder schlecht?" "Das heißt, dass du um weiten stärker bist, als es normale Nachkommen wären." "Okay." Daenerys nahm mich in den Arm. "Alles wird gut. Versprochen."

"Ich lasse die Damen dann mal wieder allein. Ich wollte bloß meine bezaubernde Nichte wiedersehen." "Bis später Onkel." schon war er verschwunden.

"Was hat dich eigentlich nach Meereen geführt?" sie sah mich an. "Auch ich habe mein Kind verloren und meinen Mann." geschockt riss ich die Augen auf." "Was?!" ich sprang auf und sah wie eine Träne ihre Wange hinab lief. "Aber bitte lass uns später darüber reden. Auf jeden Fall bin ich jetzt hier in Meereen." ich verstand sie und nickte. 

"Dann zeige ich dir jetzt mal meine Drachen." "Drachen?" fragte ich erstaunt. "Ja Drachen." sprach sie stolz. 

Jetzt sehe ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Drachen.

In schwarz - Jon Schnee/Game of Thrones #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt